c't 15/2016
S. 39
News
Internet

Google verstärkt personalisierte Werbung

Google will mehr gesammelte Daten für personalisierte Werbung nutzen und diese auch auf externen Websites anzeigen. Das müssen die Nutzer aber erst genehmigen.

Google möchte mehr über seine Kunden erfahren und mehr Daten für personalisierte Werbung nutzen. Im Unterschied zu Mitbewerbern bittet das Unternehmen aber um Zustimmung nach dem Opt-in-Prinzip: Zuerst müssen Nutzer die tiefer greifende Personalisierung über das Google-Konto aktivieren („Personalisierte Werbung“). Anschließend nutzt Google die Daten auch für individualisierte Werbung auf Drittseiten. Die Informationen erfasst Google in seinen Diensten und Apps sowie auf externen Webseiten, die Google-Dienste eingebunden haben. Google führt diese Daten zusammen – über sämtliche Endgeräte, Browser und Apps hinweg. Die Grenzen zwischen Daten aus Google-Diensten und Daten aus Drittquellen werden also geöffnet. Unmittelbare Änderungen auf Googles Reklamevertrieb soll das nicht haben. Als weitere Neuerung informiert Google detailliert über Interaktionen mit Google-Diensten. Unter https://myactivity.google.com listet „Meine Aktivitäten“ alle Spracheingaben und Suchanfragen, in Apps getätigte Eingaben, Suchen nach und Betrachtungen von YouTube-Videos, Kontakte, Kalendereinträge, Angaben über benutzte Endgeräte und erfasste Bewegungsdaten. Ab sofort gibt Google seinen Nutzern die Möglichkeit, diese Daten zu löschen: entweder in größerem Umfang oder ganz gezielt. Damit hilft man Google auch, das erstellte Profil zu verfeinern. Im Gegenzug verspricht Google Werbung, die den Anwender mehr interessiert. Wer das nicht möchte, kann sich die Speicherung der Daten nach Kategorien getrennt verbitten. Die Daten gibt es dann zwar trotzdem. Doch Google verspricht, sie nur noch anonymisiert auszuwerten und zeigt sie unter „Meine Aktivitäten“ auch nicht mehr an. (ds@ct.de)

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Facebook: Freunde vor Nachrichten

Facebook sortiert abermals seine Timeline neu: Der Algorithmus, der die Sortierung und Auswahl der Meldungen vornimmt, gibt künftig Einträgen von Freunden und Familienmitgliedern den Vorzug. Einträge von Nachrichten-Seiten und Facebook-Pages gewichtet der Sortieralgorithmus hingegen weniger stark. Diese Neugewichtung kann dazu führen, dass Inhalte etwa von Medienunternehmen weniger Menschen erreichen und dass Facebook-Seiten an Reichweite verlieren. Ziel sei ein Feed, der die Nutzer informiert und unterhält, schreibt Facebook in seinen „News Feed Values“. Das Unternehmen betonte, dass die Nutzer volle Kontrolle über ihre Timelines haben. Mit verschiedenen Optionen können sie ihre Timeline individualisieren und unerwünschte Inhalte ausfiltern. (dbe@ct.de)