c't 9/2020
S. 68
Test & Beratung
Notebook mit Ryzen 9

Deklassinator

Kompaktes Gaming-Notebook Asus Zephyrus G14 mit Ryzen 9 4900HS

Der 14-Zöller Asus Zephyrus G14 ist das erste Notebook mit AMDs neuem Ryzen-4000-Prozessor; im Testgerät steckt das Achtkern-Flaggschiff Ryzen 9 4900HS. Mit dem GeForce RTX 2060 steht ihm eine leistungsstarke GPU zur Seite.

Von Florian Müssig

AMD tritt nach langer Zeit wieder in allen Notebook-Leistungsklassen in Konkurrenz zu Intel. Während es mobile Ryzen-CPUs bislang maximal mit vier Kernen gab, stehen mit der frisch gestarteten Ryzen-4000-Generation [1] leistungsstarke Sechs- und Achtkerner bereit, die es mit den potenten Core i7 und i9 in Gaming- und Workstation-Notebooks ­aufnehmen. Wobei: „Aufnehmen“ ist untertrieben, „Deklassieren“ trifft es ­besser. Wir haben beim hier getesteten Gaming-Notebook Asus Zephyrus G14 mit Ryzen 9 4900HS über 4200 Punkte im Cinebench R20 gemessen, während Intels Achtkern-Gegenstücke wie der Core i9-9880H oder der Core i9-9980HK je nach Notebook-Modell bestenfalls um die 3300 Punkte schaffen.

AMD hat den riesigen Performance-Sprung hauptsächlich durch zwei Faktoren geschafft. So debütiert bei allen mobilen Ryzen-4000-Prozessoren die Kernarchitektur Zen 2, die es in Desktop-Prozessoren schon seit Ryzen 3000 gibt und die Intel auch dort das Fürchten lehrte. Ein mindestens ebenso großer Anteil ist der Fertigungstechnik zuzuschreiben: AMDs Prozessoren laufen in TSMCs 7-Nanometer-Prozess von den Bändern. Dadurch agieren die einzelnen Transistoren viel sparsamer als die von Intel, die wegen anhaltender Fertigungsprobleme weiterhin in 14-Nanometer gefertigt werden. 10-Nanometer-Strukturen gibt es bei Intel nicht in dieser Leistungsklasse, sondern nur bei für flache Notebooks gedachten U-Prozessoren mit maximal vier Kernen. An dieser Tatsache ändert sich auch durch den frisch angekündigten Wechsel von neunter zu zehnter Core-i-Generation (siehe Seite 40) nichts.

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