Netzwerküberwachung mit Nagios

Seite 2: Installation

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Nagios liegt zurzeit für den produktiven Einsatz in der stabilen Version 2.5 vor. Als Beispiel für die Installation dient Suse Linux 10.1, das leider nur die veraltete Version 1.3 mitbringt. Da das Release 2 von Nagios eine ganze Reihe von Verbesserungen mitbringt, sollte es 1.3 vorgezogen werden. Dafür muss man aber den Compiler anwerfen und die Sourcen selbst übersetzen.

Für eine Server-Installation empfiehlt es sich immer, mit einer möglichst schmalen Basis anzufangen. Im Fall von Suse Linux 10.1 bedeutet das, während der Installation unter "Desktop" "Auswählen -> Andere" den Textmodus zu wählen. In dieser Minimalkonfiguration fehlen für Nagios nur noch wenige zusätzliche Pakete. Am einfachsten rüstet man sie in der Software-Auswahl mit der Selektion "C/C++ Compiler und Werkzeuge" nach und nimmt zusätzlich die Pakete Apache2, gd, libjpeg-devel und openssl-devel mit. Nach dem Ja zu den Abhängigkeiten kann es wie gewohnt mit der Installation weitergehen.

Nachdem man das frisch installierte System gebootet hat, muss das Paket gd-devel installiert werden. Da es leider nicht auf den als Download erhältlichen Medien ist, muss das Paket von Suse heruntergeladen werden. Ein einfaches rpm -ivh gd-devel-2.0.32-23.i586.rpm erledigt dann die Installation. Dann werden nur noch die Sourcen für Nagios 2.5, die Plug-ins und NRPE benötigt.

Zunächst werden die benötigten Benutzer und eine Gruppe angelegt, sowie die Gruppenmitgliedschaften geklärt.

useradd nagiosgroupadd nagiosmkdir /usr/local/nagioschown nagios.nagios /usr/local/nagiosuseradd nagcmdgroupmod -A nagcmd wwwgroupmod -A nagcmd nagios

Dann wird das tar-Archiv mit dem Nagios-Sourcecode entpackt und die Sourcen konfiguriert und kompiliert. Das Kommando ./configure --help gibt Auskunft über weitere Parameter, die den Build-Vorgang beeinflussen.

tar xfvz nagios-2.5.tar.gzcd nagios-2.5./configure --with-command-group=wwwmake all

Eine Reihe von make install-Kommandos verteilen dann Nagios, ein Startskript und einen Satz Dateien auf der Festplatte, darunter auch eine Beispielkonfiguration in /usr/local/nagios/etc/:

make installmake install-initmake install-commandmodemake install-config

Nagios selbst bringt noch keine Plug-ins mit. Das Kompilieren und die Installation der offiziellen Nagios Plug-ins ist aber nach dem Entpacken des tar-Archivs mit dem klassischen Dreisprung (./configure; make; make install) in dem entstandenen Verzeichnis erledigt.

Noch einfacher gestaltet sich das Übersetzen des "Nagios Remote Plugin Executor", einfach entpacken, in das Verzeichnis wechseln und los:

./configuremake all

Auf dem Nagios-Server wird vom NRPE das Plug-in check_nrpe gebraucht, das mit cp src/check_nrpe /usr/local/nagios/libexec/ am richtigen Platz landet.

Statt die Nagios-Plug-ins und NRPE selbst zu kompilieren, kann man sie auch guten Gewissens aus dem SuSE-10.1-Repository installieren, da die Versionen nicht zu sehr hinter dem aktuellen Stand zurückliegen. Allerdings stehen sie dann in einem anderen Verzeichnis, was bei der weiteren Konfiguration zu beachten ist.