c't 2/2022
S. 124
Test & Beratung
Linux-Distribution

Genügsame Wildblume

MX Linux MX-21: Frickel-Distribution für Mausliebhaber im Test

Besonders hübsch ist MX Linux nicht, dafür aber auf seine ganz eigene Art charmant. Mit guten Erklärungen, kleinen Helferlein, 32-Bit-Varianten und systemd-Wahlfreiheit füllt es eine Lücke, die andere Distributionen offen lassen. Wir haben mehrere Varianten von MX-21 auf unsere Testrechner losgelassen.

Von Keywan Tonekaboni

Glaubt man der Rangliste der Webseite distrowatch.com, dann ist MX Linux die meistgefragte Distribution, noch vor prominenten Vertretern wie Debian, Fedora oder Ubuntu. Doch der Spitzenplatz besagt lediglich, dass der Eintrag über MX Linux auf Distrowatch am häufigsten aufgerufen wird. Wie gut oder wie verbreitet die Distribution ist, verrät die Liste nicht, dennoch scheint irgendetwas an MX Linux die Neugier der Distrowatch-Besucher zu wecken. Die Veröffentlichung von Version MX-21 „Wildflower“ ist ein guter Anlass, die eigenwillige Linux-Distribution unter die Lupe zu nehmen. Wir haben die 64-Bit-Ausgaben von MX-21 mit Xfce und KDE Plasma getestet.

MX Linux hat einige Besonderheiten. Da sind die von der MX-Community entwickelten MX-Tools: grafische Werkzeuge für nerdige Einstellungen wie das Aussehen des Boot-Vorgangs, für die man bei anderen Distributionen meist das Terminal bemühen muss. Die Tools gewinnen nicht unbedingt einen Schönheitswettbewerb, aber sie helfen, pragmatisch Probleme zu lösen und alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Flankiert wird dies von einer verständlichen Hilfe, die in verdaulichen Häppchen schon während der Installation Orientierung bietet. Zu guter Letzt ist MX Linux auch auf alten 32-Bit-Systemen installierbar.

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