c't 9/2023
S. 178
Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

Sie fragen – wir antworten!

Fragen richten Sie bitte an

Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Datenschutz bei Fritzbox-NTP

In den Fritzboxen von AVM ist als Zeitserver 2.europe.pool.ntp.org voreingestellt. Das halte ich für bedenklich: Ich habe herausgefunden, dass meine Fritzbox damit NTP-Verbindungen unter anderem nach Russland und in die Ukraine aufgebaut hat, also in Länder, in denen keine europäischen Datenschutzgesetze gelten. Sollte man da nicht einen anderen NTP-Server eintragen und warum macht AVM das nicht von vornherein?

Hinter der auf Fritzboxen voreingestellten NTP-Server-Adresse steckt ein Pool von europaweit verteilten Servern. Wo die Anfrage konkret landet, lässt sich nicht vorhersagen.
Hinter der auf Fritzboxen voreingestellten NTP-Server-Adresse steckt ein Pool von europaweit verteilten Servern. Wo die Anfrage konkret landet, lässt sich nicht vorhersagen.

Die Adresse 2.europe.pool.ntp.org zielt nicht auf einen konkreten Server, sondern auf einen Pool aus europäischen NTP-Servern. Der DNS-Server des NTP-Pools entscheidet für jede Anfrage individuell, mit welchem Server er antwortet. Das macht er vom ungefähren Standort der anfragenden IP-Adresse, von der Auslastung der jeweiligen NTP-Server und von weiteren Parametern abhängig.

NTP kennt keine statische Client-ID oder vergleichbare Möglichkeiten zur Identifizierung des Clients, sodass Nutzer außer an ihrer IP-Adresse nicht wiedererkannt werden können. Somit hat das Abrufen der Zeit auch keine datenschutzrechtliche Relevanz. (amo@ct.de)

c’t-Bauvorschlag: Grafikkarte zickt

Ich habe den c’t-Bauvorschlag für einen 13-Watt-PC aus c’t 26/2022 nachgebaut. Statt der empfohlenen Grafikkarte habe ich mich jedoch für eine Radeon RX 6650 XT entschieden. Damit friert der PC aber ab und zu ein. Woran liegt das?

Von diesem Problem haben uns Leser auch schon bei früheren Bauvorschlägen berichtet. Nicht jede Grafikkarte kommt mit den tiefen Energiesparmodi (C-States) des Prozessors zurecht, die wir für einen möglichst sparsamen Leerlaufbetrieb vorsehen. Unser Tipp: Begrenzen Sie im BIOS-Setup unter „Tweaker/Advanced CPU Settings/Package C State limit“ die C-States auf C6 oder, wenn das keine Besserung bringt, auf C3. Hintergrund ist, dass die CPU sich dann nicht ganz so tief schlafen legt wie bei der von uns empfohlenen Einstellung C10 und unter anderem der PCI-Express-Link weiter aufrechterhalten wird. (chh@ct.de)

Zurück zum alten Notepad

Historisch bedingt arbeite ich häufig mit Textdateien. Dazu ist das Windows-Notepad völlig ausreichend. Ich hatte bisher die „alte“ Eine-Instanz-pro-Textdatei-Version. Das letzte Windows-Update hat mir ohne mein Zutun ungewollt und ungefragt die aktuelle Variante 11.2302.16.0 mit Tabs untergejubelt, die ich nicht mag. Wie werde ich die wieder los und komme zur Vorgängerversion zurück?

Indem Sie die neue einfach wie jede andere App aus Ihrem Windows entfernen: In den Einstellungen unter „Apps/Installierte Apps“ steht sie als „Editor“ in der Liste und lässt sich über einen Klick auf die drei Punkte neben dem Eintrag deinstallieren.

Der althergebrachte Editor aus der Datei Notepad.exe im Windows- und System-Ordner wird dabei nicht angetastet. Er ist offenbar so programmiert, dass er beim Start prüft, ob die neue Editor-App installiert ist, und diese dann aufruft. Wird er nicht fündig, erledigt er die Arbeit wie in älteren Windows-Versionen selbst.

Sollten Sie irgendwann Ihre Meinung ändern und doch lieber das neue Notepad benutzen wollen, finden Sie es als „Windows Notepad“ im Microsoft Store und können es von dort wieder kostenlos installieren. Achten Sie darauf, wirklich die App von der „Microsoft Corporation“ zu erwischen: Uns sind einige Einträge mit recht ähnlichen Namen aufgefallen. Was sich dahinter verbirgt, haben wir nicht im Einzelnen ausprobiert, aber Hinweise wie „Bietet In-App-Käufe an“ haben uns misstrauisch gemacht. (hos@ct.de)

NFC-Transponder identifizieren

Die Artikelstrecke über die Hacking-Gadgets (c’t 5/2023, ab S. 16) war sehr interessant, aber auch erschreckend. Bei der Lektüre des Abschnitts über den Kartenkloner habe ich mich gefragt, ob es nicht auch ein Gadget gibt, das lediglich den Kartentyp ausgibt. Ich habe von meinem Arbeitgeber mehrere Transponder (vermutlich alle mit 13,56 MHz), die aber offenbar unterschiedliche Standards haben oder verschiedene Protokolle fahren. Während ein Transponder die Tür öffnet und am Drucker anlernbar ist, kann ich mich mit dem zweiten zwar am Drucker anmelden, für die Tür lässt er sich aber nicht im System hinterlegen. Gibt es etwas, das mir hierbei weiterhilft, wenn Karten beziehungsweise Transponder nachgekauft werden müssen, ich also die Kompatibilität prüfen will?

Der RF Field Detector signalisiert mit einer farbigen LED, ob ein NFC-Sender in der Nähe ist und in welchem Frequenzbereich er funkt.
Der RF Field Detector signalisiert mit einer farbigen LED, ob ein NFC-Sender in der Nähe ist und in welchem Frequenzbereich er funkt.

Wenn es sich tatsächlich um 13,56 MHz handelt, können Sie den Kartentyp wahrscheinlich mit einem NFC-fähigen Handy und der Android-App NFC Tools herausfinden (Download via ct.de/yw2u). Falls die App nicht anspringt, können Sie mit dem im Artikel erwähnten RF Field Detector (unter 20 Euro) überprüfen, ob das System tatsächlich auf dieser Frequenz arbeitet oder ob Sie sich im Low-Frequency-Bereich umsehen müssen (125 kHz).

Alles, was darüber hinaus geht, wird schnell kompliziert: Wenn Sie Low und High Frequency abdecken möchten, greifen Sie am besten zu dem RFID-Multifunktionstool Proxmark, das beide Bereiche unterstützt. Ein solches ist auch in dem im Heft vorgestellten iCopy-XS verbaut. Bei AliExpress können Sie relativ günstige Nachbauten dieser Open-Source-Hardware erwerben. Proxmark wird über ein eigenes Kommadozeilentool gesteuert. (rei@ct.de)

NFC Tools: ct.de/yw2u

ZeroTier mit Android

Ihre positiven Erfahrungen mit ZeroTier (Blitz-VPN, c’t 7/2023, S. 28) kann ich nur bestätigen. Ich nutze es auf Windows-PCs schon seit Langem, es funktioniert gut. Dank Ordnerfreigabe kann man damit auch über das Internet Datensicherung betreiben. Nur beim Übertragen von Dateien zwischen einem Windows-PC und einem Android-Smartphone komme ich nicht weiter. Ich habe auf Android die ZeroTier-App installiert und der ping-Befehl zeigt auch an, dass beide Geräte verbunden sind. Was fehlt mir denn jetzt noch?

Mit dem CIFS Documents Provider übertragen Sie Dateien zwischen Ihrem Android-Gerät und einer Windows-Freigabe auch per ZeroTier-VPN.
Mit dem CIFS Documents Provider übertragen Sie Dateien zwischen Ihrem Android-Gerät und einer Windows-Freigabe auch per ZeroTier-VPN.

Sie brauchen einen SMB-Client auf Ihrem Mobilgerät. Wenn der erst mal die Verbindung aufgebaut hat, können Sie damit von Android aus Dateien von und zu einer Windows-Freigabe kopieren.

In unseren Versuchen hinterließ der „CIFS Documents Provider“ den besten Eindruck. „Easy Smb“ (Im Play Store heißt diese App „SMB Client“; sie stammt von AppAzing.net.) hat aber auch funktioniert und sicherlich sollte es auch mit diversen anderen SMB-Clients klappen. (dz@ct.de)

Dateien und Ordner gemeinsam sortieren

Kann der Windows-Explorer wirklich nicht den Inhalt eines Ordners nach Änderungsdatum sortieren und dabei Verzeichnisse wie Dateien einsortieren? Bei mir sind das immer zwei Blöcke.

Eine Option, die das generell so einstellt, kennen wir nicht. Man kann aber in das Suchfeld ein * eingeben, um sich den kompletten Ordnerinhalt anzeigen zu lassen. Im Suchergebnis sind dann Ordner und Dateien gemeinsam sortiert; wonach, bestimmt wie gewohnt ein Klick auf einen Spaltenkopf. Über die „Suchoptionen“ sollte man noch „Aktueller Ordner“ statt „Alle Unterordner“ auswählen, um das rekursive Durchsuchen der Unterordner zu verhindern. (hos@ct.de)

Terminal eingefroren

Wenn ich im Terminal Strg+S drücke (weil ich reflexhaft etwas speichern will), dann friert offenbar das ganze Terminal ein. Was bedeutet das und wie komme ich da wieder raus?

Sie benutzen unfreiwillig ein Feature zur Datenflusssteuerung: Der Druck auf Strg+S sendet das XOFF-Signal („transmission off“) an die Gegenstelle und weist sie an, die Übertragung zu pausieren. Gedacht ist das Feature beispielsweise für serielle Drucker, die ankommende Daten nicht schnell genug verarbeiten können. Nichtsdestotrotz unterstützen auch moderne Terminal-Emulatoren diese „software flow control“, obwohl es dort keine Gegenstelle im Sinne klassischer Terminals gibt.

Raus kommen Sie aus der Sache per Strg+Q, wodurch Sie ein XON-Signal senden. Die „Gegenstelle“ setzt ihre Arbeit dann fort. Die Tastenkombinationen ist auch heutzutage noch sehr praktisch, um eine (zu) schnell vorbeirauschende Terminal-Ausgabe mit Strg+S einzufrieren, bis man in Ruhe fertig gelesen hat und die Ausgabe per Strg+Q fortsetzt. (syt@ct.de)

USB-Modus erkennen

Ich habe ein paar ältere USB-SATA-Wandler ausprobiert und bei einem dieser Adapter komme ich selbst mit einer SSD nur auf Werte von maximal 230 MByte/s beim Lesen und Schreiben. Die anderen erreichen rund 440 MByte/s, und alle nutzen USB 3.0. Gibt es bei diesen alten USB-Standards bereits irgendwelche Unterschiede und wie kann ich diese herausfinden?

Per USB 3.0 angeschlossene Datenträger können mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten arbeiten: als Massenspeichergerät und als UASP-Device. Letzteres arbeitet mit fast doppelter Geschwindigkeit.
Per USB 3.0 angeschlossene Datenträger können mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten arbeiten: als Massenspeichergerät und als UASP-Device. Letzteres arbeitet mit fast doppelter Geschwindigkeit.

Der ursprüngliche USB-Modus nutzt das BOT-Protokoll, dies steht für Bulk Only Transport. Ihr langsamer Adapter wird genau dieses unterstützen, die anderen bereits den moderneren UASP-Modus. Das USB Attached SCSI Protocol macht einige Dinge effizienter als das ältere BOT und ist daher fast doppelt so schnell.

Wenn das Gerät angeschlossen ist, finden Sie mit dem PowerShell-Befehl Get-PnpDevice | where name -match mass den Modus heraus. Nur die mit „OK“ in der ersten Spalte bezeichneten Laufwerke sind interessant, alle anderen waren früher einmal angeschlossen. Steht bei Ihrem Adapter lediglich „USB-Massenspeichergerät“, arbeitet es nach dem alten BOT-Modus. (ll@ct.de)

M.2-SSD mit zwei PCIe-Lanes

Ich betreibe einen kleinen Homeserver mit dem Asus-Mainboard Prime J4005i und möchte zusätzlich zu den beiden mit Festplatten belegten SATA-Anschlüssen eine M.2-SSD installieren. Das Handbuch schlägt dafür das Folgende vor: 1 × M.2 Socket 3 with M key, type 2260/2280 storage devices support (PCIe x2 mode). Die laut Kompatibilitätsliste getesteten SSDs sind jedoch nicht mehr erhältlich. Kann ich auch andere M.2-SSDs mit entsprechender Bauform und M-Key verwenden und gibt es eventuell Einschränkungen?

Sie können dort beliebige PCIe-SSDs verwenden. Heute erhältliche PCIe-SSDs nutzen vier PCIe-Lanes, in einem nur mit zwei Lanes angebundenen Slot nutzen sie dann eben auch nur zwei. Wir haben im Labor diverse moderne SSDs in einen solchen älteren Slot gesteckt und sie haben alle funktioniert. Sie arbeiten allerdings langsamer als in einem mit vier Lanes angebundenen Slot. (ll@ct.de)