Was bei Smart-Home-Systemen noch funktioniert, wenn Internet und Cloud ausfallen

Bei einer Störung zur Herstellercloud oder abgeschalteten Servern reagieren einige Smart-Home-Komponenten nur noch begrenzt. Wir haben 14 Systeme getestet.

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, Moritz Reichartz

(Bild: Moritz Reichartz)

Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Berti Kolbow-Lehradt
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Das Internet hat dem vernetzten Heim einen großen Schub gegeben. Viele Hersteller verwenden für ihre Funksysteme eine Cloud-Infrastruktur als Unterbau. Das erleichtert das Zusammenspiel mit Geräten anderer Marken über Webschnittstellen. Außerdem lässt sich das Zuhause dadurch von unterwegs per Smartphone fernsteuern. Doch nicht nur mit Blick auf die Privatsphäre und Datenhoheit ist es problematisch, wenn Hersteller alle Signale durch die Cloud schleusen. Auch dem Ausfallschutz kommt das nicht zugute. Bricht die Verbindung ins Web mal ab, herrscht Sendepause. Das Licht in dem Fall ausnahmsweise wieder per Wandschalter statt per Smartphone-App und Stimme zu steuern, mag verschmerzbar sein. Doch folgt das smarte Heizkörperthermostat nicht mehr den vorgegebenen Zeitplänen, wird es im Offline-Smart-Home schnell ungemütlich. Bleibt gar die Alarmsirene stumm, weil der Notruf eines Sensors nicht ankommt, droht schlimmstenfalls ernsthafte Gefahr.

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Wie abhängig ein System vom Internet ist, wirkt sich auch auf die Nachhaltigkeit und langfristige Planungssicherheit aus. Verwandelt sich das mühe- und liebevoll eingerichtete Setup in Elektroschrott, wenn ein Hersteller beispielsweise im Zuge einer Geschäftsaufgabe die Server abstellt, ist das keine schöne Perspektive. Ein Vorteil ist es daher, wenn ein Smart-Home-System oder mindestens dessen wichtigste Funktionen auch offline erreichbar sind. Idealerweise lassen sich die Komponenten auch mit alternativer Software steuern oder in andere Systeme einbinden.

In einem Ritt durch die Smart-Home-Landschaft der kommerziellen Anbieter beleuchten wir, was noch geht, wenn der Internetanschluss oder die Herstellercloud schlapp machen und die ursprüngliche Anbieter-App für die Erst- und Neueinrichtung nicht mehr erhältlich ist. Zu den Prüfkandidaten gehören Traditionsmarken wie AVM, Bosch, Gigaset und Homematic IP, aber auch Newcomer wie Aqara, Shelly und SwitchBot. Homematic IP tritt zweimal auf, weil die beiden verfügbaren Schaltzentralen Access Point und CCU3 völlig unterschiedliche Systemkonfigurationen zulassen.