c't 21/2023
S. 68
Titel
Datenrettung: Windows
Bild: Michael Vogt

Wiederbeleben oder plattmachen?

Nutzerdaten aus einer maladen Windows-Installation prokeln

Immer mal wieder schleppen Freunde und Bekannte angeschlagene Windows-PCs an. Neulich landete ein Notebook auf dem Küchentisch, das nur noch im Schneckentempo bootete und von dem es hieß, die Festplatte sei defekt. Ein neues Gerät stand bereit, doch wollte ich wenigstens versuchen, die Windows-Installation mit allen Anwendungen zu übertragen.

Von Peter Siering

So wie professionelle Datenretter stöhnen, wenn sich Laien schon allzu forsch an der defekten Platte versucht haben, so grummelte ich in mich hinein, als ich die Diagnose des Bekannten hörte: Die Festplatte sei kaputt. Meist liegen solche PC-Besucher falsch. Doch auf den ersten Blick wollte ich fast beipflichten: Windows bootete nur manchmal und brauchte ewig. Der Desktop war so leer, als sei es frisch installiert.

Ich bildete mir eine eigene Meinung, indem ich den PC von meinem bereitliegenden Stick mit dem c’t-Notfall-Windows startete. Der PC verhielt sich nahezu normal und ein Blick auf die Vitaldaten der Festplatte mit CrystalDiskInfo verriet, dass die sich bester Gesundheit erfreute; jedenfalls wiesen die Smart-Daten weder defekte Sektoren noch Lesefehler aus. Ich steckte per USB eine SSD an und ließ HDD Raw Copy Tool eine 1:1-Kopie der Festplatte erstellen. Das dauerte wegen USB2 viele Stunden, lief aber erfolgreich ohne einen Lesefehler durch.

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