Tool für den Clusteraufbau: MicroCloud von Canonical im Test

MicroCloud verspricht, in einer Viertelstunde einen Cluster mit verteiltem Storage und virtuellem Networking aufzusetzen. Wir prüfen Anspruch und Wirklichkeit.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Dr. Udo Seidel
Inhaltsverzeichnis
Mehr zum Thema Cloud

Über viele Jahre war OpenStack beziehungsweise OpenInfra der De-facto-Standard für quelloffene Alternativen zu den bekannten Cloud-Dienstleistern. Das ursprünglich recht kleine Projekt ist in den vergangenen 15 Jahre aber enorm gewachsen – und mit vielen neuen Funktionen und Softwarekomponenten ist auch die Komplexität stark gestiegen.

Dr. Udo Seidel

Dr. Udo Seidel war seit 1996 als Linux-/Unix-Trainer, Administrator, Senior Solution Engineer und Chefarchitekt tätig. Er arbeitet heute als Customer Success Manager im DACH-Bereich für XM Cyber.

Ein erster Blick auf Canonicals MicroCloud wirkt da fast wie eine Zeitreise. Es gibt eigentlich nur drei Bausteine: Compute, Storage und Netzwerk. Die Reduktion auf die wesentlichen Bestandteile von Cloud-Infrastruktur vermeidet die Komplexität vergleichbarer Projekte. Vor circa 20 Jahren war Canonical angetreten, um die Benutzung von Linux sehr einfach und für jeden zugänglich zu machen. Nun scheint das Unternehmen hinter Ubuntu für Cloud-Infrastrukturen eine ähnliche Mission zu haben.

Der Name MicroCloud kommt dabei nicht von ungefähr und steht nicht für den minimalistischen Ansatz der Softwarekomponenten. Der Hintergrund liegt in der zunehmenden Verbreitung dezentraler Ansätze im Cloud-Bereich. Der Fußabdruck soll klein sein und auch bleiben. So ist die Anzahl der verwendbaren Server momentan auf 50 begrenzt. Angedachte Einsatzgebiete sind Industrieanlagen, E-Commerce-Umgebungen wie Einkaufszentren oder kleine und mittelständischen Unternehmen.