iX 10/2016
S. 152
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Im Trockenen stehen mit Meteorologie-Apps

Gut Wetter machen

Wird es heute warm oder kalt, regnet es oder ist bald Schnee zu erwarten? Meteorologie-Apps helfen bei der Entscheidung für Schal und Mütze oder Shorts und Sandalen.

Sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten ist eine Wetter-App in der Regel bereits vorinstalliert. Beide Systeme versorgen den Nutzer jedoch nur mit den nötigsten Daten – es geht auch umfangreicher, nutzerfreundlicher und in ansprechenderem Design.

In Bezug auf Letzteres lohnt sich ein Blick auf „Partly Cloudy“. Die Anwendung erstellt eine elegante Infografik zur aktuellen Wetterlage. Temperatur, Regenwahrscheinlichkeit und Windstärke werden auf einer Art Ziffernblatt visualisiert, das eine Uhr und somit Zeiten darstellt. Anhand von Farbverläufen und blau markierten Flächen lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Temperaturen und Regenmengen zu welchem Tageszeitpunkt zu erwarten sind. Hat man zu Beginn noch Schwierigkeiten, die visuellen Hinweise zu interpretieren, gibt es zusätzlich am oberen Rand des Bildschirms die Daten als Zahlenwerte. Partly Cloudy gibt es zum Preis von 1,99 Euro für iOS-Geräte.

Vom Dreitagewetter bis zur Trendkurve

Wer nicht nur an Temperaturen und der Regenwahrscheinlichkeit für heute und morgen interessiert ist, sondern Trendkurven über die nächsten Tage verfolgen möchte, findet sicherlich „Meteogram“ spannend. Variablen wie atmosphärischer Druck, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und prozentuale Bewölkung stellt die App ebenso dar wie die Temperatur. Die Vorhersagen umfassen drei Tage in detaillierter Ansicht sowie die nächsten sechs Tage in einer Zusammenfassung. Anhand der Visualisierung lassen sich leicht Trends ausmachen. Meteogram gibt es in zwei Versionen, jeweils optimiert für iPhone (0,99 Euro) oder iPad (1,99 Euro).

Tidenhub, Mondphasen und der UV-Index

Android-Nutzern steht die App „Meteogram Weather Forecast“ zur Verfügung, die auch eine Meteogramm-Darstellung bietet – allerdings mit größerer Flexibilität. Neben den oben erwähnten für diese Art der Darstellung üblichen Parametern kann die Anwendung Informationen wie gefühlte Temperatur, Taupunkt, Tidenhub oder Mondphasen und -höhe anzeigen. Auch der UV-Index kann in Ländern wie Australien oder Neuseeland von extremer Bedeutung sein. Ein Launcher-Widget rundet die Anwendung ab. Es stellt Meteogramme auf dem Desktop des Gerätes dar, ohne dass der Anwender die App dafür starten muss.

Meteogram Weather Forecast ist kostenlos und hat eine Pro-Version mit zusätzlichen Features. Zum Preis von 50 Cent kann man Orte als Favoriten speichern, Meteogramme auf dem Lockscreen des Geräts anzeigen und die Icons der Meteogramme anpassen. Nicht unbedingt ein Muss, aber für Menschen, die Wetter an verschiedenen Orten der Welt beobachten möchten, durchaus lohnenswert.

Manchmal kommt es auf die Details des Wetters gar nicht so genau an. Wer zum Beispiel lediglich am Vorabend wissen möchte, ob er am nächsten Tag, ohne nass zu werden, zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit kommt, sollte „Wird’s regnen?“ installieren. Einfach der App Zugang zu den Standortdaten geben oder den Wohnort aus einer Liste von Städten auswählen, und die App sendet eine Benachrichtigung auf den Bildschirm, wenn für den nächsten Tag Regenwetter vorausgesagt ist. Die Uhrzeit für den Empfang der regelmäßigen Mitteilung lässt sich frei einstellen.

Zum Ausprobieren steht eine kostenlose Schnupper-Version im iTunes Store zur Verfügung. Allerdings kommt diese mit einem lästigen Pop-up-Fenster daher, das bei jedem Öffnen der App daran erinnert, doch bitte das Upgrade zu kaufen. Diese Benachrichtigung loszuwerden lohnt die Investition von 1,99 Euro.

Will man sicherstellen, dass man bei einem richtigen Unwetter stets an einem geschützten Ort ist, sollte man sich in die Hände des Deutschen Wetterdienstes begeben. „WarnWetter“ schickt Push-Nachrichten auf das mobile iOS-Gerät, sobald sich ein Unwetter irgendwo in Deutschland zusammenbraut. Ob Gewitter, Schnee oder Glatteis, der Wetterdienst informiert basierend auf zuvor ausgewählten Warnelementen und Warnstufen. Begleitet werden die Informationen von aktuellen Satellitenbildern, sobald man die App nach Eingang der Warnung öffnet.

In der Luft und auf hoher See

Zum eigenen Standort lassen sich Städte oder Gemeinden als Favoriten der App hinzufügen – daher verpasst man auch keine Warnungen, wenn man sich gerade nicht zu Hause aufhält. Zusätzlich zum deutschen Binnenland gibt es spezielle Anzeigen für Küstenregionen sowie einen Überblick der vom Wetterdienst ausgegebenen Warnungen als Berichte für Gesamtdeutschland und die einzelnen Bundesländer. So weiß man immer, ob man vor dem Schlafengehen noch die Sitzkissen vom Balkon in Sicherheit bringen sollte – unabhängig davon, ob man in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Würtemberg lebt.

Spezialisierte Wetter-Apps gibt es für Piloten von Flugzeugen oder für die Anwendung in der Schifffahrt. In der Märzausgabe 2013 haben die App-Infos „Aero Weather Pro“ für iOS vorgestellt und diese Empfehlung gilt nach wie vor. Für Android-Flieger gibt es seit einiger Zeit AeroWeather ebenfalls – zum Preis von 3,56 Euro. Man sieht der App allerdings an, dass sie ursprünglich nicht für diese Plattform entwickelt wurde, sondern eine Portierung von iOS ist.

Wer eine Alternative nutzen möchte, die sich an die Android-typischen UI-Metaphern hält, dem sei „Avia Weather“ empfohlen. Die App bietet alle benötigten Features wie das Decodieren von Flugwetter-Informationen und kommt im eleganten Material Design von Android. Sie ist kostenlos, lässt sich aber zu Preisen im Bereich von jeweils ein bis zwei Euro um ein Homescreen-Widget oder die Verwaltung von Wetterstationen in Gruppen erweitern.

Kapitäne, die das Wetter per App im Auge behalten wollen, können auf „Seewetter Pro“zählen. Der Umfang an Wetterdaten ist gewaltig und reicht von Vorhersagen für Nordsee, Ostsee und Mittelmeer über Küsten- und Seewetterberichte bis hin zu Wetterfrontvorhersagen, Wellengang- und Strömungskarten. Die App ist mit 11,99 Euro vergleichsweise teuer, bietet neben den Wetterinformationen jedoch noch viele weitere nützliche Features für Seeleute, darunter eine Funktion für Seenotrufe per Funk und Telefon, Notizmöglichkeiten und umfangreiche Checklisten. Per In-App-Kauf kann die Anwendung um weitere Funktionen wie Nachtsichtbetrieb, Morsetelegraf (per Audio- und Lichtsignal) oder Wasserpegel aller Binnenwasserstraßen aufgewertet werden.

Wie Regenbögen und Schäfchenwolken entstehen

Wer Kindern das Thema Wetter spielerisch näherbringen möchte, sollte zu „Das ist mein Wetter – Meteorologie für Kinder“ greifen. Nach dem Auswählen der Temperaturskala (Celsius oder Fahrenheit) kann man sich für einen Begleiter durch das Lernprogramm entscheiden und ihn der Wetterlage des eigenen Standorts entsprechend einkleiden. Danach kann es losgehen. Die Themen sind rund um die vier Jahreszeiten angeordnet. Mit ansprechenden Grafiken, kindgerechten Erklärungen und kleinen Aktivitäten wird das Thema Wetter erläutert. Auch für Erwachsene empfiehlt sich die Anwendung, wenn sie ihr angestaubtes Wissen um die Entstehung von Hagel, Regenbögen und Cirrocumuli (Schäfchenwolken) auffrischen wollen. Die App gibt es für 2,99 Euro für iOS-Geräte, Android-Nutzer können „MarcoPolo Weather“ als kostenlose Alternative nutzen. (ka)