c't 4/2022
S. 86
Wissen
Trends: Security
Bild: Andreas Martini

Neue alte Hüte

2022 an der Security-Front

Auf welche Angriffe und Probleme wir uns 2022 genau einstellen müssen, kann niemand voraussehen. Was nach Emotet und der Log4j-Lücke kommt, weiß keiner. Gerade Unternehmen sollten aber nicht untätig abwarten und sich unvorbereitet überraschen lassen.

Von Jan Mahn

Gern würden wir Ihnen auf dieser Seite einen Kalender abdrucken, der Ihnen verrät, wann Sie mit welchen Sicherheitsproblemen im Jahr 2022 rechnen müssen. Doch so einfach ist es freilich nicht. Da eine Glaskugel nicht zur Hand ist, versuchen wir, die Bedeutung der Probleme aus der Vergangenheit für die Zukunft einzuordnen. Um Trends in der IT-Security auszumachen, kann ein Blick auf das helfen, was Hersteller von Sicherheitsprodukten als solche ausgemacht haben.

Einig sind sich fast alle, dass digitale Erpressung mit Verschlüsselungstrojanern nicht so schnell ausstirbt – dafür ist das kriminelle Geschäftsmodell einfach zu lukrativ. Als neues Einfallstor könnten sich die sogenannten Lieferkettenangriffe etablieren. Angreifer übernehmen dafür Kontrolle über die Systeme von Softwareanbietern, die zum Beispiel Fernwartungssoftware herstellen. Schaffen sie es, viel genutzte Software zu kontaminieren, können sie sich darüber in Netzen von Firmen ausbreiten. Auch noch so ausgefeilte Schutzmaßnahmen helfen nicht zu 100 Prozent – als letzte Reserve sollte jedes Unternehmen ein wirkliches Offline-Backup haben.

Kommentieren