iX 5/2024
S. 148
Praxis
Tools und Tipps

Marimo: eine Jupyter-Alternative, die Abhängigkeiten berücksichtigt

Marimo bietet eine Alternative zu den allgegenwärtigen Jupyter-Notebooks. Statt auf eine feste Ausführungsreihenfolge setzt Marimo auf ein Abhängigkeitsmanagement und liegt abgespeichert als reiner Python-Code vor.

Von Prof. Dr. Christian Winkler

Jupyter-Notebooks haben sich als ein Standardwerkzeug zur Datenanalyse etabliert. Sie eignen sich durch die individuelle Ausführung von Zellen auch gut zum Experimentieren und als Programmierlernumgebung. Allerdings führt dieses Feature auch häufig dazu, dass durch die Ausführung in veränderter Reihenfolge Ergebnisse entstehen, die sich nicht reproduzieren lassen. Ein Grund dafür sind globale Variablen, die man in der Datenanalyse oft verwendet.

Marimo versucht, das mit seinen Notebooks besser zu machen, und hat deshalb einen radikal anderen Ansatz gewählt: Die Ausführungsreihenfolge spielt keine Rolle. Marimo erreicht das durch ein Abhängigkeitsmanagement. Jede Zelle weiß, von welcher anderen sie abhängig ist. Ändert sich die ursprüngliche Zelle, passt Marimo automatisch die davon abhängigen Zellen an. Das ist besonders bei Datenanalysen sehr praktisch. Verwendet man Filter, passt Marimo gleich alle darauf basierenden Auswertungen und Grafiken an.

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