In der Cloud arbeiten: Wie sich die Kosten zusammensetzen

Der vermeintlich günstige Gang in die Cloud wird in der Realität schnell zum finanziellen Fiasko. Dazu kommt der Vendor Lock-in bei den großen Hyperscalern.

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Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
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Administratoren und die Unternehmen, für die sie arbeiten, wissen: Der Betrieb von IT-Infrastruktur ist teuer und aufwendig. Schon Planung und Bau des eigenen Rechenzentrums verschlingen Unsummen. Strom, Brandschutz, die richtige Kühlung, Redundanz und Resilienz gegen Naturkatastrophen müssen geplant und bezahlt werden – von Racks und Servern ganz zu schweigen. Der Personalaufwand für Betrieb und Wartung kommt obendrauf, wobei fachkundiges Personal nicht nur schwer zu finden, sondern auch empfindlich teuer ist. Ganz kritisch wird es, wenn hohe Zusatzkosten für Softwarelizenzen, Supportabonnements und Spezialhardware hinzukommen. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen nur allzu interessiert den Versprechen öffentlicher Cloud-Anbieter Gehör schenken, wenn diese von "Pay as you go" und massiv sinkenden Kosten für Infrastruktur sprechen.

In der Cloud, so das Versprechen, zahle man ausschließlich für das, was man tatsächlich konsumiert, und schaffe sich gleichzeitig den gesamten Kostenblock für den Betrieb eigener Infrastruktur vom Bein. Betriebsausgaben statt Investitionsausgaben sind außerdem gerade für größere Unternehmen das attraktivere Konsummodell, noch dazu, wenn die Verträge wie bei den Hyperscalern üblich praktisch jederzeit kündbar und die Kosten damit abschaltbar sind. Die Versuchung für Unternehmen ist also groß.

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Martin Gerhard Loschwitz

Martin Gerhard Loschwitz ist freier Journalist und beackert regelmäßig Themen wie OpenStack, Kubernetes und Ceph.

Dasselbe gilt für die mannigfaltigen As-a-Service-Angebote der Hyperscaler und besonders bei AWS. Aus Sicht eines Administrators ist das freilich attraktiv. Statt eine EC2-Instanz auszurollen, darin mühsam ein MySQL zu installieren und sich anschließend um Redundanz, Backups und Performance zu kümmern, erhält man das gleiche Ergebnis mit wenigen Klicks beziehungsweise API-Aufrufen komplett automatisch von AWS. Obendrein sind die As-a-Service-Angebote gerade bei AWS vollständig in die dortige Automatisierung und Orchestrierung integriert. AWS macht es einem Unternehmen also leicht, in die Cloud zu migrieren.