Bald Standard bei Ubuntu: Gnome 3.26
Das Highlight des jüngst veröffentlichten Gnome 3.26 ist eine grundlegend renovierte Systemsteuerung. Sie zeigt die Kategorien mit den verschiedenen Einstellmöglichkeiten jetzt ständig im linken Fensterbereich an, was die Navigation erleichtert. Zugleich sind einige Optionen aber in Untermenüs gewandert und dadurch jetzt schwerer zu finden – darunter etwa die ebenfalls grundrenovierte Bildschirmkonfiguration.
Für Diskussionen sorgte eine andere Neuerung: Die Entwickler haben das zuletzt links unten positionierte Tray entfernt, wo im Hintergrund laufende Programme ein Status-Icon zum Schnellzugriff verankern konnten. Gnome-Anwendungen nutzen solche ohnehin nicht und laut den Entwicklern störe es dort; sie raten Anwendern, die Tray-Icons schätzen, zum Einsatz der Shell-Erweiterung TopIcons.
Ubuntu 17.10 wird die neue Gnome-Version standardmäßig nutzen: Sechseinhalb Jahre nach dem Umstieg auf den Unity-Desktop kehrt die Distribution mit dem Mitte Oktober erwarteten Release zu Gnome zurück. Canonicals wird die Desktop-Umgebung aber an einigen Stellen modifizieren. Durch ein am linken Rand klebendes Dock soll sie auf den ersten Blick wie Unity mit seiner Startleiste (dem „Launcher“) aussehen. Die Fensterleisten werden zudem Knöpfe zum Mini- und Maximieren von Fenstern enthalten, die Gnome 3 von jeher nicht zeigt. Für Status Tray Icons soll eine Erweiterung vorinstalliert werden, die die bei Unity verwendete Application Indicators besser unterstützt als TopIcons. Zudem sollen sich Dateien und Ordner auf dem Desktop ablegen lassen, was Gnome normalerweise unterbindet. Anwender, die ein unmodifiziertes Gnome wünschen, sollen ein solches über den Anmeldemanager auswählen können.
Einige Screenshots, die das zeigen, finden Sie über ct.de/y3x4 in einer Bildergalerie, die noch einige weitere Neuerungen von Gnome 3.26 zeigt. (thl@ct.de)
Bildergalerie zu Gnome 3.26: ct.de/y3x4