c't 8/2024
S. 120
Wissen
Bundeswehr

Kaltstart

Wo die Bundeswehr an ihrer digitalen Infrastruktur schraubt

Die deutschen Streitkräfte müssen dringend ihre alte, analoge Technik aufmöbeln. Das Zeitenwende-Sondervermögen stellt dafür Geld bereit. An mehreren Standorten basteln und entwickeln die Soldaten daher in bester Start-up-Manier. Wir durften uns umsehen.

Von Falk Steiner

Zeitenwende – dieser Begriff steht seit dem Großangriff Russlands auf die Ukraine im Mittelpunkt der deutschen Politik. Direkt davon betroffen ist die Bundeswehr. Deutschlands Militär müsse kriegstauglich sein, fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Nach Jahren, in denen mehrere Regierungen am Bundeswehrhaushalt im Vergleich zu anderen Posten überproportional gespart haben, soll es nun ganz schnell gehen – mit 100 Milliarden Euro Sondervermögen und einem dauerhaft höheren Etat.

Einige Milliarden Euro davon sind für die Digitalisierung der Streitkräfte vorgesehen. Ob nun 10 oder gar 20 Milliarden, darum wird derzeit noch intern gerungen. Ohne Vernetzung und Automatisierung erzielt man keine Informationsüberlegenheit, heißt es bei der Bundeswehr. Diese Informationsüberlegenheit ist im militärischen Jargon wiederum die Voraussetzung für Entscheidungsüberlegenheit, die schlussendlich zur Kampfüberlegenheit führen soll.

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