c't 11/2018
S. 178
Web-Tipps
Data Detox, Schnurren, Atombomben

Daten-Detox

datadetox.myshadow.org

Wohin fließen Ihre Daten ab, wenn Sie im Internet surfen? Und wer nutzt diese Informationen? Das englischsprachige Data Detox Kit soll den Besucher für solche Fragen sensibilisieren und ihm zugleich die Mittel an die Hand geben, mit denen er seine Daten im Netz besser kontrollieren kann.

Dazu hält es einen Acht-Tage-Plan bereit. Jeder Tag hat dabei einen eigenen Fokus, etwa „Everything in one place“ (Google), „Being Social“ (Facebook) oder „Cleaning Up“. An jedem Tag gilt es, kleine Aufgaben zu erledigen. Am Google-Tag etwa muss man ein Formular ausfüllen, um zu vergleichen, wem man mehr Informationen anvertraut: seinem besten Freund – oder Google. Anschließend gibt es Tipps, wie man Daten bei Google löscht. Pro Tag soll man aber nicht mehr als 30 Minuten für die „Datenentgiftung“ benötigen.

Das Data Detox Kit stammt vom Tactical Technology Collective, einer Non-Profit-Organisation, die sich dem Ziel verschrieben hat, Datensicherheit und Bewusstsein sowie Kompetenz für digitale Medien zu fördern. (jo@ct.de)

Schnurrrrrrrrrrr

mynoise.net

purrli.com

Entspannungston-Generatoren gibt es zuhauf. myNoise etwa erzeugt eine bunte Vielfalt von Geräuschen und Klängen, von weißem Rauschen über Feuerwerk bis zu gregorianischen Chorälen. So vielseitig myNoise sein mag – ein wichtiges Geräusch fehlt, für manchen Katzenliebhaber das entspannendste schlechthin: Schnurren. Und so blieben die Anfragen danach bei Stéphane Pigeon, dem Betreiber von myNoise, nicht aus. Irgendwann hat er dann nachgegeben und Purrli herausgebracht.

Das Geschnurre lässt sich mit sechs Schiebereglern feintunen, etwa von „relaxed“ bis „overjoyed“. Manchmal gibt Babouche – so heißt die virtuelle Katze – auch ein nicht schnurrendes Geräusch von sich, so als ob sie träumen würde. Purrli ist kostenlos. Wer Pigeon ein paar Euro spendet, darf ein Foto seiner Katze als Bildschirmhintergrund hochladen. Außerdem stehen dann zwei weitere Katzenstimmen zur Wahl: Simba, ein zehn Wochen altes Kätzchen, und Tiger, ein Kater mit einer knisternden Stimme. (jo@ct.de)

Die Bombe, interaktiv

outrider.org/nuclear-weapons/interactive/bomb-blast

nuclearsecrecy.com/nukemap

Auf den Websites Outrider und Nukemap können Sie Atombomben zünden – virtuell versteht sich. Dazu geben Sie den Ort für den Abwurf ein. Outrider kann auch per Geo-IP ermitteln, wo Sie sich gerade befinden. Die Websites stellen auf Karten anschaulich die Zonen des Feuerballs sowie der Strahlungs-, Druck- und Hitzewellen dar. Vier Bomben unterschiedlicher Sprengkraft stehen bei Outrider, fast 30 bei Nukemap zur Wahl.

Die Betreiber beider Sites wollen mit ihren interaktiven Karten anschaulich vor den Gefahren von atomaren Konflikten warnen. Nukemap wird von Alex Wellerstein betrieben, einem amerikanischen Historiker. Er veröffentlicht neben Nukemap auch ein Blog, in dem er sich mit Atomwaffen generell sowie mit der Geheimhaltung rund um diese Waffengattung beschäftigt.

Die Outrider Foundation betreibt die Website Outrider. Die Stiftung präsentiert auf ihrer Homepage auch drei lesenswerte interaktive Artikel zur Geschichte der Atomwaffen im zweiten Weltkrieg, im kalten Krieg und in den letzten drei Jahrzehnten sowie einen „Accidents, Errors, and Explosions“ betitelten Beitrag über versehentliche Abwürfe und andere Katastrophen mit Atombomben. Die gemeinnützige Organisation warnt nicht nur vor Atomwaffen, sondern auch vor den Gefahren des Klimawandels. (jo@ct.de)

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