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Gericht: Amazon darf Arbeitsgeschwindigkeit lückenlos überwachen

Der US-Konzern darf mithilfe von Handscannern erfassen, wie schnell seine Angestellten die Pakete packen, entschied das Verwaltungsgericht Hannover. Die Verhandlung vor Ort im Logistikzentrum verschaffte neue Einblicke in die Arbeitsbedingungen bei Amazon, und das Urteil hat bundesweit Signalwirkung.

In einem außergewöhnlichen Rechtsstreit – ein Weltkonzern gegen eine Behörde mit 55 Mitarbeitern, eine Gerichtsverhandlung in einem Logistikzentrum – hat Amazon sich gegen die niedersächsische Datenschutzbehörde durchgesetzt. Das Verwaltungsgericht Hannover entschied Mitte Februar, dass der Konzern die Arbeitsgeschwindigkeit der Beschäftigten seines Logistikzentrums in Winsen bei Hamburg weiterhin lückenlos überwachen darf.

Die Verhandlung fand im Winsener Logistikzentrum statt, weil die Richter dieses besichtigen wollten. Sie ließen sich zunächst von Standortleiter Jörn Asmussen durch die 64.000 Quadratmeter große Halle führen. Im Anschluss verhandelte die Kammer in einem Meetingraum des Konzerns.