c't 8/2024
S. 126
Wissen
Digitaler Euro & EPI: Konflikt

Einmal, zweimal, keinmal Europa?

Wero und digitaler Euro zwischen Konkurrenz und Kooperation

In Kürze soll das paneuropäische Zahlungssystem Wero starten. Doch die Kreditinstitute dahinter sehen ihr Werk durch den geplanten digitalen Euro bedroht. Im Gespräch mit beiden Seiten zeigen sich Konfliktlinien, es gibt aber auch Kooperationsbereitschaft.

Von Markus Montz

Handy an die Kasse halten, Zahlung freigeben und das Geld wird ohne Umwege über Amerika sofort abgebucht: Mit der European Payments Initiative (EPI) sowie dem digitalen Euro der Europäischen Zentralbank wollen ein privatwirtschaftlicher und ein öffentlich-rechtlicher Akteur neue elektronische und mobile Zahlungssysteme für Europa schaffen. Ihre ähnlichen Nutzungsszenarien könnten aber auch unnötigen Wettbewerb erzeugen und das gemeinsame Ziel gefährden, unabhängiger von großen US-Konzernen wie Visa, Mastercard und PayPal zu werden. Wir stellen beide Projekte vor und haben im Doppelinterview (siehe nächste Doppelseite) mit Joachim Schmalzl vom Sparkassenverband und Dirk Schrade von der Bundesbank über ihre Standpunkte gesprochen.

Das Smartphone-Wallet Wero

EPI besteht derzeit aus einem Konsortium von 14 niederländischen, belgischen, französischen und deutschen Banken. Darunter befinden sich die Sparkassen, die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Deutsche Bank. Hinzu kommen die Zahlungsabwickler Worldline aus Frankreich und Nexi aus Italien. Kernstück ihres Zahlungssystems soll das Smartphone-Wallet Wero werden.

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