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Apple-ID: FAQ zum Erstellen, Wechseln und Löschen des Benutzerkontos

Leo Becker
Apple ID verwalten

Für alle Apple-Dienste ist eine Apple-ID notwendig, von iCloud über iMessage bis zum Einkauf im App Store und iTunes Store. Nutzer stolpern dabei immer wieder über Probleme – Mac & i hat Lösungen zusammengestellt.

Aktualisierter Artikel aus Mac & i-Heft 3/2016 [1], S. 160

Ich habe gerade mein erstes iPhone bestellt und brauche deshalb bald eine Apple-ID. Kann ich diese schon ohne das Gerät einrichten und was muss ich beachten?

Sie können die Apple-ID per Browser auf https://appleid.apple.com/de [2] anlegen. Voraussetzung ist eine gültige E-Mail-Adresse, die allerdings nicht auf @icloud.com, @me.com oder @mac.com enden darf. Apples eigene Mail-Adressen lassen sich im Browser nicht zum Anlegen eines frischen Benutzerkontos einsetzen. Die Mail-Adresse dient als Benutzernamen.

Nur beim Einrichten auf iPhone oder iPad ist es möglich, im iOS-Einrichtungsassistenten alternativ zu einer bestehenden eigenen E-Mail-Adresse eine neue @icloud.com-Adresse festzulegen und diese als Benutzernamen für die Apple-ID zu wählen. Neben dem Namen und Vornamen fragt das Unternehmen zudem Ihr Geburtsdatum ab. Apple gibt ein Alter von 13 Jahren als Minimum zur Erstellung eines Accounts an. Kinder-Konten sind nur im Rahmen der Familienfreigabe vorgesehen (siehe Mac & i Heft 6/2014 [3], S. 128).

Ich kann mich nicht mehr erinnern, welche E-Mail-Adresse ich als Apple-ID eingerichtet habe, was kann ich nun tun?

Unter https://iforgot.apple.com/de bietet Apple nicht nur die Option, das Passwort zurückzusetzen, sondern auch nach der vergessenen Apple-ID zu suchen: Geben Sie dafür Vor- und Nachname ein und probieren Sie verschiedene Ihrer E-Mail-Adressen durch. Falls Sie früher schon Käufe im iTunes Store durchgeführt haben, können Sie eine der dort erworbenen Dateien näher inspizieren: Wählen Sie dafür einen Song in iTunes aus und wählen aus dem Menü Ablage "Informationen". Dort können Sie im Reiter "Datei" einsehen, mit welcher E-Mail-Adresse respektive Apple-ID der Titel gekauft wurde.

Ich möchte meine alte E-Mail-Adresse nicht mehr als Benutzernamen für die Apple-ID verwenden. Kann ich diese nachträglich ändern? Und wo finde ich die Einstellungen?

Alle Angaben rund um die Apple-ID – von Vor- und Nachnamen über die Adresse bis hin zum Geburtsdatum – können Sie in den iOS-iCloud-Einstellungen ändern, wenn Sie oben auf Ihren Namen tippen und anschließend „Bearbeiten“ wählen oder beispielsweise die Kontaktinformationen aufrufen. Alternativ haben Sie Zugriff auf Ihre Daten über appleid.apple.com im Browser. Auch das Ändern des Benutzernamens in eine andere E-Mail-Adresse ist dort möglich – allerdings nur, wenn Sie keine @icloud.com-, @me.com- oder @mac.com-Adresse dafür verwenden, Apples hauseigene Mail-Domains lassen sich nämlich nicht austauschen.

Apples hauseigene E-Mail-Domains lassen sich im Browser nicht als Benutzername festlegen.

Ihre Apple-ID können Sie auch in iTunes auf einem Windows-PC oder Mac einsehen: Melden Sie sich dafür erst im Menü "Account" mit ihren Benutzerkonto an. Dann können Sie aus dem Account-Menü "Meinen Account anzeigen" wählen. Manche der Account-Daten, darunter die Apple-ID können Sie aber nicht in iTunes, sondern nur im Browser ändern.

Ich habe meine Apple-ID schon sehr lange. Inzwischen kann ich mich aber nicht mehr bei allen Diensten anmelden.

Apples Dienste setzen zunehmend eine Mail-Adresse als Account-Namen voraus, sonst scheitert das Einloggen. Falls Sie noch einen sehr alten Apple-ID-Benutzernamen verwenden, bei dem es sich eben um keine E-Mail-Adresse handelt, kommt es dann in der Tat zu Problemen. Ändern Sie deshalb Ihren alten,
@-losen Benutzernamen in eine E-Mail-Adresse, wie zuvor beschrieben. Eine @icloud-, @me.com- oder @mac.com-Adresse wird sich dafür übrigens nicht verwenden lassen, weil Apple diese stets als bereits vorhandenen Account führt.

Ich möchte eine alte Apple-ID löschen, die ich nicht mehr verwende. Wo geht das?

Eine einfache Lösch-Funktion bietet Apple nicht an, dafür müssen Sie erst den Kunden-Support kontaktieren (siehe Webcode). Wenn Sie eine Apple-ID nicht mehr benötigen, entfernen Sie alle Ihre hinterlegten Daten. Der Konzern behält sich vor, Benutzerkonten nach einem Jahr der Inaktivität zu entfernen, darüber sollten Sie vorab per E-Mail informiert werden.

Geht die Apple-ID, mit der ja unter Umständen viele Einkäufe getätigt wurden, im Todesfall automatisch in den Besitz der Erben über?

Die Apple-ID gilt als nicht übertragbar. Alle Rechte daran – dies schließt sämtliche Einkäufe ein – enden Apples Nutzungsbedingungen zufolge mit dem Tod des Inhabers [4]. Bis hier eine gesetzliche Regelung geschaffen ist, sollten Sie deshalb das Passwort an sicherer Stelle für Ihre Familie hinterlegen. Solange die Hinterbliebenen die Zugangsdaten kennen, steht der Account mitsamt der Einkäufe zur Verfügung.

Nur durch Übersenden einer Sterbeurkunde an Apple kann man die Löschung einer Apple-ID erbitten. Dabei sollte man aber bedenken, dass damit auch alle mit der ID getätigten Käufe verloren gehen.

appleid.apple.com wurde nach langer Zeit auf für iPhone und iPad angepasst.

Was geschieht mit meiner Apple-ID, wenn ich in ein anderes Land ziehe?

Bei einem grenzüberschreitenden Umzug ist es Ihnen möglich, das Land in den Daten zu ändern. Damit das klappt, müssen Sie laufende Abonnements wie etwa Apple Music beenden und Ihr Account darf keinen aktiven Staffelpass sowie keinerlei Guthaben mehr aufweisen. Außerdem benötigen Sie ein Zahlungsmittel, das an Ihrem neuen Aufenthaltsort ausgegeben wurde, eine deutsche Kreditkarte können Sie in diesem Fall nicht mehr verwenden.

Wir raten von der Länderänderung allerdings ab, da Sie dadurch den Cloud-Zugriff auf Ihre bisherigen – im ursprünglichen Land – getätigten Einkäufe verlieren. Legen Sie lieber eine frische Apple-ID für Ihren neuen Wohnort an. Der Wechsel zwischen den IDs hat zwar Nebenwirkungen (mehr darüber im zugehörigen Abschnitt rechts), aber dafür bleibt der Download-Zugriff auf schon bezahlte Apps und Inhalte erhalten.

Was muss ich beachten, wenn ich mehrere Apple-IDs verwende? Geht das überhaupt?

Apple rät dazu, eine Apple-ID für alle Dienste zu verwenden. Unterschiedliche IDs können „verwirrend sein und zu Problemen beim Zugriff auf gekaufte Inhalte oder bei der Nutzung bestimmter Dienste führen“, erklärt das Unternehmen. Folgen Sie diesem Rat, soweit möglich.

Besonders langjährige Apple-Nutzer dürften allerdings mehr als einen Account haben, etwa einen alten iTunes-Account parallel zu einem später angelegten Konto bei einem der längst eingestellten iCloud-Vorläufer .Mac oder MobileMe. Das Ärgerliche daran: Bis heute bietet Apple keine Möglichkeit, mehrere Accounts zu einer Apple-ID zusammenzuführen. Gerade wer einen alten Account etwa mit Einkäufen aus dem iTunes Store führt, muss deshalb zweigleisig fahren.

Immerhin berücksichtigt Apple bislang in iOS die Trennung zwischen iCloud- sowie iTunes-Account. Sie können also eine Apple-ID für iCloud einsetzen und eine andere für den App Store. Dies gilt zudem für iMessage, FaceTime sowie Game Center; jeder der Dienste lässt sich mit einer eigenen Apple-ID nutzen.

Vorsicht: Gibt man im Einrichtungsassistenten – beispielsweise nach einem Update – seinen iCloud-Account an, dann konfiguriert iOS diesen auch für alle anderen Dienste. Überspringen Sie die Account-Eingabe also im Assistenten, falls Sie verschiedene Apple-IDs für die Dienste verwenden und tragen sie anschließend den jeweils gewünschten Account in den iOS-Einstellungen für iCloud, iTunes & App Store, Nachrichten, FaceTime und Game Center einzeln ein.

Bestimmte Dienste verknüpft Apple inzwischen fest mit dem Haupt-iCloud-Account, der auf dem Gerät aktiv ist. Darunter fällt „Meine Freunde suchen“: Eine andere Apple-ID – getrennt vom hinterlegten iCloud-Account – lässt sich nicht mehr benutzen. Immerhin gibt es ein Importier-Tool für die mit der zuvor verwendeten ID verknüpften Kontakte. Tippen Sie dafür in der Hauptansicht der Freunde-App ganz unten auf den Ich-Bereich. In der neuen Ansicht müssen Sie dann ganz nach unten scrollen und dort „Freunde von einer anderen Apple-ID importieren“ anwählen. Anschließend gilt es noch, den Benutzernamen und das Passwort der bisher für „Freunde suchen“ verwendeten Apple-ID anzugeben.

Auch das mit iOS 9.3 neu eingeführte Synchronisieren von PDF-Dateien und E-Books über die iBooks-App ist fest an den eigenen iCloud-Account gebunden. Die auf Apples Servern vorgehaltenen Einkäufe aus dem iBooks Store bezieht die App hingegen von der unter „iTunes & App Store“ hinterlegten Apple-ID, die ja vom iCloud-Account abweichen kann. Apples Beschreibung als „verwirrend“ trifft hier fraglos zu.

Kann ich eine andere Apple-ID für Einkäufe verwenden?

Die Apple ID für iTunes und App Store lässt sich leicht wechseln, wenn auch mit bestimmten Nebenwirkungen.

Die für Einkäufe im App- und iTunes-Store hinterlegte Apple-ID lässt sich einfach wechseln: Tippen Sie in den iOS-Einstellungen unter iTunes & App Store einfach oben die gerade aktive Apple-ID an und wählen Sie im Dialog „Abmelden“ aus. Anschließend können Sie eine andere Apple-ID zur Anmeldung nutzen.

Nach dem Wechsel ist es möglich, mit der nun aktiven Apple-ID wie gewohnt neue Inhalte herunterzuladen oder Einkäufe zu tätigen. Selbst die Apple-ID eines anderen Landes lässt sich nutzen, etwa zum Mieten von Spielfilmen im US-App-Store. Allerdings benötigen Sie dafür US-Store-Guthaben und verstoßen gegen die iTunes-Geschäftsbedingungen. Eine Geosperre hat Apple bislang nicht eingerichtet.

Das Ändern des Accounts hat aber Konsequenzen: Sie loggen sich damit automatisch aus Apple Music oder iTunes Match aus und haben keinen Zugriff mehr auf Ihre iCloud-Musikmediathek. Der App Store zeigt außerdem gewöhnlich keine Updates für Apps an, die mit einem anderen Account bezogen wurden. Um diese zu aktualisieren, müssen Sie sich also erst abmelden und wieder mit dem alten Account anmelden.

Ich habe jüngst die Apple-ID meiner Frau für den App Store eingetragen, um eine von ihr gekaufte App auf mein iPhone zu laden. Nun benutze ich wieder meinen eigenen Account, allerdings kann ich plötzlich keine längst gekauften Serien mehr beziehen.

Damit Nutzer ihre Einkäufe nicht so einfach untereinander teilen, bindet Apple das iPhone oder iPad für einen Zeitraum von 90 Tagen fest an die für iTunes und App Store eingetragene Apple-ID. Diese lästige Hürde wird automatisch gesetzt, sobald man eingekaufte Inhalte erneut herunterlädt oder die automatischen Downloads aktiviert. Wenn Sie also auf Ihrem iPad eine TV-Serie beziehen, die zuvor auf einem anderen Gerät im iTunes Store gekauft wurde, verknüpft iOS die Apple-ID mit dem iPad. Beim Wechsel auf eine andere Apple-ID erlaubt das iPad dann keinen erneuten Download von Inhalten. Dies ist erst nach Ablauf von 90 Tagen wieder möglich.

Wie lange eine Apple-ID schon mit einem Gerät verknüpft ist, können Sie nachschlagen, allerdings nur in iTunes auf einem Mac oder Windows-PC: Klicken Sie dafür Ihren Namen in der Leiste rechts oben an und wählen „Accountinformationen“. Im Abschnitt „iTunes in der Cloud“ führt Apple auf, wie viele Geräte mit dieser ID verbunden sind. Hinter dem Knopf „Geräte verwalten“ versteckt sich die Übersicht: Hier sehen Sie, auf welchem Gerät die Apple-ID für das erneute Herunterladen oder den automatischen Download zum Einsatz kommt, und wie viel Zeit noch verbleibt, bis die 90-Tage-Bindung abgelaufen ist.

Bestimmte Aktionen knüpfen die Apple ID fest an das Gerät – und schränken etwa das erneute Herunterladen von Inhalten an.

Aus der „Geräte verwalten“-Übersicht können Sie Geräte entfernen. Diese missverständlich benannte Option hebt das laufende 90-Tage-Limit auf dem jeweiligen Gerät nicht auf. Sie löst stattdessen eine andere Begrenzung: Eine Apple-ID lässt sich nämlich maximal auf zehn Geräten gleichzeitig benutzen – eine Einschränkung, die nur wenige Nutzer betreffen dürfte, zumal Apple TV und Apple Watch ausgenommen bleiben. Sollten Sie das Limit erreicht haben, können Sie Geräte in dieser Übersicht entfernen und ihre Apple-ID dann wieder auf anderer iOS- und macOS-Hardware einsetzen.

Kann ich eine Apple-ID gemeinsam mit meiner Frau und den Kindern benutzen, um allen Zugriff auf sämtliche Einkäufe einzuräumen?

Die Apple-ID ist grundsätzlich auf die Verwendung durch eine Einzelperson ausgelegt. Allerdings können Sie durchaus einen Account gemeinsam für Familieneinkäufe benutzen, der auf allen Geräten entsprechend für „iTunes & App Store“ hinterlegt ist – und unabhängig von den iCloud-Accounts der einzelnen Familienmitglieder läuft. Dann teilen Sie aber zwangsläufig die komplette Einkaufshistorie mit Ihrer Familie und in der Musik-App tauchen etwa prominent die Hörbücher auf, die Sie gerade für Ihre Kinder gekauft haben. Das Wechseln der Apple-ID hat zudem Nebenwirkungen (siehe vorheriger Abschnitt).

Statt des Teilens der Apple-ID sieht Apple für solche Einsatzzwecke die Familienfreigabe vor, bei der jedes Familienmitglied eine eigene Apple-ID nutzt und dennoch auf die Einkäufe aller anderen zurückgreifen kann (Mac & i Heft 6/2014 [5], S. 128). Sie setzt allerdings eine Kreditkarte oder die Zahlung mit Handyrechnung voraus. In-App-Käufe sind von der gemeinsamen Nutzung ausgeschlossen.

Keinesfalls zu empfehlen ist, einen iCloud-Account gemeinsam mit Dritten zu nutzen, auch nicht mit Familienmitgliedern. Schließlich werden dann alle Daten wie etwa Fotos und die Anrufhistorie zusammengeführt und möglicherweise kommunizieren dann mehrere Personen über eine Apple-ID per iMessage und FaceTime.

Selbst die Anrufhistorie gleicht Apple auf diese Weise ab [6]. Sie können die Synchronisation der Anrufliste nur abschalten, wenn Sie iCloud Drive in den iCloud-Einstellungen generell abschalten.

Auch kann passieren, dass stets alle Geräte in der Wohnung klingeln, sobald Sie einen Anruf auf Ihrem iPhone erhalten. In den iOS-Einstellungen finden Sie unter „Telefon“ den Abschnitt „Auf anderen Geräten“. Dort sehen Sie, welche mit Ihrem iCloud-Account angemeldeten Geräte bei Anrufen klingeln – und können die Funktion auch ganz abschalten.

Ich habe die Nachricht erhalten, meine Apple-ID sei aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Handelt es sich dabei um einen Phishing-Versuch oder deaktiviert Apple wirklich Benutzerkonten?

Angreifer gehen inzwischen sehr geschickt vor, um Nutzer zur Eingabe der Zugangsdaten zu locken. Die Phishing-Nachrichten sehen teils exakt aus wie echte, von Apple verschickte Service-Mitteilungen und lenken auf Login-Seiten, die etwa appleid.apple.com oder icloud.com aufs Haar gleichen. Selbst erfahrene Nutzer können darauf hereinfallen, wenn sie nicht genau hinschauen. In Großbritannien haben Betrüger eine vorgeblich von Apple stammende Textnachricht versendet [7], die den Empfänger sogar mit dem richtigen Vor- und Nachnamen angesprochen hat.

Falls Sie eine Nachricht erhalten, Ihr Account sei gesperrt und bestimmte Daten müssten deshalb aktualisiert werden, dann rufen Sie stets appleid.apple.com von Hand im Browser auf und kontrollieren dort die Angaben. Folgen Sie niemals Links in derartigen E-Mails oder Textnachrichten. Diese simple Regel gilt ebenso für Nachrichten, die vermeintlich von Ihrer Bank oder anderen Firmen und Diensten stammen. Mehr dazu lesen Sie im Artikel "So erkennen Sie Phishing-Versuche [8]".

Vorsicht: Phishier kopieren Apples Original-E-Mails, um Ihre Zugangsdaten in Erfahrung zu bringen.

Apple deaktiviert Accounts aber tatsächlich aus Sicherheitsgründen, wenn jemand das Passwort mehrfach falsch eingegeben oder die Sicherheitsfragen falsch beantwortet hat. In einem solchen Fall können Sie über iforgot.apple.com versuchen, den Zugriff auf Ihren Account wiederherzustellen. Dort lässt sich auch ein vergessenes Passwort zurücksetzen oder nach dem Benutzernamen einer Apple-ID forschen. Im Zweifelsfall sollten Sie zudem den Apple-Support kontaktieren, unter getsupport.apple.com lässt sich zum Beispiel ein Rückruf erbitten.

Tipp: Tragen Sie unbedingt eine weitere „E-Mail-Adresse zur Wiederherstellung“ ein. Diese lässt sich unter appleid.apple.com im Bereich „Sicherheit“ angeben. Das ist zwar optional, aber nur wenn Sie diese zweite Mail-Adresse hinterlegt haben, können Sie die Sicherheitsfragen später zurücksetzen, falls Sie sich zum Beispiel nicht mehr an eine Antwort erinnern. Fehlt die Wiederherstellungs-Mail-Adresse, müssen Sie erst umständlich den Apple-Support kontaktieren.

Apple nutzt diese zweite E-Mail-Adresse außerdem, um Nachrichten zur Sicherheit des Accounts doppelt auszuliefern, etwa bei einem Einloggen auf neuen Geräten. Sollte ein Angreifer die Kontrolle über Ihren E-Mail-Account erhalten – dessen Adresse Sie auch als Apple-ID verwenden – kann dieser sonst beispielsweise versuchen, Ihr Passwort zurücksetzen und alle von Apple automatisch an die Haupt-Adresse geschickten Nachrichten zu löschen, bevor Sie diese gesehen haben. Ist die zweite Mail-Adresse „zur Wiederherstellung“ vorhanden, informiert Apple dort zusätzlich über den Login-Versuch oder andere verdächtige Vorgänge rund um Ihren Account.

Bei Problemen mit Ihrer Apple ID können Sie auch um einen Rückruf des Supports bitten.

Einen wirklich zuverlässigen Schutz für die Apple-ID bietet aber nur die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Wie Sie diese einrichten, lesen Sie im Mac & i-Artikel "Besserer Schutz: Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Apple-ID [9]".

Apple hat mich aufgefordert, Sicherheitsfragen einzurichten. Was hat es damit auf sich?

Zum besseren Schutz der Apple-ID muss inzwischen jeder Nutzer drei Sicherheitsfragen hinterlegen. Liegen diese bei Apple noch nicht vor, kann es – etwa bei Einkäufen im iTunes Store – dazu kommen, dass Sie diese setzen müssen. Die dabei gegebenen Antworten prüft Apple immer wieder bei bestimmten Aktionen, etwa beim Zurücksetzen des Passwortes.

Um die Sicherheitsfragen wirklich sicher zu machen, geben Sie lieber falsche Antworten ein. Die vorgegebenen Fragen nach Ihrem Spitznamen oder dem Haustier können sicher auch Freunde beantworten – oder Angreifer, falls diese Informationen etwa in sozialen Netzwerken zu finden sind. Notieren Sie die Fragen mitsamt der von Ihnen eingegebenen Antworten an einer sicheren Stelle.

Mit falschen Antworten verhindern Sie, dass auch Dritte die Sicherheitsfragen beantworten können.

Unbekannte haben Änderungen an meiner Apple-ID vorgenommen, was kann ich nun tun?

Wenn Sie vermuten, dass ein Angreifer Zugriff auf den Account bekommen hat, ändern Sie am besten sofort das Passwort. Dies können Sie direkt auf einem iPhone oder iPad durchführen: Dafür tippen Sie in den iOS-Einstellungen für iCloud oben Ihren Account-Namen an, wählen dann den Abschnitt „Passwort und Sicherheit“ aus und drücken dort auf „Passwort ändern“. Falls Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung noch nicht aktiviert haben, müssen Sie jetzt Antworten auf zwei Ihrer drei Sicherheitsfragen eingeben (siehe Abschnitt dazu oben). Erst im Anschluss ist es möglich, ein neues Passwort zu vergeben.

Für das Passwort setzt Apple eine Länge von mindestens acht Zeichen sowie die Mischung von Groß- wie Kleinbuchstaben und die Verwendung mindestens einer Ziffer voraus. Wählen Sie unbedingt ein Passwort, das sich nicht einfach erraten lässt und das nicht für andere Dienste zum Einsatz kommt.

Das Passwort muss inzwischen bestimmte Kriterien erfüllen, ein Farbbalken signalisiert die Stärke.

Am besten verwenden Sie eine zufällige Buchstaben- und Zeichenkombination und notieren diese an einer sicheren Stelle wie einem Passwort-Manager oder als verschlüsselte Notiz in der Notizen-App. Sollten Sie noch ein altes, unsicheres Passwort verwenden, ist es sowieso an der Zeit, es zu ändern – auch wenn noch kein Unbefugter Einblick erhalten hat.

Als ich mich mit meiner Apple-ID auf einem iPhone angemeldet habe, kam die Warnung, „die maximale Anzahl kostenloser Accounts ist aktiviert“ – und jetzt funktioniert iCloud nicht.

Eine im Browser angelegte Apple-ID ist kein vollwertiger iCloud-Account, sondern ein sogenannter „Nur-Web-Account“. Er gewährt begrenzt Zugriff auf die Web-Versionen von iWork, also Pages, Numbers und Keynote. Um den Zugang in einen vollwertigen iCloud-Account mit 5 GByte kostenlosem Speicherplatz umzuwandeln, müssen Sie sich damit einmalig auf einem Apple-Gerät für iCloud anmelden – also auf einem iPhone, iPad, iPod touch oder Mac.

Eine wenig bekannte Begrenzung kann vor allem Käufer von gebrauchten iOS-Geräten kalt erwischen: Apple schränkt nämlich die Zahl der iCloud-Accounts ein, die sich pro Gerät frisch anlegen lassen. Derzeit ist die Menge auf lediglich drei limitiert. Sollte der Vorbesitzer – oder Sie selbst – also bereits drei neue iCloud-Accounts auf dem Gerät erstellt haben, können Sie keinen vierten mehr einrichten. Sie erhalten in diesem Fall die Warnmeldung: „Auf diesem iPhone wurde die maximale Anzahl kostenloser Accounts aktiviert“, sobald Sie probieren, sich mit einem Nur-Web-Account für iCloud einzuloggen.

Maximal drei neue Apple-IDs lassen sich auf einem iPhone oder iPad einrichten – dann ist Schluss.

Versucht man, einen neuen iCloud-Account im Konfigurationsassistenten anzulegen, verweigert iOS dies mit dem Hinweis „Für dieses Gerät können Sie keinen kostenlosen iCloud-Account mehr erstellen“. Auch ein vollständiges Zurücksetzen des iPhone oder iPad ändert nichts daran.

Als Ausweg bleibt nur, iCloud auf einem Mac zu aktivieren: Legen Sie dafür ein neues Benutzerkonto in macOS an und melden sich dort mit Ihrer Apple-ID bei der Einrichtung für iCloud an. Alternativ hilft das iOS-Gerät eines Freundes weiter, allerdings nehmen Sie diesem damit einen der drei Account-Anlegemöglichkeiten. Die Prozedur ist umständlich, denn Sie müssen sich erst aus dem aktiven iCloud-Account ausloggen, um den neuen iCloud-Account zu aktivieren. Unter Umständen hilft in diesem Fall auch Apple weiter, dafür müssen Sie sich aber in eines der wenigen Ladengeschäfte begeben – das geht nur mit Termin.

Richtet man einen bereits bestehenden vollwertigen iCloud-Account auf einem Gerät ein, welches das Limit bereits erreicht hat, rennt man nicht in die Einschränkung. Die Begrenzung gilt ausschließlich für das Anlegen neuer Benutzerkonten respektive iCloud-Accounts. (lbe) (lbe [10])


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[1] https://www.heise.de/mac-and-i/heft/2016/3/4/
[2] https://appleid.apple.com/de
[3] https://www.heise.de/mac-and-i/heft/2014/6/4/
[4] https://www.heise.de/news/Apple-ID-nach-dem-Tod-Kein-leichter-Zugriff-fuer-Hinterbliebene-3077300.html
[5] https://www.heise.de/mac-and-i/heft/2014/6/4/
[6] https://www.heise.de/news/Forensik-Tool-Hersteller-Apple-speichert-iPhone-Anrufprotokolle-in-iCloud-fuer-viele-Monate-3490866.html
[7] https://www.heise.de/news/Apple-ID-und-iCloud-Gezieltes-Phishing-mit-Textnachricht-3183878.html
[8] https://www.heise.de/ratgeber/So-erkennen-Sie-Phishing-Versuche-3232043.html
[9] https://www.heise.de/ratgeber/Zwei-Faktor-Authentifizierung-3335937.html
[10] mailto:lbe@heise.de