c't Fotografie 6/2016
S. 58
Kameratest
Aufmacherbild

Vollformat gegen APS-C

Im Test: Canon 5D Mark IV, Fujifilm X-T2, Sigma sd Quattro

Was haben Canon 5D Mark IV, Fujifilm X-T2 und Sigma sd Quattro gemeinsam? Nichts! Gerade darin liegt der Reiz, denn alle drei sind Vertreter unterschiedlicher Sensordesigns. Die 5D Mark IV tritt für das Vollformat an, das unter ambitionierten Fotografen als Maßstab gilt. Fujifilm und Sigma wollen mit ihren besonderen APS-C-Sensoren an diesem Hoheitsanspruch rütteln. Das versprach einen sehr spannenden Test – und hier sind die Ergebnisse.

Haben Kameras mit Vollformatsensor immer noch einen Vorsprung vor Konkurrenten mit kleinerem APS-C-Sensor? Welche Antwort man auf diese Frage bekommt, hängt auch davon ab, wen man fragt. Hersteller wie Fujifilm, die bei ihren Spiegellosen vor allem auf APS-C setzen, sprechen natürlich von einer Auflösung auf dem Niveau eines Vollformatsensors. Sigma geht sogar noch einen Schritt weiter und schreibt: „Die SIGMA sd Quattro ist mit einem Sensor im APS-C-Format ausgestattet und bietet mit 39 Megapixeln die Bildqualität einer Mittelformatkamera.“ Hersteller wie Canon dagegen dürften abwinken, dass APS-C im Vergleich zum Vollformat bei gleicher Auflösung schneller an seine Grenzen kommt und beim Dynamikumfang nicht mithalten kann.

Tabelle
Tabelle: Kameras im Überblick

Pauschalen nicht möglich

Canon darf sich da so sicher sein, da Dynamikumfang und Rauschverhalten stark von der Pixelgröße und der nutzbaren Sensorfläche abhängig sind. Die 5D Mark IV, die in diesem Heft für die klassischen Vollformatkameras antritt, bringt auf ihrem 36 × 24 Millimeter großen Chip etwa 30 Megapixel unter. Ihre Pixelbreite liegt damit bei 5,3 Mikrometer. Fujifilms X-T2 arbeitet mit einem APS-C-Sensor (23,5 × 15,6 Millimeter) und der verbreiteten Auflösung von 24 Megapixeln. Sie kommt damit auf eine Pixelbreite von 3,9 Mikrometer. Fujifilm setzt wie Canon auf ein RGB- Farbfilter auf dem Sensor, dieses gibt vor, welches Pixel welche Farbe sehen kann. Für einen natürlichen Bildeindruck werden die Farbwerte benachbarter Pixel interpoliert (gemittelt), um jeweils vollständige RGB-Werte zu erhalten. Das geht letztendlich auf das Auflösungspotenzial. Sigmas sd Quattro besitzt dagegen einen Foveon- oder auch Vollfarbensensor mit drei Schichten für jede RGB-Farbe mit einer gesamten Auflösung von 29 Megapixeln. Jedes Pixel enthält alle drei RGB-Farben.