Testbericht: Unsere Erfahrungen mit Norton Driver Updater
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heise Download Content Team

Norton Driver Updater im Test

Unsere Erfahrungen mit dem Norton Driver Updater

Der Norton Driver Updater soll veraltete Gerätetreiber auf Windows-PCs aufspüren und automatisch durch aktuelle Versionen ersetzen. Was in der Theorie gut klingt, zeigt in der Praxis Schwächen.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Norton Driver Updater prüft installierte Gerätetreiber unter Windows und installiert Updates automatisch.
  • Per Rücksetzpunkt und Backups können problematische Updates rückgängig gemacht werden.
  • Laut Norton greift das Programm auf eine Datenbank mit über 50 Millionen Treiber zurück. Im Test zeigte die Datenbank jedoch große Lücken.
  • Die Software lässt sich sieben Tage lang kostenlos testen.
  • Preis: 54,99 € / Jahr für 10 Geräte

Gerätetreiber sorgen im PC-Alltag für die reibungslose Zusammenarbeit von Soft- und Hardware. Sind diese Treiber veraltet, können Fehler auftreten oder die Systemleistung leiden. Während Microsoft mit dem Windows-Update zumindest Standardtreiber selbst aktuell hält, geht der Norton Driver Updater einen Schritt weiter: Das Programm läuft nach der Installation automatisch mit und sucht automatisch für alle PC-Komponenten nach aktuellen Treiberversionen. Dabei greift es laut Hersteller auf eine regelmäßig gepflegte Datenbank von über 50 Millionen Gerätetreibern zurück. Findet der Norton Driver Update ein oder mehrere Updates, lädt es diese nach Nachfrage herunter und installiert sie.

Norton Driver Updater in der Praxis

Die Bedienung des Norton Driver Updater* ist vorbildlich gelöst. Alle Funktionen finden sich in einem übersichtlichen Programmfenster. Beim ersten Start prüft das Tool automatisch alle installierten Gerätetreiber, anschließend läuft es als Hintergrunddienst mit. Wer das nicht möchte, kann den Autostart in den Optionen deaktivieren.

Wir haben den Norton Driver Updater auf drei PCs ausprobiert. Tatsächlich hat das Programm auf allen Rechnern mehrere veraltete Treiber gefunden – auf einem länger nicht aktualisierten Lenovo Thinkpad etwa vier überholte Gerätetreiber, unter anderem für die verbaute Onboard-Soundkarte. Die daraufhin neu installierten Treiberversionen tauchten teils weder in den Hersteller-eigenen Update-Tools noch im Windows-Update auf. Der Fokus liegt dabei aber zumindest auf unseren Testsystemen auf Geräte wie SD-Kartenlesern oder systemnahen Komponenten wie Bus-Treibern oder internen Soundkarten.

(Bild: Screenshot)

Die gefundenen Updates lassen sich zudem nach Kategorien filtern und manuell an- oder abwählen. Ein Klick auf den jeweiligen Eintrag zeigt die aktuell installierte und die online verfügbare Treiberversion. Schade: Einen Link zum Downloadbereich des Hardware-Herstellers zeigt der Norton Driver Updater nicht an. Wer vor der Installation nach weiteren Informationen sucht, etwa die im Update vorhandenen Verbesserungen oder andere Hinweise, muss selbst auf die Suche gehen.

Mit einem Klick auf "Alles aktualisieren" beginnt Norton Driver Updater mit der Kernarbeit: Das Programm lädt die aktualisierten Gerätetreiber herunter, installiert diese in einem Rutsch und startet den PC anschließend neu. Ein Blick in den Gerätemanager zeigt, dass die Installation gelungen ist.

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Vollautomatische Updates mit Rücksetzoption

Für den Fall, dass der PC nach der Installation neuer Treiberversionen wider erwarten ein fehlerhaftes Verhalten an den Tag legt, hat Norton eine Fehlersuche in das Programm integriert. Mit einem Klick auf "Fehler beheben" können die Benutzer aus einer Reihe von typischen Fehlerquellen auswählen. Der Norton Driver Updater schlägt dann die möglichen Verursacher vor und bietet die Wiederherstellung der vorherigen Treiberversionen an.

(Bild: Screenshot)

Die Backups werden ab Werk für drei Monate aufbewahrt, können bei Bedarf aber auch länger oder kürzer gesichert werden. Neben dem Backup einzelner Treiber erstellt das Programm außerdem bei jeder Installation einen Windows-Rücksetzpunkt. Damit können die Updates über Windows-Bordmittel rückgängig gemacht werden, falls das System nicht mehr starten kann.

Auf unseren Testrechnern entstanden durch die Updates der veralteten Treiber keine Probleme. Da dies bei derlei systemnahen Operationen aber durchaus vorkommen kann, ist die einfache Wiederherstellung in jedem Fall ein guter Ansatz.

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Inkonsistenzen bei der Treibersuche

Beim Test der integrierten Treibersuche zeigen sich erste Schwächen, die den bis hierhin guten Eindruck trüben: So meldete der Driver Updater auf einem der drei Testgeräte fünf veraltete Treiber, die wir auch manuell als solche verifizieren konnten. Probeweise haben wir nur zwei der fünf vorgeschlagenen Aktualisierungen installiert. Nach dem anschließenden Neustart meldete das Norton-Programm jedoch, dass alle Komponenten auf dem neuesten Stand seien – keine Spur mehr von den drei eigentlich veralteten Treibern. Daran änderte auch eine mehrfache Wiederholung der Treibersuche nichts.

Treiber-Datenbank nicht immer aktuell

Auf dem gleichen Notebook übersah das Programm ein verfügbares Update für den Treiber der integrierten Intel-Grafikkarte. Zum Vergleich haben wir die Gratis-Version des IObit Driver Booster herangezogen: Der hat zwar selbst mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, etwa der standardmäßigen Installation von Adware. Fand dafür auf dem Testsystem nicht nur dieses, sondern auch noch eine Reihe weiterer verfügbare Treiber-Updates, die das Norton-Pendant übersah.

Fairerweise handelte es sich dabei um eine recht alte Grafikkarte aus dem Jahr 2016. Selbst auf der Intel-Homepage war es bei diesem Modell nicht einfach, die entsprechenden Treiber-Updates mit der dafür vorgesehenen automatischen Suche zu finden.

(Bild: Screenshot)

Irritierender ist da der Umstand, dass der Norton Driver Updater auf einem deutlich moderneren Gaming-Notebook ein verfügbares Update für den Grafikkartentreiber übersieht. Anders als die Nvidia GeForce Experience und einige Mitbewerber wies das Norton-Tool nicht auf den zum Testzeitpunkt bereits eine Woche alten Nvidia-Treiber hin. Ein durchaus grober Schnitzer, da Gaming-Grafikkarten besonders von aktuellen Treibern profitieren – womit Norton übrigens selbst auf der eigenen Website wirbt. Gerade solche Treiber sollten in einem Updater deshalb stets auf dem neuesten Stand sein, insbesondere, wenn man aufgrund des Abo-Modells regelmäßig dafür zahlt.

Standardeinstellungen mit fragwürdigem Datenschutz

Neben der Treiber-Datenbank hinterlassen auch die Standardeinstellungen einen durchwachsenen Eindruck. Ab Werk erlaubt sich der Hersteller nämlich nicht nur, Benutzerdaten zur "Verbesserung" und Entwicklung "neuer Produkte und Dienste" zu sammeln, sondern diese auch mit "Analysetools von Drittanbietern" zu teilen. Für viele Käufer sicherlich noch störender ist die Sammlung von Daten für "Angebote", die ebenfalls nach der Installation aktiviert ist. Beides lässt sich in den Programmeinstellungen im Bereich "Schutz persönlicher Daten" abstellen. Dennoch hinterlässt die standardmäßige Datensammlung einen faden Beigeschmack – auch vor dem Hintergrund, dass Norton für seine IT-Sicherheitsprodukte bekannt ist.

(Bild: Screenshot)

Wer sich einen Eindruck davon verschaffen will, welche Daten das Programm im Detail sammelt, landet mit einem Klick auf die entsprechenden Links wahlweise bei der stark verschachtelten Datenschutzerklärung des Mutterkonzerns Norton Life Lock oder im englischsprachigen Privacy-Report des Unternehmens.

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Norton Driver Updater: Derzeit nur im Jahresabo

Norton Driver Updater ist zum Testzeitpunkt lediglich als Aboprodukt erhältlich. Die Preisgestaltung ist wenig flexibel: Ein Abonnement läuft mindestens ein Jahr, kostet derzeit rund 55 Euro und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht gekündigt wird. Der recht happige Grundpreis wird durch die Möglichkeit, den Norton Driver Updater während des Abonnements auf bis zu zehn PCs zu installieren, relativiert.

Wer mag, kann den Driver Updater für sieben Tage ohne Funktionseinschränkung kostenlos testen. Dazu müssen allerdings eine Zahlungsmethode und eine Rechnungsadresse hinterlegt werden. Nach der Testwoche startet automatisch das Jahresabo. Die Kündigung erfolgt im Norton Lifelock Benutzerkonto, das für die Anmeldung angelegt werden muss. Viele Mitbewerber machen das Hineinschnuppern eine Software dieser Art deutlich einfacher, etwa durch eine kostenlose Suche nach Treibern, die erst nach dem Upgrade auch zur automatischen Installation führt.


Norton Driver Update im Test: Fazit

Die Idee hinter dem Norton Driver Updater* ist gut, der erste Eindruck auch: Die Suche nach neuen Gerätetreibern und deren Installation ist ebenso unkompliziert wie unaufdringlich. Neben der durchdachten Bedienung punktet das Programm auch mit der Möglichkeit, fehlerhafte Updates mit wenigen Klicks rückgängig zu machen.

Leider zeigen sich Schwächen bei den Kernfunktionen: Dass die Suche nach Grafikkartentreibern auf gleich zwei Testsystemen versagt, ist kaum zu rechtfertigen. Hinzu kommen Inkonsistenzen bei der Suche nach neuen Treibern, die teils widersprüchliche Ergebnisse liefert. Das relativ teure Abomodell, die nur mit größerem Aufwand verfügbare Testversion und die aktivierte Datensammlung für Werbezwecke schmälern den Gesamteindruck weiter. Da zudem viele Standardtreiber von der in Windows integrierten Update-Funktion aktualisiert werden können, fällt eine Empfehlung für den Norton Driver Updater schwer.

Legt man Wert auf möglichst aktuelle Treiber, die nicht via Windows-Update ausgeliefert werden, kann man zunächst sich mit der Testversion vergewissern, ob der Driver Updater das eigene System mit diesen Treibern versorgen kann. Auch wer etwa in der Familie eine Reihe von PCs mit aktuellen Treibern versorgen möchte, kann nach einem kostenlosen Test ein Abonnement erwägen.

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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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