c't 23/2020
S. 154
Test & Beratung
Android-Launcher
Bild: Rudolf A. Blaha

Des Kaisers neue Kleider

Acht Android-Launcher im Vergleich

Mit alternativen Launchern lässt sich nicht nur in Windeseile die gesamte Optik des Smartphones austauschen und sie von einem alten auf ein neues Gerät mitnehmen. Viele Launcher bringen auch neue spannende Funktionen und innovative Bedienkonzepte mit.

Von Robin Brand und Stefan Porteck

Manche sehen es als Segen, andere als Fluch: Android ist flexibel und erlaubt mehr Anpassungen als iOS. Das macht selbst vor der wichtigsten App auf dem Smartphone nicht halt: dem Launcher. Er ist sozusagen das Aushängeschild des Handys, denn er stellt mit den Homescreens und der App-Auswahl den wesentlichen Teil der  Bedienoberfläche bereit. 

Während jedes iPhone denselben Look-&-Feel aufweist, lässt sich bei An­droid der Launcher, oft auch als Start-App bezeichnet, jederzeit austauschen. Davon machen Huawei, Samsung & Co. regen Gebrauch, um ihren Geräten eine eigene DNA zu verpassen. Die ist aber nicht jedermanns Sache, denn manche Oberflächen wirken unaufgeräumt, sind hakelig bei der Bedienung  oder verlangen, dass man sich bei Cloud-Diensten des Herstellers registriert, etwa um das vorinstallierte Kalender-Widget zu nutzen. 

Eigene Wege beschreitet der Smart Launcher: Er sortiert die Apps automatisch verschiedenen Kategorien zu.

Die gute Nachricht ist, dass es im Play Store unzählige alternative Launcher von Drittanbietern gibt. Einfach herunterladen, und schon erstrahlt das Smartphone in einem ganz neuen Glanz. Das Beste daran: Einmal eingerichtet lässt sich das Layout vieler Launcher lokal und in der Cloud speichern. Beim Wechsel auf ein neues Smartphone hat man die mühsam zurechtgeschliffene Optik sofort parat. 

Viele alternative Start-Apps bringen praktische Features, andere krempeln sogar das Bedienkonzept komplett um, wieder andere beschränken sich aufs Wesentliche. Wir haben acht besonders populäre und innovative Launcher getestet und ihre  Vor- und Nachteile analysiert. 

Auch wenn man das gesamte Aussehen der Oberfläche verändert, ist der Eingriff eines Launchers in das System gering. Er erfordert weder Root-Rechte auf dem Smartphone, noch muss man sich sorgen, dass etwas kaputt geht oder bisherige Einstellungen verloren gehen. Die Launcher des Tests weisen bei der Ersteinrichtung darauf hin, dass sie die Standard-Start-App ersetzen möchten und leiten auf die Android-Einstellungen um, in denen man den neuen Launcher auswählt. Der bisherige Launcher bleibt aber auf dem System. Sollte einem der neue Launcher nicht gefallen, kann man unter Einstellungen/Apps/Standard-Apps oder /System-Apps jederzeit wieder zum ursprünglichen Launcher mitsamt angepasster Oberfläche zurückkehren. Selbst die Installation mehrerer Launcher und der Wechsel nach Lust und Laune ist möglich.

Kommentare lesen (2 Beiträge)