c't 9/2020
S. 52
Aktuell
Webtipps

I’m in Danger

donttouchyaface.com

Aus hygienischen Gründen sollte man sich nicht zu häufig mit der Hand ins Gesicht fassen. Diese Information ist in letzter Zeit wahrscheinlich an niemandem vorübergegangen. Aber wie vermeidet man es, sich andauernd und unbewusst an Bart und Nase zu kratzen? 

Don’t Touch Ya Face bietet eine – nicht ganz ernst gemeinte – Lösung: Per Webcam wird das Bild des Nutzers analysiert. Eine lokal im Browser laufende KI wertet das Bild kontinuierlich aus und klassifiziert es als „Not Touching Ya Face“ oder „Touching Ya Face“. Glaubt das System eine Hand im Gesicht zu erkennen, dann tönt „I’m in Danger“ aus dem Lautsprecher.

Das Ganze funktioniert abhängig von der Beleuchtung unterschiedlich gut, lustig ist es in jedem Fall. Und es zeigt, wie leicht sich mittlerweile Aufgaben im Bereich der Bilderkennung bewältigen lassen, von denen man vor zwanzig Jahren noch nicht zu träumen gewagt hätte. (syt@ct.de)

Gasthörer

timms.uni-tuebingen.de

An der Universität Tübingen gibt es Wissen geschenkt: Ganz ohne Anmeldung und kostenlos findet man auf TIMMS, dem „Tübinger Internet MultiMedia Server“, eine große Auswahl an Vorlesungsmitschnitten aus über 25 Jahren.

Von Medizin über Informatik bis zu englischer Literatur gibt es aufwendig produzierte Videoreihen. Neben Einzelveranstaltungen wie Festvorträgen hochrangiger Gastdozenten wurden vorwiegend Vorlesungen über ein ganzes Semester festgehalten – für einige Studiengänge, etwa für Mathematik, ist mittlerweile fast der gesamte Studienplan online verfügbar. Die Sammlung wächst außerdem in jeder Semesterwoche ­weiter an.

Wer ein spezielles Thema sucht, sollte von der Volltextsuche Gebrauch machen. Jedes Video wurde per Hand mit Schlagwörtern versehen und man kann über die Suche schnell an die richtige Stelle springen. (jam@ct.de)

Datenschutz-Scanner

webbkoll.dataskydd.net/de

privacyscore.org

Wie datenschutzfreundlich ist eine Website? Das Tool Webbkoll hilft bei der Beantwortung dieser Frage. Das von der schwedischen Nichtregierungsorganisation dataskydd.net entwickelte Werkzeug erlaubt, die eigene – oder jede andere – Website zu scannen. Dazu ruft es die Seite nicht im eigenen Browser auf, sondern in einer Chromium-Instanz, die auf dem Server des Anbieters läuft. Dadurch sind die Messergebnisse damit vergleichbar, wie die Website sich verhält, wenn tatsächlich Nutzer sie im Browser aufrufen – ohne, dass sie durch den Aufruf ­Gelegenheit bekommt, beim Besucher Cookies und dergleichen zu hinterlassen.

Die Ergebnisse werden in einer knappen Übersicht zusammengefasst (HTTPS ja/nein, wie viele Cookies, wie viele Anfragen an Dritte etc.) und darunter ausführlich aufgeschlüsselt: Die Website erklärt nicht nur die technische Bedeutung der Befunde, sondern ordnet sie auch datenschutztechnisch ein. Obendrein wird erklärt, welche Regelungen der DSGVO für den jeweiligen Befund relevant sind und welche Maßnahmen dadurch ratsam erscheinen.

Webbkoll ist Open Source; wer will, kann es auch auf eigenen Servern betreiben. Gleiches gilt für PrivacyScore, ein ähnliches Projekt einiger deutscher Hochschulen. PrivacyScore befindet sich allerdings noch im Beta-Stadium und die meisten Erklärungen sind englischsprachig. Dafür bietet PrivacyScore Listen, die thematisch ähnliche Webseiten zum direkten ­Vergleich nebeneinanderstellen. (syt@ct.de)

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