Reifeprüfung
15-Zoll-Notebook mit AMDs schnellstem Carrizo-Prozessor und Doppelgrafik
Das Aspire E15 gehört zu der Minderheit der Notebooks, in denen ein Prozessor von AMD zum Einsatz kommt. Acer lockt im Datenblatt zudem mit mattem Full-HD-Bildschirm, MU-MIMO-WLAN und einem Grafikchip-Verbund – letzteren gibt es aber nur bis zum ersten Treiber-Update.
Acer hat bei der hier getesteten 700-Euro-Konfiguration des Aspire E15 als Prozessor einen FX-8800P eingebaut, der den Vollausbau von AMDs aktueller CPU-Generation mit Codenamen Carrizo darstellt: Zu vier CPU-Kernen gesellt sich eine integrierte GPU mit acht Compute Cores (512 Shader-Prozessoren). Die vier Prozessorkerne sind in Bulldozer-Bauweise gehalten, bei der sich zwei Kerne eine FPU-Einheit teilen müssen. Dies sorgt für eine niedrigere Performance, als man sie bei einem Vierkerner erwarten würde: Im CPU-Benchmark Cinebench R15 ist der FX-8800P etwa so schnell wie Intels Doppelkern Core i5-4210U; bei Last auf nur einem Kern liefert er ein Drittel weniger Performance als die genannte Intel-CPU. Der i5-4210U entstammt allerdings noch der Haswell-Generation, während derzeit bereits die ersten Notebooks mit dem schnelleren Nach-Nachfolger Skylake in die Läden kommen – vom Performance-Unterschied zu Intels Vierkernern ganz zu schweigen.
AMD wirbt bei seinen Prozessoren gerne mit dem Potenzial der integrierten Grafikeinheit. Im Aspire E15 kommt dieses allerdings kaum zum Tragen, weil Acer dem Prozessor hier den flotteren Zusatz-Grafikchip Radeon R7 M360 zur Seite stellt. Letzterer entstammt dennoch der Low-End-Klasse und reicht nur für grafisch anspruchslose 3D-Spiele aus [1]. An dieser Einschätzung ändert sich auch nichts durch die Tatsache, dass sich der Zusatz-Chip gemeinsam mit der integrierten GPU um die Berechnung von 3D-Welten kümmern soll. AMD hat diesem Verbund die eigene Modellbezeichnung Radeon R8 M365DX spendiert, doch er ist mit Nebenwirkungen behaftet.