c't 11/2018
S. 58
Test
3D-Designer
Aufmacherbild

Weltenbummler

Virtuelle Welten erschaffen mit CoSpacesEdu

Virtuelle Welten erkundet man standesgemäß mit teurer VR-Brille, alles andere ist Stümperei – das ist die gängige Meinung. Dass es anders geht, zeigt eine Münchener Firma mit ihrem Projekt CoSpacesEdu.

Die Firma Delightex aus München verfolgt mit CoSpacesEdu ein spannendes Konzept: In einer virtuellen Welt im Browser lassen sich Objekte positionieren und bei Bedarf mithilfe einer Programmiersprache animieren, die visuell (Blockly) oder mit Textbefehlen zu handhaben ist (JavaScript und TypeScript): Der Anwender erschafft eigene interaktive Geschichten und Spiele – genannt Spaces. Diese lassen sich nicht nur im Browser anschauen, sondern auch über eine App. Mit ihr und einer passiven Stereoskopielösung wie Google Cardboard taucht man in die virtuellen Welten ein. Damit das funktioniert, muss das Mobilgerät über einen Gyrosensor verfügen.

Der Namenszusatz lässt es bereits vermuten: CoSpacesEdu zielt vorwiegend auf den Bildungsbereich. Daher gibt es zwei Zugänge, jeweils mit unterschiedlichen Rechten. Lehrer verwalten über ihren Zugang Lizenzen, legen Klassen an und erstellen Aufgaben für jede Klasse. Wenn sie eine Aufgabe einzelnen Schülern zuweisen, können nur der jeweilige Schüler und der Lehrer darauf zugreifen. Alternativ lassen sich Gruppenaufgaben erstellen. Hier können mehrere Schüler gemeinsam ein Projekt bearbeiten. Während ein Schüler der Gruppe noch ein Objekt korrekt platziert, verpasst ein anderer dem Code den algorithmischen Feinschliff und der dritte in der Gruppe testet derweil die Änderungen live auf seinem Smartphone in 3D.