Google übernimmt Smartphone-Mitarbeiter von HTC
In einem 1,1-Milliarden-Dollar-Deal tritt HTC einen Teil seiner Mitarbeiter an Google ab. Der Internet-Konzern festigt damit sein Smartphone-Geschäft, während der Geräte-Hersteller größeren finanziellen Spielraum bekommt.
Anders als beim unglücklich gelaufenen Motorola-Deal von 2012 übernimmt Google den Hersteller diesmal nicht – die Smartphone-Sparte bleibt bei HTC.
Google bestärkt durch den Deal, wie wichtig das Hardware-Geschäft für das Unternehmen ist. Weiteres Indiz hierfür dürfte auch der smarte Lautsprecher Google Home sein, der gerüchteweise bald einen Miniatur-Nachfolger erhalten soll. Bilder und Infos hierzu gelangten vor Kurzem ins Netz.
Anfang Oktober werden dann neue Pixel-Modelle erwartet. Zumindest ein Teil dieser soll wieder von HTC kommen. Die zu Google wechselnden Mitarbeiter waren bereits an Entwicklung und Produktion der letzten Pixel-Generation beteiligt.
HTC steigt nicht wie bereits wiederholt befürchtet aus dem Smartphone-Geschäft aus. Im Gegenteil: Es heißt, das nächste Flaggschiff-Gerät sei bereits in Arbeit. Auch am Geschäft mit der Virtual-Reality-Brille Vive – HTCs zweitem Standbein – soll nicht gerüttelt werden.
Für HTC ist der Deal mit Google eine Rettungsleine, um sich aus den immer wieder roten Zahlen zu ziehen. Der taiwanische Smartphone-Pionier leidet seit Langem unter dem harten Wettbewerb mit anderen chinesischen Herstellern wie Huawei, ZTE und Xiaomi. Infolgedessen wurde bereits wiederholt spekuliert, ob HTC sein Smartphone- oder VR-Geschäft abspaltet. Das dürfte dank des Deals mit Google nun wieder in die Ferne gerückt sein. (jube@ct.de)