c't 14/2023
S. 58
Titel
Telefonbetrug
Bild: Albert Hulm

Die Maschen der Telefonbetrüger

Wie Sie sich vor Betrug am Telefon schützen

Enkeltrick, falsche Polizisten, Schockanrufe, vorgebliche Bankberater oder der Microsoft-Support: Mit zahlreichen Maschen versuchen Telefonbetrüger, Geld zu ergaunern oder Authentifizierungssysteme zu umgehen. Wer die Tricks kennt, hat bessere Chancen, rechtzeitig misstrauisch zu werden.

Von Mirko Dölle

Es beginnt vermeintlich harmlos mit einer SMS oder WhatsApp-Nachricht: „Ich habe eine neue Nummer“ oder „Für Ihre Sendung sind Zollgebühren fällig“ nebst Link. Oder man bekommt einen Anruf von einem vorgeblichen Polizisten oder Kundenbetreuer der Hausbank. Längst haben die Betrüger nicht mehr nur Senioren mit dem Enkeltrick im Fadenkreuz: Eltern im mittleren Alter erhalten sogenannte Schockanrufe, wonach ihr Kind einen tödlichen Unfall verursacht habe. Mit den Telefonanrufen reagieren die Kriminellen auf die gestiegenen Sicherheitsanforderungen beim Online-Banking oder anderen Online-Zugängen: Die heute üblichen Zwei-Faktor-Authentifizierungen sind technisch so ausgefeilt, dass es leichter ist, beim Faktor Mensch anzusetzen.

Phishing ist für die Betrüger weiterhin eine wichtige Methode, etwa durch den Verkauf der erbeuteten Login-Daten schnell Kasse zu machen. Zehn bis fünfzehn Euro sind bereits funktionierende Zugangsdaten fürs Online-Banking wert. Die Daten dienen den Käufern als Steigbügel für komplexere und deutlich lukrativere Methoden wie Online-Banking-Betrug und Geldwäsche. Wie das im Detail abläuft, beschreiben wir ab Seite 66.

Kommentieren