c't 4/2022
S. 6
Leserforum

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Zentralistische Strukturen sind das Problem

E-Health: Totgesagte leben länger, c’t 3/2022, S. 3

Generell ist das Hauptproblem in meinen Augen, dass bei solchen Projekten immer noch zentralistisch gedacht wird. Die Datenstrukturen sollen in irgendeinem zentralen System gesammelt oder zumindest über eine zentrale Struktur abgesichert werden.

Dabei wäre es so viel besser, man würde das ganze föderativ aufsetzen. Das würde viel mehr den europäischen Strukturen und erst recht der deutschen Kleinstaatlichkeit entsprechen. Denn entgegen landläufiger Meinung hat diese Kleinstaatlichkeit nicht nur Nachteile, sondern beschert uns auch viele Vorteile. Auch technisch gibt es keine Gründe, die ein zentralistisches System erzwingen oder auch nur gegenüber einem föderativen bevorteilen (abgesehen vielleicht von Faulheit beim Konzipieren).

M76 Forum

Veraltete Technik

Langzeiterfahrungen mit dem Tesla S 90D, c’t 3/2022, S. 16

Wieso wird in 2022 ein Artikel zum Tesla-FSD-System geschrieben, mit einer Technik (Hardware 2.0), die man seit 2020 nicht mehr bei Neuwagen kaufen kann? Nur, weil Sie zufällig so ein Auto fahren?

Ich fahre seit Mitte 2020 36.000 Kilometer mit einem Model 3 LR mit FSD und aktueller Hardware 3.0 und kann über einige Stellen des Berichtes nur schmunzeln. FSD ist beta und reines „Work in progress“, da muss man schon wissen, auf was man sich einlässt. Ich mache das und fahre mit viel Erfolg zu 98 Prozent meiner AB-Strecken, die mindestens 20.000 Kilometer ausmachen, mit FSD.

Peter Helm Mail

Wer sich für Neuwagen interessiert, möchte das Risiko in Fehlinvestitionen so gering wie möglich halten und erhofft sich fundierte Testberichte, möglichst unterfüttert mit Langzeiterfahrungen. Schnelle Tests von Neuwagen inklusive Langzeiterfahrungen sind aber nicht möglich. So bleibt nichts übrig, als Langzeiterfahrungen dann zu veröffentlichen, wenn sie vorliegen. Abgesehen davon: Auch ein fünf Jahre altes Auto nimmt noch am Straßenverkehr teil und wird gebraucht gehandelt.

Furchteinflößend

Die Erfahrungen des Autors kann ich größtenteils bestätigen. 2015 hatte ich mir ein Model S zugelegt und war nach anfänglicher Begeisterung so entnervt von den diversen Unzulänglichkeiten, dass ich ihn nach sechs Monaten zurückgegeben habe. Insbesondere die geschilderte Fahrt mit dem „Autopiloten“ durch die Kasseler Berge ist mir noch in furchteinflößender Erinnerung geblieben. Ein Mysterium, wie ein derartig unausgereiftes und gefährliches System eine Zulassung für den allgemeinen Straßenverkehr bekommen konnte.

Name ist der Redaktion bekannt Mail

Ähnliche Erfahrungen

Ich bin vier Jahre exakt das gleiche Auto S 90D gefahren und bestätige jedes Wort in Ihrem Artikel. Erwähnenswert wäre noch das mit dem hohen Gewicht überforderte Fahrwerk. Auch die Servicekompetenz ist durchwachsen. Einerseits sehr kulant und freundlich, sind die Mechaniker alle sehr jung und benötigten in meinem Fall sieben Reparaturversuche, bevor sie die Fehlerursache fanden, die ich denen seit dem ersten Besuch erklärte. Ich habe das Auto kurz vor Garantieablauf verkauft, um zukünftige, absurd hohe Reparaturkosten zu vermeiden. Jetzt das „Irre“: Wenn ich mir alle anderen Angebote anschaue, würde ich den Tesla sofort wieder kaufen.

Gunnar Bartels Mail

U-Bahn-Irrfahrt Linux

Mit welcher Linux-Distribution kommen Sie an Ihr Ziel?, c’t 3/2022, S. 20

Vielen Dank für diesen genialen „U-Bahn“-Netzplan, denn es war für mich bislang wirklich eine U-Bahn-Irrfahrt in dunklen Tunneln! Ich bin vor Langem bei Linux Mint Debian Edition (LMDE) hängengeblieben; unsere sämtlichen Rechner daheim und in meinem Büro laufen damit.

Dieser Plan kommt mir wie gerufen, denn immer mehr Kunden fragen nach Alternativen und dieser Plan sowie die Artikel erleichtern mir die Beratung sehr. Daher meine Frage: Könnte ich den Plan als PDF erhalten?

Andreas Basarke Mail

Den Plan können Sie über den folgenden Link als Poster-Version herunterladen.

Linux-Netzplan als Poster: ct.de/ywxu

Festplattenverschlüsselung

Zum Thema Installer finde ich das Thema Festplattenverschlüsselung noch sehr interessant. Nachdem ecryptfs als Option praktisch weggefallen ist, ist eine vom Installer unterstützte Vollverschlüsselung meiner Meinung nach der beste Weg. Die Unterstützung hierfür in Form von angebotenen Konfigurationen und Einrichtungsassistenten (insbesondere auch in Kombination mit Dual-Boot) ist da zwischen den Distros recht unterschiedlich und war für mich der Grund, mich nach Jahren mit Manjaro nochmal neu umzugucken.

Frau J. aus B. Forum

openSUSE, Rolling-Releases

Wie Sie die passende Distribution für sich finden, c’t 3/2022, S. 30

Tolle Idee mit dem Fahrplan in Sachen Linux. Sie schreiben, dass openSUSE mit KDE, Gnome und Xfce kommt. Das ist nur deshalb zutreffend, weil nicht mehr auf das DVD-Image passt. Wer den Installer übers Netzwerk nutzt oder die Online-Repositories während der Installation aktiviert, kann hingegen aus elf Desktops wählen, ohne ein anderes Image zu verwenden.

Im Artikel wird ja regelrecht vor Rolling Releases gewarnt. Ich vermisse da den Hinweis, dass es durchaus Unterschiede gibt: Tumbleweed ist ein getestetes Rolling Release, openqa.opensuse.org ist das Alleinstellungsmerkmal gegenüber Arch & Co. Und sollte es doch mal knallen, kann man immer zu einem früheren Systemstand zurückkehren, dank Snapper und btrfs. Tumbleweed ist damit (fast) „unbreakable“.

Axel Braun Mail
Mitglied des openSUSE-Boards

Fehlalarm

Sechs Rauchwarnmelder mit WLAN im Härtetest, c’t 3/2022, S. 66

In dem Vergleichstest von Rauchwarnmeldern mit WLAN vermisse ich das Kriterium Fehlalarme. Nach meiner Erfahrung stellen diese ein schwerwiegendes Problem dar, das sich bei vernetzten Geräten noch potenziert. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld erlebe ich, dass häufige Rauchmelder-Fehlalarme zu einer bedenklichen Gewöhnung führen.

Wenn Menschen daran gewöhnt werden, dass Alarme in der Regel Fehlalarme sind, kann das im Ernstfall wertvolle Zeit kosten, besonders wenn der Alarm per Vernetzung an einen Ort übertragen wird, von dem aus nicht unmittelbar wahrnehmbar ist, ob nun tatsächlich ein Brand vorliegt oder nicht.

Tilman Schmidt Mail

MX Linux rettet Tablet-PC

MX Linux MX-21: Frickel-Distribution für Mausliebhaber im Test, c’t 2/2022, S. 124

MX Linux war meine Rettung für ein 15 Jahre altes Toshiba Portege M400, das bereits mit dem Ende von Windows XP seinen Dienst quittieren musste. Ein ausrangiertes ehemaliges Spitzenmodell mit Tablet-Modus und Stiftbedienung.

Die grafische Installation von MX Linux scheiterte an zu langen Ladezeiten von DVD, aber mit dem Kommandozeilen-Installer klappte es problemlos. Danach kam die positive Überraschung: Neben den Basics wird der hochauflösende Bildschirm unterstützt und (hurra!) auch die Stiftbedienung funktioniert flüssig, wobei sogar der Anpressdruck erkannt wird. Wieder ein nettes Spielzeug zum Leben erweckt.

Immanuel Wilhelmy Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

München, nicht Heidelberg

Die schärfsten Augen der Menschheit, c’t 3/2022, S. 45

Das auf dem Bild gezeigte Modell des James-Webb-Teleskops stand vor einigen Jahren im Innenhof des Deutschen Museums in München, wo auch das Foto entstand – und nicht wie im Artikel angegeben in Heidelberg.

Notstandslage und Notwehrparagraf

Rechtliche Grenzen, wenn sich Opfer von Cyberangriffen wehren, c’t 3/2022, S. 174

Der letzte Satz über das Zurückhacken in einer Notstandslage am Ende des ersten Absatzes der rechten Spalte von Seite 175 weist einen verunglückten Gesetzesbezug auf. Gemäß § 34 StGB kann eine Gegenwehrmaßnahme durch einen Notstand bei einer „nicht anders abwendbaren Gefahr“ gerechtfertigt sein. § 32 StGB regelt die Notwehrsituation, die weiter geht; vergleichbar bleibt aber das Detail, dass die ergriffene Maßnahme auch dort zur Abwendung des Angriffs „erforderlich“ sein muss.

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