c't 14/2023
S. 36
Aktuell
KI-Chatbot

Limitierter Geschichtenerzähler

Ein erster Blick auf Googles Chatbot Bard

Bard durchsucht das Internet wie Bing nach Antworten auf natürlich formulierte Fragen. In den USA ist der Chatbot bereits aktiv – allerdings mit beschränktem Nutzen.

Von Jo Bager

Wer Googles Chatbot hierzulande unter bard.google.com aufruft, erhält nur eine Fehlermeldung: „Bard isn’t currently supported in your country. Stay tuned.“ Erst wer Google mittels eines VPN-Zugangs vorgaukelt, er befinde sich in den USA, kann den Bot ausprobieren. Bard lässt sich derzeit kostenlos nutzen. Er spricht nur Englisch, Japanisch und Koreanisch. Unsere deutschen Anfragen quittierte er ebenso mit einer Fehlermeldung wie die Versuche, ihn dazu zu bewegen, deutsche Texte zu bearbeiten. Unsere Beispiele haben wir daher übersetzt.

Bard antwortet schnell auf Englisch. Den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen muss man jedoch stets überprüfen.
Bard antwortet schnell auf Englisch. Den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen muss man jedoch stets überprüfen.

Fragt man Bard, woher er seinen Namen hat, antwortet er, dass sein Name „aus der keltischen Tradition der Barden“ stamme: „Sie waren darauf trainiert, sich an Geschichten und Gedichte zu erinnern und diese zu rezitieren.“ Manchmal dichtet Bard allerdings auch Dinge hinzu. So erfand er auf unsere Frage nach Ausflugszielen in Hannover neben vielen tatsächlich sehenswerten Ort auch eine „Lindener Markthalle“ – die es nicht gibt. Auch sonst leidet Bard noch an etlichen Kinderkrankheiten von KI-Sprachmodellen. So ließ er sich mit der Frage “where can i fish the Hommingberger Gepardenforelle?“ aufs Glatteis führen und erklärte ausführlich, wo man die „Hommingberg Cheetahtrout“ überall fischen kann. Die von Google installierten Content-Filter reagieren überaus rigide und filtern alle Themen und Antworten aus, die Wörter aus dem Bereich Sexualität, Drogen oder Gewalt enthalten.

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