c't Fotografie 6/2016
S. 6
Leserforum

LESERFORUM

WLAN-Schwächen der Kameras

WLAN in Kameras – Spielerei oder nützliches Werkzeug?, c’t Fotografie 4/2016, S.136

Da ich insbesondere mit den Lumix-Kameras dazu einige Erfahrungen gesammelt habe, wartete ich gespannt auf Ihren Artikel. Leider werden jedoch einige wichtige Punkte gar nicht angeschnitten.

Das ganze Thema automatisches Kopieren/Backup wird nicht untersucht, dabei ist das doch eine der besten Funktionen bei WLAN: Dass man nicht immer die SD-Karte aus der Kamera nehmen muss, sondern idealerweise im heimischen WLAN die Kamera ähnlich wie ein Smartphone automatisch die Fotos in den präferierten Cloud-Dienst oder ins lokale Netz sichert.

Carsten Guthardt

Für das Übertragen einzelner oder auch mehrerer Bilder taugt das WLAN durchaus, für automatisches Kopieren/Backup mangelt es meiner Meinung nach an der Bandbreite und an der Stabilität der Verbindungen. Wir haben es deshalb nicht getestet und das im Fazit ja thematisiert.

Die Anwendung wäre zwar schon sinnvoll, die Technik ist aber noch nicht so weit. Zumindest nicht dann, wenn man Raw oder größere Mengen hochaufgelöster JPEGs übertragen möchte.

Ich bin gespannt, ob sich das ändert, wenn die Kameras schnelleres WLAN bekommen, aber das ist derzeit noch Zukunftsmusik. (sts)

Unerklärliche Farbunterschiede

Farben richtig korrigieren, c’t Fotografie 5/2016, S. 114

Die Möglichkeit, blauen Himmel „polfiltermäßig“ abzudunkeln, indem man im Raw-Konverter die Blau-Luminanz absenkt, brachte mir einen Aha-Effekt. Allerdings dachte ich, dasselbe mit der Einstellungsebene „Farbton/Sättigung“ auch in Photoshop erreichen zu können, wo sich die Wirkung mit Masken leichter eingrenzen lässt.

Tatsächlich reagiert der blaue Himmel hier aber deutlich unwilliger. Anders als der Raw-Konverter sieht Photoshop im Himmel auch eher Cyan- als Blautöne. Wie kommen diese Unterschiede zustande?

Renzo Dohm

Folgende Aspekte können zu einem unterschiedlichen Verhalten führen: Der Helligkeits-Regler in Farbton/Sättigung entspricht nicht einer Tonwertkorrektur im Mitteltonbereich, wie bei der Luminanz-Funktion im Raw-Konverter, sondern einer linearen Abdunkelung oder Aufhellung – ähnlich der ganz frühen Funktion Helligkeit/Kontrast. Eigentlich kann man diesen Regler in Farbton/Sättigung nicht wirklich gebrauchen …

Das unterschiedliche Messen der Farbanteile kann am unterschiedlichen Farbumfang von Raw und JPEG liegen, aber auch an den unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen (der Raw-Konverter arbeitet intern mit dem Prophoto-Farbraum). (Maike Jarsetz/pen)

Faustregel Brennweite und Belichtungszeit

Die Geheimnisse der Vogelfotografie, c’t Fotografie 5/2016, S. 18

Sie erwähnen die schon unter Analog-Zeiten bekannte Faustregel, dass die Belichtungszeit mit einer 500-mm-Linse ohne Bildstabilisator aus der Hand mindestens 1/500 s betragen muss, um das Verwackeln zu vermeiden.

Gemäß den Ausführungen im Buch „Nikon D7100 – Das Buch zur Kamera“ könnte man diese Faustregel komplett vergessen. Begründung: Es müsse die verlängerte APS-C-Bildwirkung berücksichtigt werden und hochauflösende Kameras wie die D7100 mit 24 Megapixeln sind sehr viel empfindlicher, was die Bewegungsunschärfe anbelangt.

Deshalb wird zum Beispiel folgender Richtwert (ohne Bildstabilisator) empfohlen: 1/1600 Sekunde bei 200 mm. Gleichzeitig wird betont, die individuellen Grenzwerte für die Belichtungszeit müsse man selbst herausfinden. Mich würde interessieren, ob die Aussagen stimmen.

Stefan Laubengaier

Die Faustregel hat ihren Namen zurecht – sie ist nur ein grober Hinweis darauf, in welchen Regionen die Belichtungszeit liegen soll. Natürlich spielen Sensor und Sensorauflösung mit hinein, genauso wie der Fotograf selbst: Mit der richtigen Haltung der Kamera und viel Übung gelingen verwackelungsfreie Aufnahmen von einer halben Sekunde und länger aus der Hand. (jr)

Ergänzung und Berichtigung

Bildbewertung durch Experten im Netz, c’t 5/2016, S. 152

fotocommunity.de besitzt bereits seit 14 Jahren ein Mitgliedschaftsmodell, seit 2007 mehrstufig und auch kostenlos registrierte Mitglieder können uneingeschränkt miteinander kommunizieren. Das Voting (im Artikel mit Bildbewertung gleichgesetzt) bleibt aber zahlenden Mitgliedern vorbehalten. Außerdem genießen zahlende Mitglieder eine höhere Anzahl an Uploads pro Woche und insgesamt. (jr)

Graufilter und Infrarot

Test Graufilter, c’t Fotografie 5/2016, S. 62

Der Artikel über Aufnahmetechniken mit Graufiltern hat mir ganz besonders gefallen, da ich selbst seit einigen Jahren viel mit ND-Filtern fotografiere und experimentiere. Schade, dass die Tests der Filter im Labor und nicht bei realen Außenaufnahmen erfolgten.

Die von Ihnen erwähnte Problematik der Farbtreue ist meiner Erfahrung nach ein Zusammenspiel der Kamera mit dem jeweiligen ND-Filter, da diese Filter im Allgemeinen das Infrarotspektrum nicht oder nur unzureichend unterdrücken. Dies macht sich besonders bei Filtern mit hoher Dichte (Faktor 100 oder höher) und bei älteren Kameras mit einfacherem Infrarotsperrfilter vor dem Sensor bemerkbar. Das gesamte Bild wird hierbei leicht braun-violett eingefärbt.

Am besten eignen sich extra IR-Sperrfilter (z. B. B+W 489 Schott KG3 oder IRNDFilter von Tiffen), um die Farbwiedergabe zu verbessern. Meine Erfahrungen mit der D70 und D100 waren nicht gut, mit der D200 etwas besser und mit der D800 recht positiv.

Noch ein Hinweis: Variable ND-Filter sind je nach Qualität bis zu einem Verlängerungsfaktor von 50–100 gut zu gebrauchen, aber leider auch recht teuer. Man kann sich einen Vario-ND Filter auch selbst aus zwei Polfiltern bauen. Hierbei ist zu beachten, dass der vordere Filter (zum Objekt hin) entweder ein linearer Polfilter ist oder ein zirkularer Filter verwendet wird, der in seiner Fassung umgedreht wird, der Lichteintritt also von der anderen Seite erfolgt. Bei zwei Filtern vor dem Objektiv können bei Weitwinkelobjektiven leicht Vignettierungen auftreten.

Fidelis Theinert

Bildqualität der Kameras an Multikoptern

Kamera-Copter, c’t Fotografie 4/2016, S. 78

Ich hätte mir etwas mehr Aussagen zu Aspekten der Bildqualität der integrierten Kopter-Kamera-Lösungen gewünscht. Aus meiner Sicht eignen sich die Fotos in der gezeigten Größe nicht für eine Qualitätsbeurteilung. Ich habe selbst einige Erfahrung mit Aufnahmen aus der Luft und vermute zudem, dass die gezeigten Bilder recht stark nachbearbeitet wurden.

Weitere fotografische Aspekte werden ebenfalls nur angetippt: Die Action-Cams schwächeln wegen nur mäßig korrigierter Mikrooptiken. Wie verhält sich die Objektivkorrektur bei den Koptern mit integrierter Kamera z. B. der Phantom 3? Ich fotografiere viel Architektur und frage mich, ob und wie sich Verzeichnungen der integrierten Kamera-Kopter-Lösungen in Lightroom korrigieren lassen.

Dr. Robin D. Fink

Bei allen Koptern stehen in den technischen Daten die relevanten Parameter der integrierten Kameras und dort steht, dass diese Raw-Bilder im DNG-Format liefern.

Die Verzeichnung aller integrierten Kameras ist besser als die der GoPros und ähnlicher Kameras, aber auch signifikant schlechter als die einer Panasonic GH4. Also irgendwo dazwischen. Offizielle Lightroom-Profile gibt es aktuell für Yuneec CGO2 sowie für die Panasonic GH4 und den Inspire 1, Inspire X3 und den Yuneec 920H, sowie für DJI P2, P3 ( https://helpx.adobe.com/de/x-productkb/multi/lens-profile-support.html#main_List_of_supported_lenses). In Foren findet man zudem einige selbst erzeugte Profile, die sehr gut funktionieren (www.kopterforum.de).

Natürlich sind die Bilder nachbearbeitet. Es ist im Artikel erwähnt, dass man mit den Koptern wie dem Phantom oder Typhoon H quasi nur durch Nachbearbeitung zu brauchbaren Ergebnissen kommt. Für halbwegs ernsthafte Architekturbilder geht unter einer GH4 gar nichts und selbst die ist ob der geringen Auflösung und den damit verbundenen reduzierten Möglichkeiten zur Nachbearbeitung (Perspektive korrigieren, Ausschnitte korrigieren) bereits absolut grenzwertig. (Christian Rattat/anm)

Verlustleistung der LEDs abführen

Selbst gebaut: Kamerakoffer mit integriertem LED-Panel, c’t Fotografie 5/2016, S. 96

Aus eigener Erfahrung mit der Installation von LED-Profilen möchte ich Ihnen einen kritischen Hinweis geben. LED-Profile entwickeln im Betrieb eine eigene Verlustleistung, die zu einer unerwünschten Erwärmung führen und diese Wärme muss in geeigneter Form abgeführt werden.

Ein Luftspalt um die LED-Abdeckung führt die Wärme aus dem Deckel ab.

Da die Rückseite der LED-Bänder im Kamerakoffer auf Kunststoffprofile geklebt wurde, kann die Wärme nur ungenügend über die Rückseite des Bandes abgegeben werden. Die Abstrahlung der Wärme auf der „LED-Seite“ wird durch das nächste Kunststoffprofil ebenfalls behindert.

Diese Art der Montage der LED-Bänder führt zwangsläufig nach längerer Betriebszeit zum Ausfall der Leeds wegen Überhitzung.

Norbert Gottschalk

Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu – die Verlustleistung ist so hoch, dass die Wärme durch Konvektion abgeführt werden muss, die Wärmeleitung reicht nicht. Autor Cyrill Harnischmacher hat das in seinem Modell berücksichtigt, indem er rund um die durchsichtige Abdeckung einen Luftspalt vorgesehen hat.

Seiner Erfahrung nach reicht das, er hat den Koffer einige Zeit bereits in Gebrauch. Inwieweit sich die Temperatur im Innern dennoch erhöht und zum Ausfall von Komponenten führt, können wir derzeit nicht sagen – bislang gab es keine Beanstandungen. (jr)

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