c't 14/2023
S. 42
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Top500-Supercomputer: AMD legt weiter zu, Effizienz steigt

Die jüngste Rangliste der weltweit schnellsten Supercomputer zeigt, wie Optimierungen mehr Rechenleistung und Effizienz bringen. Ganz oben thront weiterhin AMD, weil Intel den lange angekündigten Hoffnungsträger Aurora immer noch nicht fertig hat.

Von Christof Windeck

Der aktuell schnellste Supercomputer der Welt, der US-amerikanische Frontier mit AMD-Technik, liefert laut der 61. Top500-Liste vom 22. Mai 2023 eine Rechenleistung von 1,194 Exaflops (EFlops). Das sind 1,194 Trillion doppelt genaue Rechenoperationen pro Sekunde und rund acht Prozent mehr, als Frontier laut der 60. Top500-Liste aus dem November 2022 schaffte. Der durch leider nicht genauer beschriebene Optimierungen erzielte Zuwachs von 92 TFlops wirkt einerseits klein, entspricht andererseits aber der Rechenleistung der 47 schwächsten Superrechner der aktuellen Top500-Liste zusammen. Das zeigt, was fleißige Systempflege bringen kann.

Top500-Urgestein Jack Dongarra (links) bei der Ehrung des Teams, das den schnellsten europäischen Supercomputer Lumi verantwortet.
Top500-Urgestein Jack Dongarra (links) bei der Ehrung des Teams, das den schnellsten europäischen Supercomputer Lumi verantwortet.

Innerhalb der Top Ten der 61. Top500-Liste hat sich die Reihenfolge aber nicht verändert, das schnellste neue System bringt es „nur“ auf Platz 11. Doch dieser „Explorer-WUS3“ setzt ein Zeichen, denn es handelt sich um einen Cloud-Supercomputer mit knapp 54 PFlops, die wie bei Frontier und dem europäischen Lumi (Rang 3) ausschließlich aus AMD-Chips entspringen. Ein schöner Erfolg für AMD und Microsoft, denn der Rechner läuft in der Zone „West US3“ der Azure-Cloud und ist mit Epyc 7V12 sowie Beschleunigern vom Typ Instinct MI250X bestückt. Microsoft Azure hat noch einen weiteren Cloud-Superrechner in den Top-20, den Voyager-EUS2 im Osten der USA; er ist ebenfalls mit AMD Epyc 7V12 bestückt, das Gros seiner Rechenleistung liefern aber Nvidia-H100-Module (Hopper).

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