Linux Mint 18
Eine deutlich modernere Software-Ausstattung ist eines der Hauptmerkmale der Cinnamon- und Mate-Ausgaben von Linux Mint 18, die das Mint-Projekt zum Juli-Beginn freigegeben hat. Die Linux-Distribution baut jetzt nicht mehr auf Ubuntu 14.04 auf, wie es bei Mint 17.x der Fall war, sondern auf dem zwei Jahre frischeren Ubuntu 16.04. Wie Letzteres ist damit aber auch Mint jetzt inkompatibel zu AMDs proprietärem Grafiktreiber Fglrx; zudem verwendet nun auch Mint als letzte große Distribution den System- und Service-Manager Systemd.
Die für den Alltagseinsatz wichtigen Codecs für gängige, aber lizenzpflichtige Audio- und Video-Formate sind nun nicht mehr in den Installations-Images enthalten, sondern müssen aus dem Internet nachinstalliert werden. Das gelingt über eine Option im Installer; alternativ kann man den Prozess über den Willkommensbildschirm der Desktop-Oberflächen Cinnamon 3.0 und Mate 1.14 in Gang setzen. Bildverwaltung, Dokumentenbetrachter, Editor und Video-Player sind nun „X Apps“. Das sind vom Mint-Projekte entwickelte Abspaltungen der zuvor verwendeten Gnome-Programme; Pix ist etwa ein Fork des Bildbetrachters Gthumb und Xplayer einer von Totem.
Proprietäre Software wie Dropbox, Minecraft, Steam und Spotify lässt sich jetzt leicht über die Mint-eigene Software-Verwaltung einrichten. Sicherheits-Updates für systemkritische Komponenten (Kernel, X-Server, D-Bus, …) spielt der Update-Manager in der empfohlenen Konfiguration nicht automatisch ein, sondern zeigt sie lediglich als optional an; die für „unerfahrene Benutzer“ empfohlene Update-Konfiguration versteckt Aktualisierungen für systemkritische Komponenten sogar, weil solche „der Stabilität des Systems schaden können“. (thl@ct.de)