c't 4/2022
S. 176
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Windows 11 in VirtualBox

Ich kann Windows 11 nicht in einer VirtualBox-VM installieren, weil der Windows-Installer mit dem Fehler „Ihr PC erfüllt nicht die Mindestsystemanforderungen zum Installieren dieser Windows-Version“ abbricht. Wie kann ich das Installationsprogramm austricksen, um Windows in der virtuellen Maschine zu installieren? Ich habe die von VirtualBox vorgeschlagene VM-Konfiguration für Windows 11 genutzt.

Sie können die in c’t 26/2021, Seite 28 vorgestellten Registry-Werte anlegen, um die Hardwareprüfung von Windows 11 zu umgehen. Der VirtualBox-Hersteller Oracle macht es Ihnen sogar besonders einfach und legt den Gasterweiterungen seiner Virtualisierungssoftware gleich eine passende Registry-Datei bei, die Sie nur noch importieren müssen, um die passenden Werte anzulegen.

Booten Sie Ihre VM zunächst von dem Windows-11-ISO, bis der Installer mit dem Knopf „Jetzt installieren“ erscheint. Jetzt klicken Sie oben in der Menüleiste der VM auf „Geräte/Optische Laufwerke/Medium entfernen“, um das Windows-ISO aus dem virtuellen Laufwerk zu werfen. Ohne diesen Schritt bekommt das System den Wechsel des virtuellen Datenträgers eventuell nicht mit. Anschließend legen Sie über „Geräte/Gasterweiterungen einlegen“ ebendiese ein. Innerhalb der VM öffnen Sie mit Umschalt+F10 eine Eingabeaufforderung, in der Sie mit dem folgenden Befehl den Import der Registry-Datei vom virtuellen Laufwerk starten:

d:\windows11-bypass.reg

Sie können sich Tipparbeit sparen, indem Sie nach der Eingabe von d:\w einfach auf die Tabulatortaste drücken, um den Dateinamen vervollständigen zu lassen. Nach einem „Enter“ müssen Sie dem Registrierungs-Editor noch bestätigen, dass die Informationen aus der Datei wirklich der Registrierungsdatenbank hinzugefügt werden sollen. Danach können Sie die Eingabeaufforderung schließen.

Entfernen Sie die Gasterweiterung über „Geräte/Optische Laufwerke/Medium entfernen“ wieder und legen Sie dort anschließend erneut das Windows-11-ISO ein. Sie können jetzt auf reguläre Weise mit der Installation fortfahren, indem Sie auf „Jetzt installieren“ klicken.

Stellen Sie sicher, dass Sie die aktuelle VirtualBox-Version installiert nutzen, sollten Sie weiterhin Schwierigkeiten haben. (rei@ct.de)

Mit den richtigen Registry-Einträgen überspringt Windows 11 bei der Installation in einer VM die Hardwareprüfung.

Virtuelles Festnetztelefon

Mein einziges Festnetztelefon ist kaputtgegangen. Ersatz möchte ich eigentlich nicht beschaffen, weil darüber fast keine Telefonate mehr laufen. Allerdings möchte ich für einige wenige Freunde und Verwandte weiterhin günstig per Festnetz erreichbar sein. Kann ich eingehende Anrufe umleiten?

Für Ihr Problem gibt es mehrere Lösungsansätze. Falls Sie eine Fritzbox besitzen, können Sie mit der Fritz!App Fon für iOS und Android das Smartphone als Festnetztelefon einsetzen. Mit einer VPN-Verbindung sind Sie damit sogar unterwegs erreichbar und können die heimische Flatrate für ausgehende Telefonate nutzen.

Falls Sie die Gespräche lieber umleiten wollen, gilt es einiges zu beachten. Wenn Sie an Ihrem Festnetzanschluss eine Flatrate haben, aber Rufumleitungen davon nicht umfasst sind, dürfen Sie die „eigene Rufnummer zur Umleitung“ in der Fritzbox nicht auf „automatisch“ stellen. Geben Sie dort stattdessen eine Rufnummer zum Gesprächsaufbau an, dann baut die Fritzbox eine eigene Verbindung auf. Diese wird dann wie ein ausgehendes Telefonat berechnet, nicht wie ein umgeleitetes Gespräch. Das erkennen Sie auch daran, dass die Rufnummer des Anrufers nicht angezeigt wird. Stattdessen erscheint die des heimischen Anschlusses.

Wenn Sie einen Mobilfunkvertrag mit zusätzlicher Festnetznummer abgeschlossen haben, können Sie eingehende Anrufe dorthin zum Festnetztarif umleiten. Natürlich können Sie in einem solchen Fall auch Ihre Festnetznummer zum Mobilfunkprovider portieren, allerdings müssen Sie dazu möglicherweise Ihren Festnetzvertrag kündigen und neu abschließen oder den Anbieter wechseln, denn Anspruch auf eine Übernahme einer Festnetzrufnummer haben Sie nur zum Vertragsende. (uma@ct.de)

Power-Limits für Core i-12000

c’t empfiehlt bei Systemen mit Intel-Prozessor, die Power-Limits im BIOS-Setup korrekt einzustellen, um das Kühlsystem nicht zu überfordern. Wo finde ich die Angaben für die aktuellen Alder-Lake-CPUs?

Leider stellen auch in der zwölften Core-i-Generation nur wenige Mainboards die korrekten Werte für das Power-Limit 1 und das kurzzeitige Turbofenster (Power-Limit 2 und Maximalzeit Tau) ein. In den Pressebriefings und auf direkte Nachfrage bei Intel haben wir folgende Angaben erhalten und in einer Tabelle zusammengefasst. In den Datenblättern führt der Chiphersteller für die übertaktbaren K-Prozessoren etwas andere Werte auf. (chh@ct.de)

Core i-12000 Power-Limits
Prozessoren PL1 PL2 PLTau
Core i9-12900K(F) 241 W 241 W unbegrenzt
Core i9-12900(F) 65 W 202 W 28 s
Core i9-12900T 35 W 106 W 28 s
Core i7-12700K(F) 190 W 190 W unbegrenzt
Core i7-12700(F) 65 W 180 W 28 s
Core i7-12700T 35 W 99 W 28 s
Core i5-12600K(F) 150 W 150 W unbegrenzt
Core i5-12600, Core i5-12500, Core i5-12400(F) 65 W 117 W 28 s
Core i5-12600T, Core i5-12500T, Core i5-12400T 35 W 74 W 28 s
Core i3-12300, Core i3-12100 60 W 89 W 28 s
Core i3-12300T, Core i3-12100T 35 W 69 W 28 s
Core i3-12100F 58 W 89 W 28 s
Pentium Gold G7400, Celeron G6900 46 W 46 W unbegrenzt
Pentium Gold G7400T, Celeron G6900T 35 W 35 W unbegrenzt

Glasfaseranschluss im Haus teilen

Ich bin in ein neu gebautes Haus eingezogen, das gleich von zwei Internetanbietern mit Glasfaserkabel ausgestattet wurde. Im Keller gibt es einen Verteiler, an dem die Fasern der Anbieter ankommen und von dem je vier Fasern in alle Wohnungen abgehen. Die meisten Fasern in die Wohnungen sind nicht gepatcht. Jetzt würde ich gern meinen Internetvertrag mit einem Familienmitglied im Haus teilen, statt zwei Verträge abzuschließen. Ich stelle mir das so vor, dass das Signal aus meinem Router kommt, per Glasfaser in den Keller und von dort in die andere Wohnung geht. Funktioniert das?

Technisch funktioniert das, setzt aber etwas LWL-Grundwissen voraus. Zunächst brauchen Sie zwei sogenannte Medienkonverter mit einem RJ45-Port und einem SFP-Schacht. Sie wandeln das Signal von einem Kupferkabel (aus Ihrem Router) auf Glasfaser und in der anderen Wohnung wieder zurück. Alternativ können Sie einen kleinen Switch mit SFP-Schacht einsetzen.

In größeren Häusern kann es eine Herausforderung sein, die richtigen LWL-Ports zu identifizieren.

Dann brauchen Sie passende SFP-Module, die eigentlichen Sender und Empfänger. Empfehlenswert sind sogenannte Bidi-Module, die über eine Faser senden und empfangen. Das geschieht auf zwei Wellenlängen, daher muss man sie immer als zusammenpassendes Paar kaufen. Vor dem Kauf müssen Sie herausfinden, welcher Kabeltyp (Singlemode oder Multimode) auf dem Weg vom Keller zu den Wohnungen liegt. In den meisten Fällen finden Sie grüne Stecker vor – dann handelt es sich um Singlemode und Stecker mit Schrägschliff (APC). Sie brauchen also SFP-Module für Singlemode mit möglichst geringer Sendeleistung (zum Beispiel Bidi für 3 Kilometer).

Zuletzt brauchen Sie noch Kabel: in den Wohnungen je ein kurzes Singlemode-Patchkabel mit einem LC/PC-Stecker und einem LC/APC-Stecker auf der anderen Seite. Für die kurze Brücke zwischen den Wohnungen im Keller fehlt noch ein Singlemode-Patchkabel mit zwei LC/APC-Steckern. Zusammen können Sie mit Materialkosten von 80 bis 100 Euro rechnen – wenn Sie sich dafür einen Anschluss sparen, lohnt sich das Projekt. Eine detaillierte Einführung in LWL-Begriffe lesen Sie in c’t 18/2020 auf Seite 72 und 76. (jam@ct.de)

Telefonieren in HD

Ich benutze immer noch häufig das Festnetz. Bei der Durchsicht der Verbindungsprotokolle fiel mir auf, dass bei bestimmten Gesprächspartnern zwar eine HD-Voice-Verbindung aufgebaut wird, wenn ich anrufe, bei eingehenden Anrufen von denselben Anschlüssen aber nicht. Bei anderen Gegenstellen ist es andersherum. Wieder andere Anschlüsse funktionieren immer problemlos in HD, andere gar nicht. Woran liegt das?

Die korrekte Signalisierung von HD-Verbindungen zwischen den unzähligen VoIP-Providern klappt offenbar immer noch nicht hundertprozentig. Für zusätzliche Verwirrung sorgt, dass einige Provider die Verbindung zu ihren Kunden zwar stets in HD-Voice, also mit dem Codec G.722 abwickeln, aber irgendwo auf der Strecke bei Bedarf eine Wandlung auf G.711, also den normalen Sprach-Codec mit einer Audiobandbreite von 3 kHz vornehmen. In einem solchen Fall findet einer der beiden Teilnehmer den Vermerk „HD“ im Log, obwohl die Verbindung nur in einfacher Sprachqualität stattfand.

Wenn Sie sichergestellt haben, dass auf beiden Seiten der Verbindung alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche HD-Voice-Verbindung gegeben sind, also HD-Voice-fähige Router und Telefongeräte vorhanden und korrekt konfiguriert sind und beide Provider von Haus aus HD Voice unterstützen, sollten Sie sich an deren Kundenservice wenden, um das Problem einzugrenzen. Beachten Sie dabei, dass schnurgebundene Analog- und ISDN-Geräte grundsätzlich nicht HD-Voice-fähig sind. Neuere DECT-Schnurlostelefone, die direkt am VoIP-Router angemeldet sind, und per WLAN oder LAN angebundene VoIP-Telefone beherrschen hingegen in aller Regel HD-Voice. (uma@ct.de)

Aktuelle Nvidia-Treiber nur noch mit DCH

In c’t 1/2022, Seite 46 verweisen Sie auf einen Link für aktuelle Treiber von Nvidia. Seit 2018 verwende ich einen Link für den Treiber-Download, den Sie damals angegeben haben. Unter den Links sind sehr unterschiedlich alte Versionen als „aktuell“ abrufbar. Was hat es damit auf sich?

Der von c’t in Ausgabe 1/2022 angegebene Link führt auf die Suche nach dem aktuellen Game-Ready-Treiber. Der Link, den Sie bisher verwendet haben, führt vermutlich ins Treiber-Archiv. Dort – das ist der Knackpunkt – ist die Suche nach einem „Standard“-Windows-Treiber bei Desktop-GeForce-Karten voreingestellt. Inzwischen entwickelt Nvidia aber nur noch Treiber mit DCH-Funktionen. Bei DCH (Declarative Componentized Hardware Supported Apps) handelt es sich um ein neueres Format, welches die Treiberwartung vereinfachen und die nötigen Downloads verkleinern soll. Da die Standard-Treiber nicht mehr weiterentwickelt werden, sind unter dem von Ihnen verwendeten Link nur ältere Versionen zu finden. (csp@ct.de)

Nvidia-Treiber, Download und Archiv: ct.de/ydk2

Kinderschutz am Smart-TV

Wir haben drei Kinder im Alter von 2, 5 und 9 Jahren. Unseren Smart-TV von LG nutzen wir nur über die MagentaTV-Box, einen angeschlossenen BluRay-Player und über auf dem Smart-TV laufende Apps wie YouTube Kids oder Amazon Video. Wir würden gerne den Smart-TV so verriegeln, dass die Kinder ihn nicht nutzen können, wenn wir nicht anwesend sind. Noch besser wäre eine zeitliche Limitierung. Gibt es einen Hersteller, der so etwas anbietet?

In Ihrem LG-TV sollte sich im Menü unter „Allgemein/Sicherheit“ eine Möglichkeit finden, Programme, Sender, Anwendungen und Eingänge zu sperren. Sie müssen dafür einmal ein Masterpasswort vergeben. Wenn 0000 voreingestellt ist, sollten Sie das unbedingt ändern. Anschließend können Sie besagte Sperren jeweils unabhängig voneinander aktivieren. Ohne Eingabe des Masterpassworts bleibt der Sender oder Eingang nach jedem Umschalten gesperrt.

Eine zeitliche Sperre haben wir bisher bei keinem TV-Gerät gefunden. Über Ihren Router haben Sie aber je nach dessen Ausstattung die Möglichkeit, die Internetverbindung für das TV und die Streamingboxen zu kappen oder zeitlich zu beschränken. Für Geräte ohne Internetverbindung wie Ihren BluRay-Player greift diese Maßnahme allerdings nicht. (uk@ct.de)

Zwei-Faktor-Authentifizierung abschalten

Bei bestimmten Aktionen möchte meine Fritzbox eine Bestätigung per Tastendruck am Gerät oder durch die Eingabe eines Codes an einem angeschlossenen Telefon. Bei der Fernwartung ist das schwierig bis unmöglich. Wie kann ich das abschalten?

Diese Zwei-Faktor-Authentifizierung für Zugriffe übers Internet dient der Sicherheit und verhindert beispielsweise, dass von extern teure Rufumleitungen gesetzt werden können. Die Einstellung ist vorgegeben, kann aber geändert werden. In den Fritzbox-Einstellungen finden Sie diese unter „System/Fritz!Box-Benutzer/Zusätzliche Bestätigung“. Statt einfach nur die Funktion abzuschalten, können Sie eine App wie Authy oder Google Authenticator aktivieren. Auf diese Weise bleibt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiv und sorgt für mehr Sicherheit, ist aber aus der Ferne bedienbar. (ea@ct.de)

In den Einstellungen der Fritzbox kann man eine Zwei-Faktor-Authentifizierung mit Apps wie Authy oder Google Authenticator aktivieren.