100 Gigabit/s auf Twisted-Pair-Kabeln
Die inzwischen auch für kleinere Firmen erschwingliche, bereits 2002 standardisierte 10GBase-T-Technik für 10 GBit/s auf Cat-6a-Kupferkabeln reicht in Rechenzentren längst nicht mehr für Querverbindungen zwischen Serverracks. Dort kommen für 25, 40 und 100 GBit/s spezielle Twinax-Kabel zum Einsatz (xGBase-CR4). Das Normeninstitut IEEE hat nun die Arbeitsgruppe P802.3cd gegründet. Sie soll neben Glasfaser- auch Kupfer-PHYs (Physical Layer) für 50, 100 und sogar 200 GBit/s über herkömmliche Twisted-Pair-Kabel mit 4 Aderpaaren erarbeiten.
Die Verkabelungsspezialisten Leoni und Harting haben nun zusammen mit der Hochschule Reutlingen im Labor bestätigt, dass 100 GBit/s auf Twisted-Pair-Kabeln bis 30 Meter Länge funktionieren. Der Versuch fand in einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten und auf zwei Jahre angelegten Verbundprojekt statt. Um 25 GBit/s auf einem Aderpaar zu transportieren, ist ein 2,5 GHz breiter Übertragungskanal nötig. Darüber laufen die Daten mit PAM16 beziehungsweise PAM32 (Puls-Amplituden-Modulation). Durch Modellierung und Messungen an realen Kabeln konnten die Forscher nun nachweisen, dass Dämpfung und Übersprechen über die gewünschte Distanz gering genug dafür sind. (ea@ct.de)