c't 9/2020
S. 26
Titel
Homeoffice: Eigener Server
Bild: Andreas Martini

Privater ­Sammelplatz

Dateiablage, Videokonferenz und Chat auf dem eigenen Server betreiben

Viele Unternehmen mussten kurz­fristig auf Homeoffice umsteigen und haben erst einmal naheliegende Werkzeuge angemietet. Will man auch langfristig von unterwegs zusammenarbeiten, kann sich ein ­eigener Server mit Open-Source-Software lohnen. So kommen Sie mit Container-Technik und unserem Software-Paket schnell zum Ziel. Etwas Linux-Erfahrung reicht aus, Angst vor der Kommandozeile darf man aber nicht haben.

Von Jan Mahn

Unvermittelt wurde Deutschland zur Homeoffice-Nation: Nicht nur Unternehmen standen plötzlich vor der Aufgabe, persönliche Treffen durch Videokonferenzen und Chats zu ersetzen, große Datenmengen über das Internet bereitzustellen und gemeinsam daran zu arbeiten. Auch Vereine und Freundeskreise brauchten eine Alternative zu Vor-Ort-Vorstandssitzungen und -Gesellschaftsspieleabenden. Erste Wahl waren für beide Zielgruppen kostenlose und kostenpflichtige Angebote von Microsoft, Dropbox und Google. Anfänglich drückten selbst Datenschutzbewusste kurz beide Augen vor der Webcam zu und akzeptierten, dass der Videostream aus dem heimischen Wohnzimmer über fremde Server transportiert wurde und die vertraulichen Kundendaten in der Dropbox herumlagen.

Zum Dauerzustand möchten viele diese Abhängigkeit von solchen Produkten aber nicht werden lassen. Wenn man davon ausgeht, dass die Arbeit zu Hause noch etwas länger zum Alltag gehört und auch nach der Krise Homeoffice dauerhaft wie selbstverständlich zum Arbeitsalltag dazugehört, kann sich ein eigener Server für die Zusammenarbeit lohnen. Mit Open-Source-Serverdiensten, die schon seit Jahren von einer großen Community entwickelt werden, können Sie im Zweifel selbst im Code überprüfen, wohin welche Daten übermittelt werden.

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