c't 4/2022
S. 92
Wissen
Trends 2022: Chipkrise
Bild: Andreas Martini

Chipkrise

Der Halbleitermangel dauert an

Seit Mitte 2020 sind Chips knapp, was drastische Auswirkungen auf mehrere Wirtschaftsbranchen hat. Wir erklären, wie sich Gerätehersteller behelfen und wie die Chipversorgung künftig verbessert werden soll.

Von Christof Windeck

Wenige Monate nach dem Ausbruch der Coronapandemie zeichnete sich eine nie dagewesene Knappheit an Halbleiterbauelementen ab. Diese Chipkrise dauert auch 2022 weiter an, nur in Teilbereichen erwarten Experten spürbare Verbesserungen. Einige Hersteller bekämpfen den Chipmangel mit Änderungen an ihren Produkten. Privatleute nutzen manches alte Gerät länger als geplant, reparieren es oder rüsten es auf. Viele Länder und Regionen wie die EU fördern die Chip-Branche. Das hilft aber erst langfristig und bringt neue Risiken.

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Krisenbeginn

Der in Umfang und Dauer bisher einmalige Mangel an Halbleiterbauelementen hat viele Ursachen. Darüber hatten wir in [1] ausführlich berichtet, daher hier das Wichtigste im Schnelldurchlauf: In eine Phase sehr hoher Chipnachfrage Anfang 2020, in der bereits Engpässe absehbar waren, knallte die Coronapandemie. Sie verursachte Verwerfungen in der Produktion, in der Nachfrage sowie entlang der gesamten Lieferkette.

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