Geld sparen beim Online-Kauf
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Geld sparen beim Online-Kauf: 5 Tipps & Tools für günstige Preise

Streaming, Games und mehr zu Schnäppchen-Preisen

Deutschland ist ein teures Land, viele Waren und Dienstleistungen sind im Ausland günstiger. Deshalb kann es sich bei Online-Käufen rechnen, zu Auslandspreisen einzukaufen. Wir zeigen, wie das geht - und nennen weitere Tipps & Tools für Schnäppchenjäger.

von Lenz-Benedict Nölkel

Nicht selten bietet der Urlaub in einem anderen Land eine willkommene Möglichkeit, Schnäppchen zu schießen: Markenkleidung, Accessoires, aber auch Elektronik sind im Ausland teils zu deutlich günstigeren Preisen erhältlich. Von solchen Preisdifferenzen kann man auch online profitieren – ganz ohne in ein Flugzeug, Auto oder Schiff zu steigen. Oft reicht es nämlich aus, den eigenen Netzwerk-Standort zu verändern. Nötig ist dazu nur ein Proxy-Server, der im Ausland steht. Die beste virtuelle Reisefähigkeit erhält man, indem man einen VPN-Dienst abonniert, der gleich mehrere dieser Proxies betreibt.

Welches VPN für Auslands-Schnäppchen?

Hilfreich ist es, wenn der VPN-Provider über viele Serverstandorte verfügt. Denn nur jene Länder, in denen ein VPN-Server verfügbar ist, stehen als Destinationen für die virtuelle Schnäppchenreise zur Verfügung. Beispiel: Wer zu russischen Preisen kaufen möchte, muss sich zunächst über einen VPN-Server in Russland mit dem Internet verbinden, um so auf russische Marktplätze und Angebote zugreifen zu können. Allerdings bietet nicht jeder VPN-Service auch Server in Russland an, weshalb ein Vergleich hier lohnt.

Tipp: Prinzipiell macht man mit einem günstigen Abo-Anbieter wie CyberGhost* nichts verkehrt, der Server in über 80 Ländern betreibt - und von einigen regelmäßig die IP-Adresse verändert. Das erschwert Online-Shops, Streaming-Diensten und anderen Anbietern, die Server als Teil eines VPN-Netzes erkennen und sie gegebenfalls zu blockieren. Dank 45-Tage Geld-zurück-Garantie lässt sich der Dienst außerdem risikofrei testen. Alternative Dienste finden Sie in unserem VPN-Anbieter-Vergleich.

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Günstiges VPN für viele Länder

Sind Auslandskäufe per VPN legal?


Rechtlich begibt man sich bei Käufen mit vorgetäuschtem Standort in eine Grauzone, da man die sogenannten Geoblocking-Maßnahmen der Shops und Anbieter umgeht. Diese Maßnahmen stellen eigentlich sicher, dass man auf den Websites nur Produkte, Preise und Bestellmöglichkeiten sieht, die dem eigenen Markt beziehungsweise Land entsprechen. Da diese Standorterkennung ausgehebelt wird, verstößt man gegebenenfalls gegen das Urheberrecht (95a II 1 UrhG). Eine eindeutige Rechtssprechung existiert hierzu nicht, was aber nicht bedeutet, dass man bei Shopkäufen und gleichzeitiger Umgehung der Geoblocking-Maßnahmen keine rechtlichen Konsequenzen fürchten muss.

Vorsicht vor AGB-Verstößen!

Neben der allgemeingültigen Rechtssprechung existieren zudem unternehmensspezifische Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB). Hier untersagen viele Online-Shops, Webseiten und Streaming-Dienste die Verwendung von Maßnahmen, die das Geoblocking umgehen. Stellt ein Anbieter einen AGB-Verstoß fest, weil ein Server als Proxy erkannt wird oder der vermeintlich bulgarische Besteller eine Liefer- oder Rechnungsadresse in Deutschland angibt, wird der Auftrag möglicherweise nicht erfüllt oder der zugehörige Benutzeraccount gesperrt. Falls es bei den gewünschten Diensten einen Accountzwang gibt, sollte man für Auslands-Schnäppchen daher nie seinen gegebenenfalls schon existenten Hauptaccount nutzen, sondern einen neuen anlegen.

Auslandskäufe mit VPN: Darauf müssen Sie achten


Ob Musik- oder Video-Streaming – mit VPN kann man bei vielen digitalen Angeboten sparen. Generell ist dort ein Schnäppchen zu holen, wo die Währung im Vergleich zum Euro schwächer ist. Im September 2021 traf das etwa auf die Türkei, Argentinien oder Brasilien zu. Wer im Ausland einen Kauf tätigt oder ein Abo abschließt, sollte auf vier Punkte achten:

  1. Währungsschwankungen: Auch, wenn gerade eine Währung sehr niedrig ist, kann sich das ändern. Wer also ein Abo abschließt, sollte regelmäßig Kursschwankungen im Auge behalten.
  2. Steuern: In einigen Ländern werden die Nettopreise angezeigt. Hier kommen dann noch landesspezifische Steuern auf die Rechnung.
  3. E-Mail-Adresse: Für einen Abo-Abschluss im Ausland empfehlen wir immer eine Zweit-E-Mail zu nutzen. Ein zentrales Apple- oder Google-Konto etwa, mit dem weitere Dienste, Geräte oder persönliche Informationen verknüpft sind, sollte man nicht herausgeben.
  4. Zahlungsmittel: Einige Dienste verlangen in bestimmten Ländern die Zahlung mit Kreditkarte. Je nach Kreditinstitut kann es vorkommen, dass die Karten nicht akzeptiert werden. Falls möglich, kann eine Zahlung via Paypal erfolgversprechender sein.

Streaming, Games & Co.: Hier können Sie sparen


Im Folgenden zeigen wir einige Online-Dienste, bei denen man besonders gut sparen kann.

Achtung: Beim Besuch der jeweiligen Anbieter-Websites sollte eine VPN-Verbindung zu einem Server im gewünschten Zielland aktiv sein. Ansonsten gelten die Preise des Landes, in dem man sich tatsächlich aufhält. Stand der Preisangaben: September 2021.

Video- und Musik-Streaming zu Auslandspreisen

Spotify, Tidal, Deezer oder YouTube sind nur einige der Möglichkeiten, um hierzulande Musik zu streamen. Auch bei YouTube bekommt man mitunter den besten Deal, wenn man über VPN kauft. Denn dann zahlt man gerade einmal umgerechnet 1,10 statt 12 Euro für YouTube Music – und das werbefreie YouTube Premium ist gleich mit dabei. Für 1,60 statt 18 Euro gibt es sogar schon den Family-Account, den man noch mit 5 Freunden oder Bekannten teilen kann. Im Folgenden zeigen wir die Preise der verschiedenen Anbieter im jeweils günstigsten Abo für die Länder Argentinien, Brasilien und Türkei.

Monatspreise / Anbieter Spotify Tidal Deezer YouTube Premium (inkl. Music)
Deutschland (netto) 10 € 10 € 10 € 12 €
Argentinien (netto) 1,70 € 0,85 € 1,40 € 1,10 €
Türkei (netto) 1,80 € 1 € 1,80 € 1,70 €
Brasilien (netto) 3,30 € 2,80 € 2,80 € 2 €

Netflix oder Disney+ bekommt man über VPN ebenfalls deutlich günstiger. Warum ausgerechnet diese zwei Anbieter und nicht Amazon Prime Video oder Hulu? Ganz einfach: Amazon Prime Video ist zwar einzeln erwerbar. Wer hier beispielsweise mit seinem Amazon-Konto in Argentinien ein Abo abschließt, aber dauerhaft in Deutschland bestellt, riskiert eine Umstellung auf den Innlandstarif. Hulu und andere Streaming-Dienste, die es hierzulande nicht gibt, muss man dauerhaft über VPN nutzen. Netflix und Disney+ funktionieren hingegen auch ohne VPN. Das braucht man nur, um einmalig ein Kundenkonto anzulegen und ein Abo in der jeweiligen Landeswährung abzuschließen. Im Folgenden schlüsseln wir die Preise auf:

Monatspreise / Anbieter Disney+ Netflix (Basic/Standard/Premium)
Deutschland (netto) 9 € 8 € / 13 € / 18 €
Argentinien (netto) 3,30 € 2,40 € / 4 € / 6 €
Türkei (netto) - 2 € / 3,30 € / 4,70 €
Brasilien (netto) 4,60 € 4,20 € / 6,60 € / 9,20 €

Game-Codes, Hotelbuchungen & Co.

Auch bei Game-Codes, Hotel- oder Flugbuchungen kann man via VPN ordentlich sparen. Hier gibt es aber zusätzliche Risiken. Beim Erwerb von Game-Codes sollte man etwa darauf achten, dass die Spiele auch für die gewünschte Region freischaltbar sind. Sonst kann man den erworbenen Titel nicht starten beziehungsweise installieren. Bei Hotel- und Flugbuchungen stimmt man dem Erwerb unter den jeweiligen Rechten des Landes zu. Wer hier sein Geld zurückwill, sollte sich genau überlegen, ob er dann mit einem argentinischen Fluganbieter streiten will. Gleiches gilt, wenn ein Flug oder ein Hotelzimmer storniert wird.

Weitere Tipps für Sparer


Neben einem Kauf von einem anderen Online-Standort aus gibt es weitere Werkzeuge, die dabei helfen, möglichst wenig Geld zu bezahlen. Einige davon listen wir im Folgenden auf:

  • Preisvergleiche nutzen: In einem Preisvergleich sieht man auf einen Blick, bei welchem Anbieter ein Produkt aktuell am günstigsten erhältlich ist und wie sehr sich die Preise zwischen verschiedenen Marktplätzen unterscheiden. Einige Preisvergleicher bilden auch die Preisentwicklung über die letzten Wochen, Monate und Jahre grafisch ab, sodass man gleich sieht, ob es ein guter oder schlechter Zeitpunkt für einen Kauf ist. Ein Beispiel für einen Preisvergleich mit einem solchen Preisverlauf ist Geizhals.de (Hinweis: Geizhals gehört wie auch diese Website zur Heise Gruppe).

  • Gutscheincodes und Rabatte finden: Mitunter bieten Websites und Online-Shops Gutscheincodes an, mit denen sich bei einer Bestellung sparen lässt. In der Regel sind diese Gutscheine zeitlich oder in Ihrer Stückzahl begrenzt – und oft werden sie nicht großflächig beworben. Damit man bei einer Bestellung trotzdem keinen Gutscheincode verpasst, kann man Deal-Seiten wie mydealz.de ansteuern und dort nach Gutscheinen suchen. Wer ganz sicher gehen möchte, kann sich auch automatisch vom Browser informieren lassen, wenn für die gerade besuchte Webseite Gutscheincodes verfügbar sind. Dazu installiert man sich einfach ein Browser-Add-on wie Ciuvo, das bei Webseiten-Besuchen passende Preis- und Gutschein-Informationen anzeigt (Hinweis: Ciuvo gehört ebenfalls zur Heise Gruppe).

  • Antizyklisch kaufen: Das wussten schon unsere Großeltern: Sommerkleidung gibt's im Herbst zum Sonderpreis, Winterkleidung ist im Frühjahr besonders günstig. Das Prinzip lässt sich auf alle Güter und Dienstleistungen übertragen, die in irgendeiner Weise saisonal sind – neben Kleidung zählen dazu etwa Reisen oder Gartenmöbel. Unterhaltungselektronik ist im Mittel in Herbst und Frühjahr am günstigsten, auch wenn zur Weihnachtszeit durchaus Sonderverkäufe stattfinden können, die einzelne Produkte besonders günstig feilbieten.

  • Sonderverkäufe nutzen: Gerade online finden immer wieder größere Sonderverkäufe statt. Besonders bekannt sind etwa zur Herbst- und Winterzeit die Black-Friday-Sales oder die Cyberweek bei Amazon. Manchmal verstecken sich zwischen den Schnäppchen aber auch Lockangebote, die deutlich lukrativer erscheinen, als sie tatsächlich sind. Hier lohnt es sich, vor dem Kauf den Preisvergleich seines Vertrauens aufzurufen und in die Preishistorie zu schauen. So erkennt man auf einen Blick, ob ein Artikel wirklich günstiger angeboten wird als sonst.

    Tipp: Unsere Kollegen von Techstage zeigen aktuelle Schnäppchen-Highlights in einer laufend aktualisierten Übersicht, auch außerhalb von großen Sonder-Events wie Cyberweek & Co.

Fazit


Wer online möglichst günstig einkaufen möchte, kann mit einem VPN teils deutlich sparen. Besonders bei immateriellen Gütern und Dienstleistungen wie Streaming-Portalen profitiert man von ausländischen Konditionen. Man sollte diese Auslandskäufe jedoch nicht auf bereits bestehenden Nutzeraccounts durchführen, weil man so deren Sperrung riskiert – und stattdessen für die virtuellen Schnäppchenreisen eigene Accounts anlegen.

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Aufmacher: talhakhalil007 / Pixabay

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