c't 11/2018
S. 180
Spielekritik
Echtzeitstrategie
Aufmacherbild

Erbarmungslose Eiszeit

Frostpunk zeigt die Grenzen der Moral auf

Wie weit können Menschen gehen, wenn sie in einer aussichtslosen Lage stecken? Frostpunk stellt Spieler vor unmögliche Entscheidungen, die große Opfer erfordern. So böse war Aufbaustrategie noch nie.

Essen mit Sägemehl strecken, zuschauen wie Verletzte in der Kälte sterben oder die Bevölkerung frieren lassen, um Energie zu sparen – als Anführer hat es der Spieler nicht leicht. Jede Entscheidung bringt Opfer mit sich, sie muss aber trotzdem getroffen werden: Nach einer Naturkatastrophe steht die Menschheit vor dem Aus, eine kleine Kolonie ist ihre letzte Hoffnung.

Frostpunk spielt in einem alternativen 19. Jahrhundert, das sich an Steampunk-Szenarien von Spielen wie Dishonored oder den Romanen von Jules Verne orientiert. Doch eine neue Eiszeit vernichtet die damals aufblühende Industrie. Nur eine Handvoll Menschen überlebt in einem Krater.