Heldenepos
Online-Händler elektroheld.de kassiert, liefert aber nicht
Preise vergleichen und Einkaufen ist im Internet sehr bequem. Besonders billige Angebote muss man aber genauer unter die Lupe nehmen. Verlangt der Händler zudem Vorkasse, ist Vorsicht geboten.
Bei der Suche nach einem günstigen Angebot von Blu-ray-Rohlingen stieß c’t-Leser Volker W. auf den Shop elektroheld.de. Der Laden schien vertrauenswürdig, das Sortiment riesig und ein Sechserpack Verbatim-Rohlinge mit je 25 GByte Kapazität war dort mit knapp 11 Euro unschlagbar günstig zu haben. Einmal dabei, packte W. auch noch ein paar Handy- und Tablet-Etuis aus Neopren in den Warenkorb und bestellte bei den Elektrohelden Waren im Wert von insgesamt 23,82 Euro. Zuzüglich Versandkosten kam ein Rechnungsbetrag von 29,81 Euro zustande, den Volker W. noch am selben Tage per Überweisung beglich.
Am 23. Mai bestätigte elektroheld.de den Zahlungseingang per E-Mail, weiter geschah jedoch nichts. Laut Webseite sollte die Ware innerhalb von 2 bis 5 Werktagen ausgeliefert werden. Nachdem sich 5 Tage später noch immer nichts weiter getan hatte, wurde Volker W. unruhig. Er begann, im Internet nach der Firma zu recherchieren. Das Ergebnis verhieß nichts Gutes: In Hunderten Foreneinträgen auf Verbraucherschutzportalen wie reclabox.com beschwerten sich Kunden über elektroheld.de. Die geschilderte Masche war immer dieselbe: Vorkasse bezahlt, aber seit der Zahlungsbestätigung gab es weder eine Rückmeldung noch die Ware oder auch nur das Geld zurück. Die Einträge gehen zurück bis ins Jahr 2014. Einige Betroffene wissen zu berichten, unter der im Impressum von elektroheld.de angeführten Adresse logiere gar kein Elektrohandel, sondern eine Pizzeria. Tatsächlich sehen die Satellitenbilder des Ortes nicht nach Lagerhallen aus und Google Maps verzeichnet unter der Anschrift nur eine Pizzeria. Für sich genommen besagt das aber noch nichts.