Testbericht: Unsere Erfahrungen Luckycloud
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luckycloud im Test: Flexibler Cloudspeicher mit vielen Features

Unsere Erfahrungen mit luckycloud

Der Cloud-Dienst luckycloud setzt auf Flexibilität und Sicherheit: Frei anpassbare Speichermenge, beliebige Ordner- und NAS-Synchronisation, Hosting in Deutschland und Zero-Knowledge-Schutz machen den Dienst zu einer interessanten Alternative zu den großen Playern.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • luckycloud hostet alle Daten ausschließlich in Deutschland – DSGVO-konform und dreifach redundant nach ISO 27001.
  • Die Größe des Cloudspeichers ist jederzeit frei zwischen 3 GB und 500 TB anpassbar, ohne den Tarif wechseln zu müssen.
  • luckycloud synchronisiert beliebige Ordner und NAS-Geräte, unterstützt WebDAV und S3 und verfügt über eine leistungsstarke Versionierung.
  • Alle Daten werden bei der Übertragung mit AES-256 verschlüsselt, optional lassen sich Ordner zudem Ende-zu-Ende verschlüsseln.
  • Preis: ab 1,19 EUR/Monat (Jahresabo)*

Wer Dateien in der Cloud speichern oder synchronisieren möchte, greift oft zu den Angeboten der Betriebssystem-Hersteller: OneDrive, Google Drive und iCloud sind schließlich schon im System integriert und nur wenige Klicks entfernt. Dabei gibt es gute Gründe, auf andere Anbieter zu setzen – Preis, Funktionen und Datenschutz etwa. Ob der Cloud-Dienst luckycloud seinem Namen Ehre und seine Nutzer diesbezüglich glücklich macht, klärt unser Test.

Hinweis: luckycloud bietet verschiedene Tarif- und Leistungspakete für Privat- und Unternehmskunden an. Für diesen Testbericht haben wir die Tarife "Home" und "Teams" unter die Lupe genommen, um Privat- und Familien- beziehungsweise Gruppennutzung abzubilden. Für Unternehmen eignet sich der Tarif luckycloud Pro Business (Test).

luckycloud: Wer ist das?

luckycloud* ist ein relativer junger Cloud-Dienstleister mit Sitz in Berlin. Dennoch greifen namhafte Organisationen wie die Deutsche Bahn, das Deutsche Rote Kreuz oder die Lohnsteuerhilfe auf die Leistungen des Dienstes zurück. In der Flut der Anbieter will luckycloud mit hoher Flexibilität und einem fein orchestrierten Tarifmodell punkten: Für Privatanwender und kleine Teams gibt es dabei die Tarife "Home" für Einzelnutzer beziehungsweise "Team" für mehrere Benutzer. Ansonsten sind die beiden Tarife weitestgehend identisch.


Gratis-Test und Abopreise

Im kostenlosen Testtarif sind 3 Gigabyte Speicherplatz enthalten, die man 14 Tage lang nutzen und auf bis zu 100 GByte upgraden kann. Anschließend müssen sich Kunden für einen kostenpflichtigen Tarif entscheiden. Die drei Gigabyte kosten nach Ablauf des Testzeitraums bei 12 Monaten Laufzeit im Home-Tarif mindestens 1,19 Euro im Monat. Stockt man den Speicher auf gängige Werte wie 50, 100 oder 200 Gigabyte auf, liegt man preislich ein wenig über dem Niveau vieler Mitbewerber. Eine wie von pCloud (Test) bekannte Lifetime-Lizenz, mit der man gegen einmalige Zahlung eines Pauschalbetrags den Cloudspeicher unbegrenzt lang nutzen kann, bietet luckycloud zum Testzeitpunkt nicht an.

Flexibles Tarifmodell: Mieten, was man wirklich braucht

Als sehr praktisch erweist sich die Skalierbarkeit des Speichers, dessen Größe sich schnell innerhalb des aktuellen Tarifs anpassen lässt. Schön gelöst ist dabei die feine Justierung des Speicherplatzes: Zwischen 3 Gigabyte Basisspeicher und dem Maximalwert von 500 Terabyte ist die gewünschte Kapazität per Schieberegler kleinschrittig einstellbar. Wer also kurzfristig viel Speicher benötigt – etwa ein Team bei einem Projektabschluss – kann bei luckycloud einfach am Schieberegler drehen und muss nicht umständlich den Tarif wechseln.

Der Speicher kann frei gewählt und in der Menge jederzeit angepasst werden.

(Bild: Screenshot)

Wie bei Cloudspeichern üblich, sinkt auch bei luckycloud mit der Speichergröße der Preis pro Gigabyte. Wer die vollen 500 Terabyte ausschöpfen will, erreicht natürlich trotzdem einen fünfstelligen monatlichen Betrag. Der Schieberegler rechnet dabei direkt die monatlichen Kosten für den zusätzlichen Speicher aus. Auch sind Downgrades jederzeit möglich. Die Speicheranpassungen können stündlich erfolgen und werden anteilig nach dem „Pay what you use“-Prinzip abgerechnet. Dadurch ist luckycloud sehr flexibel einsetzbar.

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Sicherheit & DSGVO-konformer Datenschutz

luckycloud betreibt ausschließlich deutsche Server. Daten und Dateien werden dabei mehrfach redundant in Rechenzentren in Berlin, Frankfurt und Nürnberg abgelegt. Durch den Standort ist luckycloud an die DSGVO gebunden, die erwähnte Redundanz wiederum erhöht die Sicherheit vor Datenverlust deutlich und ist auch der Performance dienlich. Der eigentliche Datentransfer zwischen Anwender und Cloud erfolgt übrigens immer per HTTPS mit der bewährten AES-256-Verschlüsselung.

Eine optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgt dafür, dass die Daten nochmal zusätzlich vor Mitlesern geschützt sind – das Feature sorgt auch für Zero-Knowledge bei luckycloud selbst. Nutzer können dazu spezielle verschlüsselte Ordner, sogenannte Bibliotheken, erstellen, in denen sie die verschlüsselten Daten lagern möchten. Damit entsprechen diese Bibliotheken funktional Zusatzsoftware wie Cryptomator oder (dem inzwischen eingestellten) Boxcryptor, sind aber deutlich einfacher zu handhaben.

luckycloud setzt auf Seafile

Statt einer Eigenentwicklung verwendet luckycloud die Open-Source-Lösung Seafile als Client-Software, um Endgeräte mit der eigenen Cloud zu verbinden. Das Programm liegt sowohl als regulärer Cloud-Client mit Sync-Funktion als auch als sogenanntes SeaDrive für luckycloud-Kunden vor. Während der reguläre Sync-Client wie entsprechende Cloud-Tools anderer Cloud-Anbieter funktioniert – also lokale Ordner und die Cloud abgleicht – ist das Laufwerks-Tool Seadrive eine Möglichkeit, die Cloud wie eine vollwertige Netzwerk-Freigabe zu behandeln, mit den entsprechenden Vorteilen in der Handhabung.

luckycloud basiert auf Seafile

Mit Seafile-Client und SeaDrive bietet luckycloud lokalen Zugriff auf den Cloud-Speicher.

(Bild: Screenshot )

Beliebige Ordner synchronisierbar

Interessant ist dabei, dass der Seafile-Client Ordner nicht automatisch lokal synchronisiert. Vielmehr muss der Nutzer bei jedem Endgerät einstellen, welche Ordner lokal synchronisiert werden sollen, was Speicherplatz spart. Zudem erlaubt luckycloud dadurch die Synchronisation beliebiger Ordner auf dem Rechner mit der Cloud: Diese müssen nicht im luckycloud-Sync-Ordner liegen, vielmehr können sie einfach im Sync-Client abgelegt werden. Anschließend werden alle Daten, die in diesem Ordner liegen, mit luckycloud abgeglichen. Das ist nützlich, um etwa eine Offsite-Kopie eines wichtigen Ordners zu erstellen, ohne die lokale Ordnerhierarchie auf dem PC, Mac oder Linux-PC zu verändern. So lässt sich auf diese Weise zum Beispiel der Dokumente-Ordner mit der Cloud synchron halten. Der Clou: Dieser Ordner kann bei der Auswahl als Ende-zu-Ende-verschlüsselter Ordner markiert werden.

WebDAV und S3-Schnittstelle

Neben der Synchronisation über die beiden Client-Tools bietet luckycloud auch die Möglichkeit, den Cloud-Speicher als WebDAV-Laufwerk oder über die (optionale) S3-Schnittstelle einzubinden. Das sorgt für flexible Einsatzmöglichkeiten, etwa in Mobil-Apps, die diese Schnittstelle benötigen oder nutzen können. Zudem ist luckycloud damit unabhängig von Plattform oder Betriebssystem verwendbar und stellt auch ohne Seafile-Client den lokalen Zugriff auf die Cloud sicher.

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Konzeptbedingt sind verschlüsselte Bibliotheken allerdings nicht per WebDAV nutzbar. Sie werden dementsprechend über diese Schnittstelle nicht angezeigt. Bei Bedarf kann über die Benutzereinstellungen ein separates Passwort für WebDAV angelegt werden.

Die Freigabeoptionen von luckycloud.

(Bild: Screenshot)

Praktisches Web-Interface

Zur Verwaltung des Cloudspeichers steht natürlich auch ein Web-Interface bereit, das branchenüblich alle gängigen Browser unterstützt. Hier können (verschlüsselte und unverschlüsselte) Bibliotheken angelegt und gelöscht sowie Freigaben verwaltet werden. Besonders wichtige oder häufig genutzte Dateien lassen sich zu Favoriten benennen. Anwender sehen zudem auf einen Blick, welche Geräte verbunden und welche Bibliotheken freigegeben sind.

Benutzerrechte und Freigaben

Im Home-Tarif von luckycloud lassen sich unverschlüsselte Bibliotheken, Ordner und Dateien problemlos freigeben. Verschlüsselte Bibliotheken verlangen zur Freigabe einen zuvor definierten Benutzer mit luckycloud-Zugang und sind dementsprechend erst im Team-Tarif erhältlich.

Schön: Es gibt die Möglichkeit, öffentliche Upload-Ordner zu erstellen.

(Bild: Screenshot)

Die reguläre Freigabe ist allerdings sehr praktisch: So können nicht nur Download-Links verteilt werden, sondern auch Upload-Links für Ordner, in denen Dateien hochgeladen werden sollen. Dafür wird praktischerweise kein luckycloud-Zugang benötigt, womit sich der Dienst zum Beispiel anbietet, um Mediendateien aus dem Kollegen- und Bekanntenkreis einzusammeln oder um einen öffentlichen Upload-Ordner zu erstellen. Der Upload-Link kann nicht nur per Passwort geschützt, sondern auch befristet werden.

Leistungsstarke Versionierung

Um zu verhindern, dass Daten verloren gehen, besitzt luckycloud zudem eine leistungsstarke Versionierung, die gleichzeitig als Backup dient: Gelöschte Bibliotheken, Ordner und geänderte oder gelöschte Dateien sind nicht sofort verschwunden, sondern werden noch eine Weile vorgehalten. Dadurch wird das Risiko eines Datenverlusts noch einmal zusätzlich reduziert. Praktisch dabei: Jeder Ordner hat seinen eigenen Papierkorb. Standardmäßig reicht die Versionierung 90 Tage zurück, man kann den Wert aber auf Bibliotheks-Ebene auch erhöhen oder verringern.

Innerhalb der Bibliotheken kann die Versionierung eingestellt werden. Dadurch eignet sich luckycloud auch als Offsite-Backup.

(Bild: Screenshot)

Ein Wort zur Vorsicht: Da die Versionen nur innerhalb der Bibliotheken stattfinden, gelöschte Bibliotheken aber nach 30 Tagen permanent gelöscht werden, ist es sinnvoll, Bibliotheken im Zweifelsfall angelegt zu lassen. Einen zentralen Papierkorb gibt es nämlich nicht.

Fazit


Flexible Cloud für jeden Zweck

luckycloud ist etwas teurer als der Mitbewerb, lässt dafür aber kaum Wünsche offen: Der Dienst erfüllt alle Ansprüche der DSGVO, bietet reichhaltige Schnittstellen, frei skalierbaren Speicherplatz und praktische Freigabefunktionen, die im Alltag nützen. Dank Ende-zu-Ende-verschlüsselter Bibliotheken ist auch die Sicherheit der Daten gewährleistet. Seafile als Clientsoftware ist grundsätzlich eine gute Idee, allerdings unterscheidet sich die Bedienung von den Cloud-Tools anderer Anbieter. Hier ist unter Umständen ein Umlernen erforderlich – die Funktionsweise sollte sich aber auch Einsteigern recht schnell erschließen.


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Factsheet
luckycloud auf einen Blick
Sitz Deutschland
Server-Standort Deutschland
Speicherpläne 3 GB bis 500 TB
Gratis-Speicher --
2-Faktor-Authentifizierung Ja
Systeme
Windows Ja
Mac Ja
Linux Ja
iOS Ja
Android Ja
Browser Ja
Verschlüsselung
Serverseitig Ja, AES256
Clientseitig (End-to-End) Optional pro Ordner
Zero Knowledge Ja (bei End-to-End-Verschlüsselung)
Dateimanagement
WebDAV Ja
Als Laufwerk nutzbar Ja
Dateien offline verfügbar Ja (manuell einstellbar)
Online-Backup Inoffiziell (durch Versionierung)
Dateifreigabe
Freigabeobjekte Datei + Ordner
Kollaboration Ja (ab Team-Tarif)
Share-Link Ja
Berechtigungen Ja (ab Team-Tarif)
Passwort Ja
Branding Nein
Share-Statistiken Nein
Ablaufdatum Ja
Medienwiedergabe (Browser)
Video Ja
Audio Ja
Dokumente Ja
Preise
Abonnement ab 1,19 Euro/Monat
Einmalkauf --
Sonstiges
Besonderheiten Frei skalierbarer Speicher bis 500 TB, Team-Option, freie Ordnerwahl
Stand: 22.02.2022

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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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