c't 1/2016
S. 50
Test
Notebook
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Reifeprüfung

15-Zoll-Notebook mit AMDs schnellstem Carrizo-Prozessor und Doppelgrafik

Das Aspire E15 gehört zu der Minderheit der Notebooks, in denen ein Prozessor von AMD zum Einsatz kommt. Acer lockt im Datenblatt zudem mit mattem Full-HD-Bildschirm, MU-MIMO-WLAN und einem Grafikchip-Verbund – letzteren gibt es aber nur bis zum ersten Treiber-Update.

Acer hat bei der hier getesteten 700-Euro-Konfiguration des Aspire E15 als Prozessor einen FX-8800P eingebaut, der den Vollausbau von AMDs aktueller CPU-Generation mit Codenamen Carrizo darstellt: Zu vier CPU-Kernen gesellt sich eine integrierte GPU mit acht Compute Cores (512 Shader-Prozessoren). Die vier Prozessorkerne sind in Bulldozer-Bauweise gehalten, bei der sich zwei Kerne eine FPU-Einheit teilen müssen. Dies sorgt für eine niedrigere Performance, als man sie bei einem Vierkerner erwarten würde: Im CPU-Benchmark Cinebench R15 ist der FX-8800P etwa so schnell wie Intels Doppelkern Core i5-4210U; bei Last auf nur einem Kern liefert er ein Drittel weniger Performance als die genannte Intel-CPU. Der i5-4210U entstammt allerdings noch der Haswell-Generation, während derzeit bereits die ersten Notebooks mit dem schnelleren Nach-Nachfolger Skylake in die Läden kommen – vom Performance-Unterschied zu Intels Vierkernern ganz zu schweigen.

Im Datenblatt des Acer Aspire E15 steht der Grafikchip-Verbund Radeon R8 M365DX. Im Gerätemanager von Windows 10 gibt es ihn nur bis zum Update auf die aktuelleren Crimson-Treiber.

AMD wirbt bei seinen Prozessoren gerne mit dem Potenzial der integrierten Grafikeinheit. Im Aspire E15 kommt dieses allerdings kaum zum Tragen, weil Acer dem Prozessor hier den flotteren Zusatz-Grafikchip Radeon R7 M360 zur Seite stellt. Letzterer entstammt dennoch der Low-End-Klasse und reicht nur für grafisch anspruchslose 3D-Spiele aus [1]. An dieser Einschätzung ändert sich auch nichts durch die Tatsache, dass sich der Zusatz-Chip gemeinsam mit der integrierten GPU um die Berechnung von 3D-Welten kümmern soll. AMD hat diesem Verbund die eigene Modellbezeichnung Radeon R8 M365DX spendiert, doch er ist mit Nebenwirkungen behaftet.