Zeichensätze gestalten
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Zeichensätze gestalten

Themen-Special: Zeichensätze selbst gestalten

Schriftarten zu erschaffen muss weder ewig dauern noch teuer sein. Mit unseren kleinen Hilfsprogrammen und ausgewählter Free- und Shareware basteln Sie im Handumdrehen Fonts, etwa aus der eigenen Handschrift.

Artikel aus c't 22/06

An den Systemschriftarten von Arial bis Times New Roman hat man sich nach einiger Zeit satt gesehen. Der ambitionierte Grafiklaie möchte für die persönliche Einladung, das coole T-Shirt oder den Flyer zum Rock-am-Dings-Festival nicht auf Impact, Comic Sans und Co. zurückgreifen müssen. Kostenlose Fonts, wie es sie im Internet zu Hauf gibt, sind aber nicht immer des Rätsels Lösung. Ein aus der eigenen Handschrift oder Buchstabennudeln selbst erstellter Font gibt einem Druckwerk eine persönlichere Note.

Profis setzen minutiös die Pfade jedes einzelnen Buchstabens in Werkzeugen wie Freehand oder Adobe Illustrator und importieren diese in professionelle Programme wie Fontographer oder FontLab Studio. Für diese Software zahlt man insgesamt einen vierstelligen Betrag, das Erstellen der hochwertigen Schrift erfordert viel Erfahrung, Kreativität und Geduld. Wenige Spezialisten verstehen sich auf das Design der Buchstaben und das minutiöse Tuning der Abstände, das die Schrift erst gut lesbar macht.

Wer nicht gleich ein Buch setzen, sondern für den Hausgebrauch eine persönliche Einladung oder Flash-Seite basteln will, kommt mit weniger Aufwand aus. Zwar mangelt es einem hausgemachten Font an Professionalität, die der Fachmann sofort beklagen würde. Das individuelle, kreative Ergebnis entschädigt aber dafür.

Man muss die Glyphen beispielsweise nicht zwangsläufig von Grund auf als Vektoren anlegen. Schneller geht es, wenn man eine Vorlage verarbeitet. Sauber vorbereitet, lassen sich die gewünschten Zeichen fotografieren oder einscannen, vektorisieren und mit der zumindest 30 Tage lang kostenlos nutzbaren Shareware FontCreator von High-Logic zu einem TrueType-Font verarbeiten. Wer das Programm häufiger nutzen möchte, sollte allerdings der Fairness halber die 80 US-Dollar für private beziehungsweise 150 Dollar für gewerbliche Nutzung investieren.

Wer CorelDraw besitzt, kann auch damit Bitmaps vektorisieren und TrueType-Fonts erstellen. CorelDraw exportiert aber pro Vorgang nur ein Zeichen. Außerdem lässt sich das Spacing nicht komfortabel einstellen, sodass sich die Funktion eher zum Erstellen von Symbol-Fonts als für Laufschrift eignet.

Einen fertigen TrueType-Font installiert man, indem man die Datei einfach in den Ordner C:\Windows\Fonts kopiert. Anschließend lässt er sich systemweit in Programmen für Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Vektorgrafik oder Layout nutzen. Die meisten PDF-Konverter betten verwendete Schriften beim Export ein, so auch der kostenlose PDF-Drucker freePDF XP. Eigene Fonts in Webseiten einzubinden empfiehlt sich nicht. Microsoft hat zwar vor Jahren eine Methode dafür entwickelt. Die setzte sich aber nicht durch; die Mozilla-Browser unterstützen sie nicht. Profis verwenden Flash, wenn sie von den Systemfonts abweichende Schriftarten im Web verwenden möchten.

Do it yourself

Als Vorlage für den individuellen Font bietet sich die eigene Handschrift an. Die Fantasie kennt aber bekanntlich keine Grenzen. Russisch Brot, Buchstabennudeln, Kühlschrankpoesie, Tafelmagneten oder Plastik-Beschriftungsbänder aus Stanzpistolen stellen Vorlagen dar. Wer etwas mehr Aufwand betreiben möchte, kann Graffitis oder Inschriften abfotografieren, Screenshots vom Vorspann der Lieblings-TV-Serie machen, mit der Malerrolle Lettern auf den Asphalt malen oder einzelne Buchstaben aus der Zeitung ausreißen (aber bitte nicht aus der c't).

Für den gesamten ISO-Latin-1-Zeichensatz müsste man nahezu 200 Zeichen basteln, denn die bei uns übliche und neben UTF-8 hierzulande am meisten verwendete 8-Bit-Zeichenkodierung ISO 8859-1 alias ISO Latin 1 besteht aus 94 ASCII- oder Basic-Latin-Zeichen, die gleichzeitig den ersten Unicode-Block repräsentieren, plus der etwas längeren Erweiterung Latin 1. Die Basis umfasst alle regulären lateinischen Buchstaben, arabischen Zahlen sowie internationalen Satzzeichen und die Erweiterung umfasst die gebräuchlichsten westeuropäischen Sonderzeichen wie deutsche Umlaute, französische Accents und skandinavische Zeichen. Dem Latin-1-Zeichenpaket entspricht auch der Zeichensatz der Windows-Codepage 1252.

Nun könnte man die Zeichen per Hand scannen, ausschneiden und importieren. Wir haben aber ein Verfahren entwickelt, welches alle nötigen Buchstaben, Zahlen, Satz- und Sonderzeichen sowie das Euro-Zeichen weitgehend automatisch importiert, sodass mehr Zeit für den kreativen Teil der Arbeit bleibt. Ein ZIP-Archiv mit den nötigen Komponenten steht zum Download bereit: Es enthält eine PDF-Vorlage, ein Makro für die Bildbearbeitung PhotoLine, ein Programm zum Import der Buchstaben in FontCreator sowie Demoversionen aller besagten Anwendungen.

Die ersten beiden Seiten des vierseitigen PDF-Dokuments zeigen, welche Buchstaben der Font-Editor in welcher Reihenfolge verlangt. Die weiteren Seiten enthalten leere Tabellen zum Drucken und Ausfüllen. Sofern man sauber und in Druckbuchstaben schreibt, lassen sich die Lettern anschließend hervorragend verarbeiten. Als Schreibwerkzeug kommen Filzstift, Füller, Pinsel oder auch ein Federkiel in Frage. Zum Scannen der Seite sollte man Graustufen und eine Auflösung von 300 dpi wählen. So bleiben einerseits genügend Details übrig, andererseits erfordert das Makro zum Zerteilen der Seite exakt die genannte Auflösung.

Die Shareware-Bildbearbeitung PhotoLine 32 steht auf der Software-Kollektion 4 aus c't 19/06 zur Verfügung. Die jeweils aktuelle Version gibt es im Web zum Download; im genannten ZIP-Archiv ist Version 13 enthalten. Das Makro zum Ausschneiden und Abspeichern der Glyphen (also der grafischen Repräsentationen der Zeichen) in Form von einzelnen BMP-Dateien ist über den Befehl "Laden" in der Aktionenpalette von PhotoLine ruckzuck importiert. Diese Palette erscheint aber nicht standardmäßig im Programmfenster – der Menübefehl Ansicht/Dialoge/Aktionen ruft sie auf.

Damit das Makro den Bereich trifft, in dem sich das Zeichen befindet, darf der Buchstabe nicht zu groß sein und nicht zu nahe am Zellenrand stehen. Die Tabelle muss außerdem so gerade wie möglich liegen, was man mit sorgfältigem Scannen oder dem Dialog im Menü "Ebene/Ebene drehen" erreicht. Gitterkreuze, Hilfslinien und Lupe assistieren dabei. Genaues Markieren des äußeren Rahmens mit dem Lassowerkzeug und ein Klick auf Beschneiden im Kontextmenü stellen die gescannte Zeichentabelle frei. Jetzt sollte das Bild lediglich die Tabelle enthalten und etwa 2125 × 3210 Pixel umfassen.

Vor dem Anwenden des Makros müssen Sie das Zielverzeichnis C:\Fontmaschine anlegen. Führen Sie auf Grundlage der gescannten Seite mit dem "Basic Latin/ASCII"-Zeichensatz den Makrobefehl "Fontmaschine – Basic" aus und auf Grundlage der mit "Latin 1/€" benannten Seite den Befehl "Fontmaschine Latin 1". Im Zielverzeichnis sollten nun 190 Bitmap-Dateien liegen: 94 sollten ASCII-Zeichen zeigen und den Dateinamen A plus laufender Nummer tragen. Weitere 96 müssen Sonderzeichen besitzen und im Dateinamen mit B anfangen.

Für den folgenden Schritt benötigen Sie das Open-Source-Programm Potrace, die Freeware IrfanView und die Shareware FontCreator (allesamt Bestandteil der Zipdatei). Das vom ac'tivAid-Autor Wolfgang Reszel für c't erstellte Skript Fontmaschine – im AutoHotkey-Quelltext wie als EXE-Datei enthalten – importiert die 190 Bitmap-Dateien in die Anwendung FontCreator und optimiert zwischendurch auf Wunsch die gescannten Bitmaps in Potrace. Dabei entfernt es vom Scannen herrührende Schmutzpartikel, glättet Kanten, erzeugt aus den Graustufen eine saubere Schwarzweißdatei und speichert das Resultat in vierfacher Auflösung. Die Grundeinstellung führt zu guten Ergebnissen. Zum Feintunen dient in der Fontmaschine ein Eingabefeld für Potrace-Parameter. Der [Link auf 2_8:Abschnitt%20unten] erläutert die Funktionsweise der Fontmaschine und mögliche Potrace-Einstellungen.

Nach dem Start erledigt das Programm den Import selbstständig. Sie müssen in FontCreator lediglich einen Fontnamen eingeben und vor dem Import des ersten Buchstabens die Ausrichtung der Buchstaben entscheiden. Am Ende der Verarbeitung ist der ISO-Latin-1-Zeichensatz bis auf wenige Ausnahmen komplett importiert – das allgemeine Währungszeichen (der vierbeinige Käfer) fehlt beispielsweise, dafür existiert das Eurozeichen.

Mit dem leeren Vorlagenblatt lassen sich beliebig viele weitere Buchstaben vom kyrillischen, griechischen oder arabischen Alphabet bis hin zu Spielkarten- und Notensymbolen importieren. Um die korrekte Reihenfolge der Zeichen zu ermitteln, öffnet man einfach mit FontCreator einen fertigen Font wie Times New Roman oder Arial.

Ziehen und Quetschen

Die importierten Glyphen müssen jetzt noch buchstäblich auf Linie gebracht werden. Nach dem Import sind sie per Default an der linken unteren Ecke ausgerichtet, sodass sich das kleine und das große P allenfalls durch ihre Größe unterscheiden. Die Buchstaben mit Unterlänge, also g, j, p, q und y, müssen per Pfeiltaste oder Maus eine Etage nach unten. Sollen einige Körper kleiner als üblich ausfallen, etwa das kleine g, sollte man sich nicht an der Grund-, sondern an der Mittellinie orientieren: Der Körper darf ruhig etwas in der Luft hängen, damit der Haken Platz hat und im Fließtext bei einspaltigem Satz nicht abgeschnitten wird.

Wer Wert auf einen angenehm laufenden Schriftsatz legt, sollte die Größe jedes einzelnen Buchstabens kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. FontCreator stellt dazu Hilfslinien zur Verfügung. Anfasser an den Seiten und Ecken der Vektorgrafiken erlauben stufenloses Skalieren, Ziehen und Quetschen. Nach einem Klick in die Mitte der Grafik wechselt das Programm in einen Modus, in dem man sie drehen oder anhand eines Parallelogramms neigen respektive aufrichten kann, damit Hälse und senkrechte Linien der Glyphen möglichst gerade nach oben oder unten ragen.

Skaliert man besonders groß oder klein geratene Buchstaben auf die passenden Maße, können Linien zu dünn oder zu fett geraten, und damit Unruhe in den Fließtext bringen. Daher sollte man auffällige Glyphen austauschen oder korrigieren, indem man vom eben beschriebenen und standardmäßig aktiven "Contour Mode" in den "Point Mode" wechselt. Dem Rechteck mit Anfassern weichen einzeln verschieb- oder löschbare Punkte an der Außenlinie der Vektorgrafik, sodass man zu kurz oder lang geratene Linien mit wenigen Handgriffen korrigieren kann.

Abstand halten

Stimmen Größe und Form, bleiben noch die Abstände zu justieren. Buchstaben fallen wie ihre Erschaffer unterschiedlich aus: Manche stehen auf großen Füßen und besitzen schmale Schultern, andere haben ein breites Kreuz oder einen dicken Bauch, aber dünne Beine. Sollen diese ungleichen Gesellen im Spalier einigermaßen anständig aussehen, müssen sie unterschiedlich viel Platz bekommen. Das regelt unter anderem die Buchstabenbreite. Nur wenige Schriften wie die Courier-Familie bestehen aus Glyphen mit fester Breite (Monospace-Fonts).

Vor- und Nachbreite bestimmen, wie viel Platz zur vorherigen beziehungsweise folgenden Glyphe bleibt. In FontCreator regelt das der Dialog "Bearings" in der Transform-Palette oder das Feld "Glyph metrics" im Eigenschaften-Dialog eines jeden Zeichens. Beim Justieren der Breite ist etwas Experimentierfreude gefragt. Am besten lassen sich die Laufeigenschaften beurteilen, indem man einen etwas längeren Text der bevorzugt verwendeten Sprache in das Vorschaufeld von FontCreator schreibt. Änderungen an einzelnen Glyphen stellt es unmittelbar dar.

Die Breite allein sorgt aber noch nicht für einen angenehmen Fluss. Je nach Art des Zeichens sollten die Glyphen besser näher zusammenrücken oder etwas mehr Abstand halten. Ein a hat unter dem Dach eines T viel Platz und kuschelt sich in einer lesbaren Schrift näher an den Mast, als dies ein V neben den abweisenden Querstreben eines W täte. Eine Kerning-Tabelle regelt die Unterschneidung, also den Grad, um den das a näher an das T heranrücken darf, als dessen Breite eigentlich erlaubt.

FontCreator unterstützt den Schriftdesigner beim Anlegen solcher Paarungen. Mit dem Kerning-Werkzeug unter "Format" lassen sich einzelne Paare manuell ausrichten: Man lädt ein A und ein V und schiebt beide zurecht, bis die Unterschneidung passt. Wem das zu lange dauert, der kann aus dem Tools-Menü die Funktion AutoKern wählen. FontCreator erwartet die Eingabe einer Reihe von Buchstaben, beispielsweise des großen T und aller kleinen Vokale, und errechnet daraus automatisch passende Werte. Paarungen aus den Vokalen untereinander darf man danach getrost wieder löschen. Alle Paarungen kann man anschließend manuell nachbearbeiten.

Wer nicht die schlimmste Sauklaue hat, sollte auf diese Weise ohne übermäßigen Aufwand zu einer halbwegs drucktauglichen Schrift kommen. Richtig gut wirkt die Schrift erst, wenn man jede einzelne Glyphe mit den beschriebenen Werkzeugen bearbeitet. Erfahrungsgemäß läuft der Handschrift-Font in größer gesetzter Schrift etwas unruhig, während sich die dickbauchige Russisch-Brot-Schrift nicht gerade für das Kleingedruckte im DSL-Vertrag eignet. Ein Ausdruck verschiedener und verschieden großer Textbeispiele hilft, weitere Fehler und Unregelmäßigkeiten aufzuspüren, denn nicht alle ungünstigen Paarungen tauchen in einem einzigen Beispielsatz auf.

Passend machen

Greift man beim Setzen eines Textes auf kostenlose Fonts zurück, stößt man schnell auf deren Unzulänglichkeiten: Vor- und Nachbreite wirken unregelmäßig und eine Kerning-Tabelle fehlt häufig völlig.

Das Spacing kann man im Satzprogramm anpassen. Fehlen Zeichen, erscheinen im Text an deren Stelle weiße Rechtecke. Wer die Überschrift "Böse Bälger" nicht zu Gunsten von "Fiese Fratzen" rausschmeißen will, kann mit FontCreator und den eben beschriebenen Werkzeugen relativ zügig die fehlenden Zeichen nachbauen. Je nach Schriftart öffnet man das bereits vorhandene Feld mit dem linguistischen Fachbegriff für Umlaute a-, o- oder udieresis (im Deutschen heißen Umlaute allerdings Diakritika, während Diärese Vokalpaarungen wie in Ideal bezeichnet). Fehlt das Feld, ergänzt man es unter Insert/Character aus der ISO-Latin-Ergänzung. Eine gute Referenz, welche der kryptischen Bezeichnungen zu welchem Zeichen gehört, schaffen wiederum "amtliche" Schriftarten wie Arial.

Als Basis für die Umlaute dient der Stammvokal, den man aus dem gleichen Font in das leere Feld hineinkopiert. FontCreators Fähigkeit zum Drehen von Glyphen macht aus einem Doppelpunkt im Handumdrehen ein diakritisches Zeichen. Die Gebrüder Copy & Paste verheiraten es mit a, o und u. Bei Größe und Höhe der Vokalmützen kann man sich am i-Punkt orientieren oder fertige Fonts zu Rate ziehen. Dort liegen Diakritika häufig tiefer als der i-Punkt. Der passende Abstand zwischen den Punkten ist Sache des Augenmaßes. Auf ähnliche Weise lassen sich aus Apostroph oder Gänsefüßchen französische Accents nachbilden.

Ein ß nachzubauen ist schon kniffliger aber auch kein Problem: Ein kupiertes f und eine halbe 8 schaffen ein passables Zeichen. Das ist im "Point Mode" von FontCreator zügig erledigt. Beim f muss man die Ankerpunkte in den Ecken des Querbalkens entfernen und den sogenannten Tropfen am überhängenden Ende abflachen – schon wird aus dem f ein schlappes l. Der Acht raubt man per Markieren und Entfernen ihre linke Hälfte. Nach dem Zusammenschieben beider Teile wechselt man in den "Contour Mode", verheiratet beide über den Kontextmenü-Befehl "Join Contours/Union" und entfernt alle nun überflüssigen Ankerpunkte. Bei der Acht wird man so eine Verbindungslinie vom oberen zum unteren Ende los, die beim Entfernen der linken Hälfte übrig blieb. Üblicherweise passen die Teile nicht sofort zusammen, sodass man den einen oder anderen Punkt an die richtige Stelle schubsen muss. Sich aufmerksam die ß-Varianten verschiedener Fonts anzusehen, hilft der Kreativität auf die Sprünge.

Ein letztes, wünschenswertes Zeichen ist das Eurosymbol. Es lässt sich aus dem großen C und dem Gleichheitszeichen basteln. Das C sollte man etwas verschlanken, bevor man das Gleichheitszeichen hineinkopiert. Vom oberen rechten Punkt zum Mittelpunkt auf der Grundlinie kann man sich an einer gedachten, schrägen Schnittkante orientieren. Man gelangt zu der gewünschten Form, indem man wiederum die Eckpunkte im "Point Mode" versetzt. Ein Eurozeichen aus einer ähnlichen Schriftart kann wiederum zum Vergleichen gute Dienste leisten. (akr)

So funktioniert die Fontmaschine

Die auf Grundlage der Skriptsprache AutoHotkey entwickelte Fontmaschine nimmt Ihnen die Arbeit ab, jeden Buchstaben einzeln in FontCreator zu importieren. Das Programm verlangt dazu nur wenige Klicks: Sie müssen das Verzeichnis mit ihren durchnummerierten BMP-Dateien angeben und wählen, ob die Dateien vor dem Import in FontCreator mittels Potrace und IrfanView optimiert werden sollen. In dem Fall müssen Sie auch deren Programmverzeichnisse nennen. Erst wenn alle Angaben korrekt sind, gibt die Fontmaschine die Starten-Schaltfläche frei.

Da Potrace PGM-Bitmaps ausgibt, FontCreator aber nur BMP-Dateien importiert, konvertiert IrfanView die optimierten Dateien in das richtige Format. Mit verschiedenen Potrace-Kommandozeilenparametern kann man die Optimierung der Buchstaben beeinflussen: -xN skaliert die erzeugten Bilddateien um das N-fache, -tN ignoriert Flecken mit einer Größe von bis zu N Pixeln und -aN regelt die Eckenerkennung. Der höchste Wert 1334 führt zu weichen Rundungen, ein negativer Wert zu eckigen Polygonen. -ON legt die Toleranz der Kurvenoptimierung fest. Höhere Werte führen zu einfacheren Pfaden, aber zu ungenaueren Ergebnissen. -n schaltet die Kurvenoptimierung aus, andernfalls versucht Potrace benachbarte Kurvensegmente zu einem zu vereinen. Weitere Parameter finden Sie in der Potrace-Hilfe.

Die Fontmaschine importiert die Buchstaben in FontCreator, indem sie Tastatureingaben simuliert. Daher können Sie, während das Programm läuft, nicht mit anderen Anwendungen arbeiten. Das Programm lässt sich allerdings jederzeit mit der ESC-Taste abbrechen. (Wolfgang Reszel)

Zeichensätze gestalten (10 Bilder)

Profis setzen minutiös die Pfade jedes einzelnen Buchstabens in Werkzeugen wie Freehand oder Illustrator und importieren diese in professionelle Programme wie FontLab Studio. Das ist jedoch unnötig teuer.
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