c't 21/2023
S. 62
Titel
Datenrettung: Datenträger sichern
Bild: Michael Vogt

Sichere Basis

Datenträger trotz Defekten sicher kopieren: ddrescue

Das A und O beim Retten von Daten von Festplatten, SSDs oder Flash-Karten ist eine 1:1-Kopie aller noch lesbaren Blöcke auf einen funktionstüchtigen Datenträger. Für hartnäckige Fälle hilft dabei nur ein Programm: ddrescue.

Von Peter Siering

Wenn ein Datenträger „nur“ logisch Schaden genommen hat, also versehentlich Daten gelöscht wurden oder die Ordnung der Partitionen durcheinandergebracht wurde, genügt zum Erstellen einer Kopie für weitere Rettungsversuche ein Programm, das die Daten blockweise 1:1 dupliziert. Bei Lesefehlern, die durch defekte Blöcke verursacht werden, kommen die meisten Programme aber aus dem Takt. Sie müssen es zumindest schaffen, in der erzeugten Kopie leere Blöcke für die defekten Bereiche einzufügen.

Perfekt verhält sich da die GNU-Version von ddrescue: Das Programm liest hartnäckig auch Laufwerke mit Defekten aus. Es wendet dazu die folgende Strategie an, um möglichst viel zu sichern: Zunächst kopiert es kontinuierlich in großen Happen das Original. Stößt es auf nicht lesbare Bereiche, springt es ein Stück weiter und versucht, weiter kontinuierlich zu lesen. Den nicht lesbaren Bereich merkt es sich, um ihn in weiteren Durchläufen kleinteiliger zu kopieren. Mit dieser Strategie tastet sich ddrescue immer näher an die Blöcke heran, die tatsächlich nicht mehr lesbar sind.

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