c't 9/2023
S. 170
Praxis
Peer-to-Peer-VPN
Bild: Andreas Martini

Selbstverteidigung

Sicher im Internet mit eigenem VPN und ZeroTier-Gateway

Kommerzielle VPNs versprechen Schutz vor Attacken in unbekannten WLAN-Hotspots, doch manche VPN-Anbieter spionieren ihre Kunden selbst aus. Wir beschreiben, wie Sie mit ZeroTier und einem 5-Euro-vServer solch einen Dienst für Freunde und sich selbst aufsetzen.

Von Dušan Živadinović

ZeroTier ist ein modernes virtuelles privates Netz (VPN) auf Peer-to-Peer-Grundlage, mit dem man zum Beispiel ferne Geräte warten oder auf Freigaben zugreifen kann. Wie das geht, haben wir in c’t 7/23 ausführlich beschrieben. Dabei bilden die ZeroTier-Clients ein vom Internet abgetrenntes Mesh-VPN (auch Overlay-Netz genannt). Diese Grundarchitektur taugt nicht zum Schutz in WLAN-Hotspots, weil sie kein Gateway enthält, das den VPN-Verkehr ins Internet weitergibt. Aber den kann man mit etwas Aufwand nachrüsten. Dann können Sie zum Beispiel den Verkehr Ihres Notebooks in einem Hotel-WLAN verschlüsselt verschicken und erst im sicheren Hafen des von Ihnen gewählten Gateways ins Internet lassen.

Als Gateway eignen sich vServer mit Linux von Digital Ocean oder Hetzner; man bekommt sie für 4 bis 5 Euro monatlich. Dabei können die ZeroTier-Clients und das Gateway nicht nur das moderne IPv6-Protokoll tunneln, sondern auch das veraltete IPv4 (Dual-Stack).

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