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Blutzuckertest ohne Pieks

Ein Aceton-Sensor könnte Diabetikern das regelmäßige Perforieren ihrer Haut ersparen: Ein Forscherteam hat herausgefunden, wie sich die Sensoroberfläche per 3D-Druck herstellen lässt.

Aceton-Sensoren, die Diabetikern einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel anzeigen, könnten sich industriell per 3D-Druck massenfertigen lassen, hoffen Forscher der Unis in Kiel und Moldawien. Der Sensor besteht aus metallischen Mikropartikeln, die als Tinte auf einen Glasträger gedruckt werden.

Bilder: Julia Siekmann, Uni Kiel und AG Funktionale Nanomaterialien

Früher mussten Menschen mit Diabetes per Teststreifen mehrmals täglich ihr Blut auf den Blutzuckerspiegel untersuchen, um sich vor plötzlichen Ohnmachten zu schützen. Seit ein paar Jahren gibt es auf die Haut klebbare Sensoren, die den Wert längerfristig fortlaufend messen, per Smartphone-App protokollieren und warnen, wenn er zu weit absinkt. Inzwischen kann man sich sogar einen Sensor für ein halbes Jahr implantieren lassen.

Nun hat ein europäisches Forscherteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Technischen Universität Moldawien die Grundlagen für einen Gassensor gelegt, der den Blutzuckerspiegel indirekt über den Aceton-Gehalt der ausgeatmeten Luft überwacht. Der Sensor arbeitet mit metallischen Mikropartikeln, die unter Hitzeeinwirkung Nadeln mit 20 Nanometer Durchmesser sprießen lassen. An diesen Nadeln verfangen sich Aceton-Moleküle besonders gut, was eine hohe Empfindlichkeit ergibt. Weil bei Insulinmangel Fett statt Zucker verstoffwechselt wird, entsteht vermehrt Aceton. Die Sensoren konnten Werte bis unter 1 ppm (Partikel pro Million Luftteilchen) feststellen.