c't 25/2017
S. 41
News
Android

Nachgebessert

Android 8: Update gegen Display-Probleme beim Pixel 2; neue Funktionen für Google Home und Assistant

Normalerweise behebt das monatliche Update für Android Sicherheitslücken. Doch diesmal soll es bei den Pixel-2-Smartphones die Display-Probleme lösen und bessere Farbeinstellungen bringen.

So dürfte sich Google die Markteinführung der eigenen High-End-Smartphones der Pixel-2-Serie nicht vorgestellt haben: Nach anfänglichem Lob über die lange Laufzeit und das flotte Android 8 machte sich rasch Kritik am Display des Pixel 2 XL breit. Es passte mit einer flauen Darstellung, einem Blaustich und von einigen Nutzern beklagten Einbrenneffekten nicht zum aufgerufenen Premium-Preis.

Google sah sich gezwungen, mit dem November-Update zu reagieren: Es verringert die maximale Helligkeit des Pixel 2 XL von – ohnehin nur durchschnittlichen – 520 cd/m2 auf 450 cd/m2 und dimmt die weißen Schaltflächen in der Navigationsleiste am unteren Bildrand. Das soll die Gefahr von Einbrennen an kontrastreichen Kanten verringern.

Ferner lässt sich nun in den Display-Einstellungen die Farbdarstellung zwischen „Verstärkt“, „Natürlich“ und „Gesättigt“ auswählen. Die „Gesättigt“-Option schaltet den vollständigen Farbumfang des Displays frei, der mit seinen sehr satten Farben etwa DCI-P3 entspricht. Nach dem Update wirkte die Darstellung auf dem Pixel 2 XL genauso kräftig, wie man es von anderen High-End-Smartphones mit OLED-Display kennt.

Ärgerliches Detail am Rande: Der Fix für die WLAN-Lücke KRACK ist im November-Update nicht enthalten. Er war erst am 6. 11. fertig – der Stichtag für die Patches ist bei Google aber stets der 5. des Monats. Dennoch sind Pixel- und Nexus-Geräte die erste Wahl, wenn es um die Versorgung mit aktuellen Android-Versionen geht. Bei anderen Herstellern dauert es meist erheblich länger: Schaut man sich die monatliche Android-Statistik an, so ist von der aktuellen Version 8 wenig zu sehen, und Android 7 schiebt sich mit einer Verbreitung von knapp 18 Prozent gerade mal vom vierten auf den dritten Platz. Das mit rund 32 Prozent am häufigsten genutzte Android bleibt Marshmallow.

Das ist wohl auch einer der Gründe, weshalb Google den Assistant aus seiner Nexus- beziehungsweise Pixel-Exklusivität herausgeholt hat und nun auch für ältere Betriebssysteme anbietet. Auf diese Weise hat Google die Möglichkeit, ihm serverseitig oder über Updates der Google-Home-App neue Tricks beizubringen.

So ist nun seit wenigen Tagen auch im deutschen Assistant das App-Verzeichnis verfügbar. Es bietet einen einfachen Zugriff auf verfügbare Actions des Google Assistant und Chat-Bots. Wer ein Google Home mit eingebautem Assistant oder einen Chromecast sein Eigen nennt, profitiert zudem vom jüngsten Update der Home-App: Sie präsentiert sich in aufgeräumterem Aussehen und bietet beim Streaming nun die Möglichkeit, außer der Lautstärke auch die Höhen und Bässe einzustellen.

Serverseitig haben die Home-Lautsprecher zudem ein Broadcast-Feature spendiert bekommen: Nach dem Befehl „Ok, Google. Broadcast …“ gesprochene Sätze geben alle verknüpften Home-Lautsprecher wieder – praktisch beispielsweise, um die gesamte Familie zum Essen zu rufen. Bislang funktioniert das nur im englischen Sprachraum, weitere Sprachen inklusive Deutsch sollen aber in Kürze folgen. (spo@ct.de)