c't 23/2020
S. 56
Aktuell
Adobe Creative Cloud

Adobes KI-Offensive

Creative Cloud automatisiert immer mehr Routineaufgaben

Künstliche Intelligenz spielt in der Bildbearbeitung bisher oft die Rolle von Jahrmarkt­attraktionen: Ich bin alt, ich bin schön, ich bin ein Van-Gogh-­Gemälde. Auf seiner Hausmesse Max hat Softwarehersteller Adobe nun vor allem praxis­relevante KI-Funktionen angekündigt.

Von André Kramer

Der Anteil von Algorithmen mit künstlicher Intelligenz in den Profi-An­wendungen von Adobe wächst mit dem Herbst-­Update 2020. Alle Werkzeuge, die maschinelles Lernen zur Grundlage haben, fasst der Softwarehersteller unter dem Namen Adobe Sensei zusammen. Photoshop nutzte Sensei bereits, um Objekte freizustellen, zum inhaltssensitiven Füllen und für die Gesichtserkennung sowie Hautretusche im Porträtarbeits­bereich. Künstliche Intelligenz hält nun auch in Illustrator, Adobe XD, Premiere Pro und After Effects Einzug.

Neural-Filter in Photoshop CC

Ein neuer Dialog namens „Neural Filter“ versammelt in Photoshop CC einige cloudgestützte Werkzeuge, die Adobe Sensei nutzen, um Bilder zu bearbeiten. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel Gesichter auf älter trimmen. Mit weiteren Reglern kann man den Schopf von vollem Haar bis ganz kahl sowie die Richtung der Haare einstellen. Praxisrelevanter für die tägliche Arbeit ist ein Filter, der Hautunreinheiten retuschiert, aber Feinheiten, Poren und die Textur der Haut behält. Alle Änderungen legt Photoshop auf eine separate Ebene.

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